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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte ihm gerade noch gefehlt! Aber vielleicht gehörte der Schatten ja auch nur einem kleinen Strolch, der Autos knackte und dabei nicht gesehen werden wollte.
    Cascal mußte es riskieren.
    Er konnte nicht stundenlang hier in Deckung bleiben. Man hatte ihn bei Lou-Belle gefunden, und er mußte damit rechnen, trotz allem auch hier wieder aufgespürt zu werden. Deshalb mußte er erst mal verschwinden, und dafür brauchte er einen Wagen.
    Er erhob sich wieder, versuchte den Betonträger weit zu umgehen, hinter dem er den Schatten eines Menschen gesehen hatte, der sich versteckte, und näherte sich dem Cadillac von einer anderen Seite.
    Aber dann sah er den Schatten wieder, der zwischen geparkten Autos hervorglitt.
    Ein Schatten, der nicht von einem Menschen geworfen wurde, sondern völlig allein über den Boden glitt…
    Das Grauen sprang Cascal an. Was geschah hier? Hatte ein Unsichtbarer es auf ihn abgesehen? Wo und wer war derjenige, der diesen Schatten warf?
    Hinter Cascal räusperte sich jemand.
    Blitzschnell fuhr der Neger herum und sah sich einem Mann gegenüber, der Jeans und T-Shirt trug und den er gestern abend schon einmal gesehen zu haben glaubte, als er vor der Fassade des Stadtkrankenhauses auftauchte und der andere das Hospital gerade verließ.
    Das war kein Zufall mehr.
    Das war ein Komplott, ein Überfall. Sie mußten gewußt haben, wo sie ihn fanden, der Unsichtbare und dieser Bursche. Wie alles zusammenhing, wußte Cascal nicht, aber er begriff, daß er ihnen abermals in eine Falle gegangen war, wer immer auch seine Feinde waren.
    Er hätte Ärger mit Lafayette riskieren und mit dem Cadillac die Stadt verlassen sollen, trotz des Fingerabdruck-Risikos. Aber jetzt war es für alles zu spät.
    Der Schatten des Unsichtbaren und der Jeans-Typ näherten sich Cascal von beiden Seiten. Sie hatten ihn genau zwischen sich.
    Da fühlte er, wie warm das Amulett geworden war. Warnt es mich vor dem Unsichtbaren, der Schatten wirft? durchzuckte es den Neger.
    Aber was half’s ihm jetzt noch?
    Seine Feinde griffen ihn an!
    ***
    Zamorra ließ sich von seinem Amulett lenken und gab die Richtungsanweisungen an den Fahrer weiter, aber als das Taxi dann ein Parkhaus erreichte, zweifelte der Parapsychologe sekundenlang an seinem Verstand.
    Konnte das denn wahr sein? Oder narrte ihn das Amulett? Aber die Impulse waren eindeutig.
    »Fahren Sie hinein«, verlangte Zamorra.
    Diesmal sträubte sich der Taxifahrer doch. »Sir, wenn Sie Ihr Auto hier abholen wollen, können Sie doch jetzt aussteigen und es tun! Dann brauche ich nicht gleich beim Rausfahren mich mit dem Kassenautomaten herumzuärgern…«
    Sekundenlang war Zamorra geneigt, auf den Vorschlag einzugehen. Aber dann dachte er daran, daß es ein Trick Ombres sein konnte, der ihm auf diese Weise den fahrbaren Untersatz nehmen wollte - war das Taxi fort, mußte Zamorra erst umständlich ein neues herbeirufen.
    Aber konnte Cascal ahnen, daß Zamorra mit einem Taxi die Verfolgung aufgenommen hatte?
    »Fahren Sie hinein«, sagte er.
    »Sie spinnen ja!« behauptete der Taxifahrer unverblümt.
    Zamorra überredete ihn mit einem Zehndollarschein und fand, daß die Sache jetzt doch langsam teuer wurde. Seine Barvorräte näherten sich dem Ende, und mit Kreditkarten ließen sich Trinkgelder wesentlich schlechter geben.
    Das Taxi passierte die Einfahrt-Schranke. »Und jetzt?« fragte der Fahrer. »Wo steht Ihre Hasenkiste nun, oder müssen Sie dafür auch erst nach Wegbeschreibung überlegen?«
    Zamorra fing neue Impulse auf. »Nach oben«, sagte er. »Fahren Sie nur immer hoch, bis ich dann stopp sage.«
    »Oder wir das Dach erreicht haben und die nächste Tür die vom guten alten Petrus ist, wie?« lästerte der Fahrer, setzte den Wagen aber wieder in Bewegung.
    Aufwärts, Parkdeck um Parkdeck, und die Rampe ließ sich nur mit langsamem Tempo nehmen…
    ***
    Cascal machte einen wilden Sprung seitwärts und versuchte, zwischen den geparkten Autos hindurch zu entkommen. Gedankenschnell folgte der Schatten ihm, glitt unter Autos hindurch und überholte den Neger, der begriff, daß dieser Schatten niemals von einem unsichtbaren Menschen geworfen werden konnte. Er war solo, sonst hätte er diesen Trick nicht durchführen können!
    Aber wie war das möglich, daß ein Schatten existierte, ohne von einem Körper geworfen zu werden?
    Keine Zeit, darüber nachzudenken, der Schatten war da und griff Cascal an.
    Wie wehrt man sich gegen Schatten?
    Das Amulett besorgte es für ihn. Es
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