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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnten sie auch nicht auf die Idee kommen, ihnen einen Besuch abzustatten und damit eine Spur zu hinterlassen. Julian war noch zu gefährdet! Seine Sicherheit ging über alles andere. Erst, wenn er…
    Tendyke unterbrach seine sich überschlagenden Gedanken.
    »Raus aus der Mausefalle!« stieß er hervor, war schon am Fenster und riß es auf. »Schnell! Uschi und das Kind auch! Du nimmst Julian, ich kümmere mich um deine Schwester!«
    Er war schon draußen und heilfroh, daß es diese altmodischen Metallgalerien und die Feuerleiter gab. Monica folgte ihm, ohne zu zögern. Sie vertraute seiner Intuition, und die Angst vor dem herannahenden Feind, der die magische Abschirmung so mühelos durchdrungen hatte, trieb sie zusätzlich an.
    Im Nebenzimmer hatte Uschi ebenfalls telepathisch mitbekommen, was geschah. Auch sie hatte das Fenster geöffnet. Wortlos reichte sie das gut und warm in Decken eingehüllte Kind nach draußen, das seinen Schlaf keine Sekunde lang unterbrach. Monica übernahm es und stürmte schon auf die Feuerleiter zu. Tendyke half Uschi, die von der erst ein paar Tage zurückliegenden Geburt noch geschwächt war. Er nahm sie auf die Arme und flüchtete so mit ihr.
    Sie waren gerade ein Stockwerk tiefer, als über ihnen das Inferno ausbrach und die Fenster zerschmolzen. Eine Stichflamme, unglaublich grell und alles ausleuchtend, stieß aus beiden Fenstern gleichzeitig ins Freie und erlosch dann wieder. Aber kein Lärm ertönte, kein Krachen einer Explosion oder Brausen von Flammen, und auch Hitzewellen waren nicht zu spüren.
    »Weiter«, drängte Tendyke. »Fort von hier…«
    Sie verschwanden!
    Als andere Menschen sich um das Inferno kümmerten, waren sie alle schon wie Schatten in der Dämmerung verschwunden, und niemand achtete mehr auf sie. Irgendwo würde sich ein fahrbarer Untersatz finden. Damit konnten sie von hier fliehen.
    An ein Ziel, das nur sie kannten und niemand sonst. Wo sie sich versteckt halten konnten, bis die Zeit reif war. Bis dahin war es besser, wenn man sie für tot hielt, denn Tote suchte doch keiner.
    Und deshalb durfte niemand erfahren, daß und an welchem Ort sie noch lebten…
    ENDE
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