Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer
Autoren: Peter T. Lawrence
Vom Netzwerk:
läppische Meter. Irgendwo hörte ich eine Tür gehen, Schritte. Ich blieb starr liegen, und es fiel mir nicht schwer, leblos zu wirken.
    Ein Mann lachte leise.
    „Pleonotis!“ Die Stimme klang hart und fest. Die Stimme eines gefühllosen Egoisten. Die Stimme eines erbarmungslosen Töters. Wieder eine Tür, dann Pleonotis. Weich, sanft.
    „Ja, Herr.“
    „Sieh ihn dir an, dieses Kraftpaket. Er hatte doch noch Reserve, die er vorübergehend ausschaltete, um mich zu irritieren. Er hat begriffen, wie die Augen des großen Gottes die Energie leiten. Nur hat er nicht beachtet, daß er eine Kraftquelle am anderen Ende braucht.“
    Jetzt lachte auch Pleonotis.
    „Er sitzt dort wie eine Statue und wartet auf Kraft.“ Ihre Stimme klang jetzt spöttisch. „Ich werde ihn fortschaffen, Herr. Denn schon beim Eintritt einer fremden Person wird er aufspringen können. Er braucht keine große Kraftquelle.“
    „Der Gang ist gesperrt“, erwiderte die harte Stimme des Teuchma Thsal. „Niemand wird uns stören. Von hier aus werden wir die Welt beherrschen, meine treue Dienerin. Und du wirst an meiner Seite stehen.“
    „Oh, Herr …“, hauchte Pleonotis. Schritte, dann wurde es still. Ich kämpfte gegen meine Müdigkeit an. Weiter! Einen Meter, und noch einen!
    Ich starrte in die Höhe. Rote, funkelnde Augen blitzen mich böse und triumphierend an. Ja, sie hatten mich in der Gewalt, diese verdammten, verfluchten Augen. Und sie freuten sich darüber. Aber Ray Stewart würde ihnen eine Falle stellen.
    „Harry!“ brüllte ich. „Harry, wir müssen hier raus, verstehst du mich!“
    Die Augen verstanden mich. Sie grinsten mich höhnisch an, laugten mich aus, sogen die Kraft aus mir. Ich spürte, wie sie mir entwich, spürte, wie meine Hände zu zittern begannen, wie ich diesen Augen immer mehr verfiel.
    „Harry …“ Nein, das konnte er nicht hören. Es war nur ein heiseres, unverständliches Krächzen. Meine Glieder wurden schlaff, ich spürte nichts mehr.
     

     
    Jemand stammelt etwas in meiner Nähe. Dummes, unverständliches Zeug. Ich ahne, daß ich selbst dieser Jemand bin, lausche auf das Gerede.
    „Du sollst mich haben - alles haben, bis ich tot bin … Ich werde ja wieder lebendig.“ sagt die Stimme. „Und dann bist du fällig mit deinen verfluchten Augen, die einem den Saft aus den Knochen nehmen - jawohl - sie - keine mehr - ich …“
    „Halt den Mund jetzt!“ sagt eine tiefe Stimme in das Geflüster hinein. „Ich habe deinen Zettel gelesen. Und ich danke dir, Ray …“
    Komisch. Das muß Harry sein. Seine Stimme klingt kräftig, aber irgendwie anders. Dann weiß ich, warum. Harry heult. Ich verstehe das nicht. Verstehe überhaupt nichts. Ich fühle nur, daß ich in die Höhe gehoben werde. Dann wird es schwarz um mich herum …
     

     
    Herr im Himmel, es durchfließt mich wie ein elektrischer Strom. Die Müdigkeit wird aus meinen Knochen gepreßt, die Schwäche und die Mattigkeit, neue Kraft durchströmt mich.
    Verwundert sehe ich in die grün schimmernden Augen des Käfers. Etwas seitlich höre ich Harry sprechen. Klar und deutlich und immer noch mit fester Stimme. Ein Quentchen seiner Energien hat also hundertfach verstärkt als Kraftinjektion für mich genügt. Ich sehe zu ihm hinüber und stoße im gleichen Augenblick einen warnenden Schrei aus.
    Doch Harry hört es nicht, hat sich ganz den teuflischen Augen hingegeben. Etwa zehn Meter hinter ihm steht groß, hager und in weiß und goldbesticktem Gewand Teuchma Thsal. Ein Messer blitzt in seiner Hand auf, mit dem er sich unhörbar dem ahnungslosen Harry nähert.
    Ich platze nun fast vor Tatendrang, presse mich flach auf den Boden. Noch hat mich der von den Toten auferstandene Ägypterkönig nicht entdeckt. Doch ich habe etwas gesehen. Dort muß ich sie fallengelassen haben, als ich zum erstenmal Pleonotis gefolgt war.
    Blitzschnell springe ich nach vorn, reiße die Pistole in die Höhe und richte sie auf Teuchma Thsal, der mich aus weiten, zornigen Augen anstarrt.
    „Eine Bewegung noch!“ sage ich laut. „Und alles, was diese Augen mühevoll aufgebaut haben, ist in einer Sekunde vernichtet!“
    Sein Gesicht wird dunkelrot vor Wut, aber die Hand mit dem Messer sinkt nach unten. Rasch gehe ich zu Harry hinüber, ohne den König aus den Augen zu lassen. Zwei, drei leichte Schläge an die Wangen, und Harry blickt mich verwirrt an.
    „He!“ ruft er dann erfreut. „Da wären wir ja beide wieder in Ordnung. Na, dann wollen wir mal, was?“
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher