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0423 - Sonderkommando Atlan

Titel: 0423 - Sonderkommando Atlan
Autoren: Unbekannt
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beginnen und das Schiff eher verlassen."
    In Deightons Gesicht zuckte es.
    „Sie befolgen meine Befehle, Major, mehr haben Sie nicht zu tun. Ich habe den Rat der Fachwissenschaftler eingeholt. Es ist durchaus möglich, sich für kurze Zeit mit den Rettungsbooten in größter Hitze aufzuhalten. Es besteht keine Gefahr für uns, oder glauben Sie, ich wäre lebensmüde?"
    „Natürlich nicht, Sir. Ich meinte ja auch nur."
    Deighton gab keine Antwort. Er rief die Orterzentrale, und während er das tat, veränderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. Er verlor seine bisher zur Schau getragene Gewißheit und sein Zielbewußtsein. Er verriet für eine Sekunde Unsicherheit, Zweifel. Aber dann leuchteten seine Augen wieder klar und befehlsgewohnt.
    Der Wandel hatte nur Bruchteile von Sekunden gedauert.
    Der Cappin hatte übernommen, kompromißlos und total.
    „Orterzentrale? Geben Sie mir die Daten der INTERSOLAR."
    „Einen Augenblick, Sir." Zwei Sekunden Pause.
    „Die INTERSOLAR hat eben zur Landung am Nordpol von Merkur angesetzt, Sir. Die Landekoordinaten sind ..."
    „Danke, das genügt." Deighton wandte sich wieder an Major Kees Holländer. „Programmieren Sie den neuen Kurs, Major. Ich habe meine Absicht geändert. Wir fliegen zuerst zum Merkur."
    Major Holländer kniff die Augen zusammen.
    „Zum Merkur? Aber das ist doch gegen alle Abmachungen und ..."
    „Merkur, Major! Oder wollen Sie, daß ich Sie wegen Meuterei festnehmen lasse?"
    Kees Holländers Augen waren plötzlich kalt wie Eis. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als er die notwendigen Daten dem Computer zur Verarbeitung gab, und bereits zwanzig Sekunden später schwenkte der BRANDER vom Kurs ab und nahm Richtung auf den Merkur.
    „Wir erreichen Merkur in fünfzehn Minuten", sagte Major Holländer tonlos.
     
    *
     
    Gucky zögerte, als Atlan ihn fragte, dann sagte er: „Deightons Gedanken sind klar zu erkennen. Der Cappin hat seine Tarnung aufgegeben, er scheint sich absolut sicher zu fühlen. Er hat Deightons Bewußtsein übernommen, und Deighton muß gehorchen, ohne es zu wissen. Der Kurs des BRANDERS wurde geändert. Das Schiff hat Kurs zum Merkur eingeschlagen."
    „Es kann in zehn Minuten hier sein", gab die Orterzentrale bekannt.
    Rhodan legte Atlan die Hand auf die Schulter.
    „Du scheinst recht gehabt zu haben, Atlan."
    „Gucky hat es soeben bestätigt. Ich glaube, wir werden handeln müssen. Deighton hat die Absicht, den BRANDER mit seiner gesamten Last auf den Nordpol des Merkur stürzen zu lassen. Die Detonation würde den Hauptgezeitenwandler restlos zerstören. Das Sonnensystem fiele in die Gegenwart zurück, und die Cappins könnten ungehindert fliehen.
    Auch der Cappin in Deighton, denn er würde ihn kurz vor der Detonation verlassen."
    Gucky nahm Ras Tschubais Hand, dann die von Atlan und Alaska.
    „Haltet euch an mir und Ras fest, auch du, Zwiebus. Den Kontakt nicht verlieren, sonst segelt ihr mutterseelenallein durch den Hyperraum, und das wäre unangenehm. Sobald ihr wieder sehen könnt, benehmt euch wie die Wilden, was Zwiebus ja nicht schwerfallen dürfte. Na, ihr wißt ja Bescheid."
    Atlan wartete, bis sie einen fest verbundenen Ring bildeten, dann nickte er Rhodan noch einmal zu.
    „Startet vorsichtshalber. Es war Deightons Absicht, euch gleich mit umzubringen. Darum das Täuschungsmanöver. Die INTERSOLAR sollte am vorausgesehenen Detonationsort landen." Er sah Ras und Gucky an. „Ab mit uns ..."
    Sie entmaterialisierten.
     
    *
     
    „Lassen Sie die Rettungsboote klarmachen, Major!" befahl Deighton dem Kommandanten des BRANDER. „Wie lange noch bis zum Merkur?"
    „Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit drei Minuten. Wir müssen verzögern, wenn Sie die Absicht haben, in der Nähe der INTERSOLAR zu landen."
    Deighton ging nicht auf die Bemerkung ein. Es schien ihn auch nicht zu interessieren, ob die Rettungsboote startbereit waren oder nicht. Gespannt blickte er auf den Panoramaschirm, der bereits ganz von Merkur ausgefüllt wurde.
    Und der BRANDER raste genau darauf zu.
    Mehrere Offiziere der Abwehr, die Dienst in der Kommandozentrale taten, kamen näher. Befremden stand in ihren Gesichtern, denn das, was Deighton tat, war wider jede Vernunft. Das Schiff mußte entweder abbremsen oder sofort einen anderen Kurs einschlagen.
    Es würde sonst dicht unterhalb des Pols auf Merkur aufschlagen.
    Und was das bei der Bombenlast bedeutete, konnte sich jeder selbst ausrechnen.
    „Sir ..."
    Deighton reagierte nicht. Er
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