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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er es vielleicht gerade noch schaffen.
    Aber andererseits - es wäre das erste Krankenhaus, in dem keine Ausnahmen in Hinsicht auf die Besuchszeiten gemacht wurden. Es sei denn, er käme spät in der Nacht und störte den ganzen Betrieb.
    Aber das war ja auch nicht nötig.
    Und sein Magen knurrte.
    Vernehmlich.
    Scarth neigte den Kopf. »Sicher darf ich Ihnen empfehlen, sich Mister Changes ausgezeichneten Kochkünsten anzuvertrauen.«
    Chang war ein chinesischer Koch, der früher einige archäologische Expeditionen begleitet hatte. Nach der letzten Expedition hatte Tendyke ihn mitgebracht und ihm eine feste Anstellung in seinem Haus gegeben. Chang und Zamorra kannten sich. Chang hatte seine Eigenarten, die manchmal lästig wurden, aber als Koch war er genial.
    Zamorra lächelte.
    »Es wird Mister Chang ebenso wie mir ein Vergnügen sein, schätze ich«, sagte er. Er freute sich schon auf das Essen und die damit verbundene Ruhepause, auch wenn die Menschen, deretwegen er hierher gekommen war, nicht anwesend waren. Aber er würde sie ja später sehen.
    Dabei ahnte er nicht, daß es dann bereits zu spät sein würde…
    ***
    Astardis ging kein Risiko ein. Daß seine Aura magisch neutral war, lag an einer Besonderheit, die außer ihm kein anderer Dämon aufweisen konnte.
    Während Astardis nach dem unbekannten Gedankensender suchte, befand er sich nach wie vor in seinem höllischen Versteck in Sicherheit. Dort war er unangreifbar.
    Er machte es ähnlich wie Leonardo deMontagne. Aber der sandte seinen Schatten aus, während Astardis einen feinstofflichen Körper erzeugte, der jedes von ihm gewünschte Aussehen annehmen konnte und nicht schattenhaft war, sondern körperlich wirkte und von jedem für einen Menschen gehalten wurde, wenn er als Mensch auftrat. Alles war möglich. Nur nicht eine unmittelbare Entlarvung als Dämon. Da mußte schon jemand sehr außergewöhnliche Kenntnisse und Kräfte haben, um herauszufinden, daß der feinstoffliche Körper, mit dem er es zu tun hatte, unecht und vor allem auch noch dämonischen Ursprungs war.
    Aus der Ferne der Höllentiefe heraus steuerter Astardis seinen Schein-Körper. Es gab eine schwache Rückkopplung zwischen dem Scheinkörper und dem Dämon. Diese schwache Verbindung war das einzige, was jemand mit überragenden Fähigkeiten feststellen konnte.
    Nur weil diese Verbindung seinerzeit festgestellt worden war, hatte Astardis eine so böse Niederlage hinnehmen müssen, die über diese Rückphase auch auf ihn selbst übergesprungen war. Aber das war ein Ausnahmefall, und er hatte nicht vor, es noch einmal soweit kommen zu lassen.
    Hinzu kam, daß Rob Tendyke und seine Gefährten sicher sein würden, daß Astardis sich diesen Denkzettel gemerkt hatte und nicht wieder in ihrer Nähe auftauchte.
    Aber gerade das war der Überraschungseffekt.
    Selbst in seinem Versteck sitzend, steuerte er den neutralen Scheinkörper, als sei er er selbst. Und unaufhaltsam näherte er sich seinem Ziel.
    Mit ihm näherte sich der Tod…
    ***
    Yves Cascal lenkte den BMW über den breit ausgebauten Highway auf Miami zu. Etwas bewog ihn, in die Stadt zu fahren, anstatt daran vorbei weiter nach Süden. Er fühlte sich trotz der langen Fahrt noch erstaunlich fit. Er hatte zwischendurch Pausen eingelegt, gegessen und geschlafen. Zwischendurch hatte er immer wieder mal mit dem Gedanken gespielt, Anhalter und Anhalterinnen mitzunehmen, war dann aber immer wieder davon abgekommen. Er war vorsichtig. So sehr er Gesellschaft hätte gebrauchen können, so klar war ihm auch, daß es Ärger geben konnte. Immerhin war das hier nicht sein eigener Wagen, sondern er hatte ihn nur ausgeliehen, ohne den Besitzer zu fragen.
    Deshalb hatte er schweren Herzens auf Gesellschaft verzichtet und sich mit dem Radio begnügt.
    Jetzt war er fast am Ziel.
    Der Verkehr war unheimlich dicht geworden und kam nur noch langsam vorwärts. Eine Flut von Personenwagen und riesigen Trucks mühte sich ab, in die Stadt hineinzukommen. Cascal achtete nicht auf die großen Schilderbrücken mit ihren verwirrend zahlreichen Hinweisen. Hätte er versucht, sich danach zu richten, hätte er sich als Ortsfremder höchstwahrscheinlich verirrt. Aber irgendwie wußte er auch so, wohin er zu fahren hatte. Er ließ sich einfach treiben und gab seinem Gefühl nach, abzubiegen oder auf der jeweiligen Straße zu bleiben.
    Ein paar Polizeiwagen überholten ihn oder kamen ihm auf der Gegenspur entgegen. Er war sicher, daß er nichts von ihnen zu
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