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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie hindern.
    Aber das Organhaus konnte seinen Besitzer alarmieren, daß Einbrecher eingedrungen waren. Und genau das geschah…
    ***
    Zamorra spürte, wie sich bleierne Schwere in seine Glieder senkte. Der MÄCHTIGE erneuerte seine Magie, mit der er für die Lähmung des Parapsychologen gesorgt hatte. Mit aller Kraft kämpfte Zamorra gegen die Lähmung an, taumelte vorwärts, auf den Dämon zu. Er sah die Zeitringe an den Fingern Corons, und der MÄCHTIGE würde auch den Dhyarra-Kristall bei sich haben. Den mußte Zamorra in die Hände bekommen…
    Aus den Augenwinkeln sah er Nicole.
    Sie hatte sich verändert. Ihr Gesicht sah gräßlich aus, verzerrt. Die Vampirzähne waren gebleckt. Sie stürzte sich auf Coron. Aber im letzten Moment zuckte sie zurück. Ihr Unterbewußtsein hatte sich an die letzte Niederlage erinnert und stoppte sie, verzögerte ihren Angriff.
    Zamorra hätte schreien können vor Wut.
    Er prallte gegen den Körper des MÄCHTIGEN und wunderte sich, daß er immerhin soweit voran gekommen war. Er faßte zu, versuchte Coron das Genick zu brechen, aber seine Hände rutschten ab. Er spürte in einer Taschenfalte des dunklen Gewandes den Dhyarra-Kristall, aber er bekam ihn nicht zu fassen. Mit einer geradezu spielerischen Bewegung stieß Coron eine Hand vor, und Zamorra wurde durch die Luft geschleudert und prallte gegen die Zimmerwand, die sich unter seinem Druck öffnete.
    Er glitt hindurch.
    Er fühlte, wie er in die Morgendämmerung hinaus stürzte.
    Wie tief es hinab ging, konnte er nicht sagen, aber er wußte, daß die Gästezimmer hoch gebaut waren, in den oberen Etagen lagen. Der Sturz würde nicht ohne Verletzungen abgehen.
    Er konzentrierte sich auf den Befehl, die Wand wieder zu schließen. Alles ging blitzschnell. Zamorra kippte nach hinten weg, war schon fast völlig draußen in der kühlen Morgenluft, als sich die Wand wieder schloß, das Fenster verschwand. Die Substanz des Organhauses schloß sich um Zamorras Unterschenkel.
    Er prallte kopfüber gegen dieWand und hing zwischen Himmel und Erde.
    Immerhin hatte er es geschafft, der Wand seinen Willen aufzuzwingen, daß sie ihn festhielt. Für die nächsten Sekunden war er gerettet.
    Aber für wie lange? Wahrscheinlich wurde Nicole allein mit dem MÄCHTIGEN nicht fertig, und der brauchte dann bloß dieses Fenster wieder zu öffnen, um Zamorra abstürzen zu lassen.
    Zamorra hing an der Wand.
    Er dachte mit Schrecken daran, daß er ausgerechnet durch diese Weise hatte flüchten wollen, als Coron erschien. Er war froh, daß das Organhaus sich in jenem Moment gegen seinen Befehl gesperrt hatte. Es ging etwa zehn Meter in die Tiefe. Der Absturz wäre ihnen beiden gar nicht gut bekommen…
    Aber was sollte er jetzt tun?
    Immerhin – der lähmende Zauber wirkte jetzt nicht mehr auf ihn ein.
    Er war wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, auch wenn er die Anstrengung spürte, die es ihn gekostet hatte, sich auf Coron zu werfen. Er dachte an Nicole. Was geschah jetzt im Innern des Zimmers?
    Er versuchte, sich emporzuhebeln. Wenn er es dann schaffte, die Wand wieder durchlässig zu machen, daß er irgendwie wieder hinein kam…
    Das Blut stieg ihm in den Kopf und machte ihm zu schaffen. Er bekam seinen Oberkörper erst beim dritten Versuch hoch.
    Da spürte er, wie etwas Eiskaltes seine Beine berührte, und wie die Kälte sich in seinem Körper auszubreiten begann…
    ***
    Nicole verfluchte ihre Unfähigkeit, den Dämon angreifen zu können. Im letzten Moment hatte etwas in ihrem Unterbewußtsein sie gestoppt. Als sie ihren Angriff erneuern wollte, schleuderte der Unheimliche Zamorra gerade aus dem Zimmer. Nicole sah hinter ihm durch die Fensteröffnung grauen Himmel, dann schloß die Wand sich sofort wieder. Nur Zamorras Beine hingen noch im Innern des Zimmers – zumindest ein Teil davon.
    Coron wandte sich um.
    Er sah Nicole an, und ihr Wille, ihn zu bekämpfen, erlosch jäh. Seine Augen schienen Blitze zu verschießen, deren Feuer Nicole förmlich ausbrannte.
    Sie taumelte und sank in sich zusammen. Sie kannte sich selbst nicht wieder. Aus der selbstbewußten Kämpferin war ein hilfloses Wesen geworden, das nicht mehr wußte, was es tun sollte.
    Coron lachte.
    »Ah, nein«, sagte er. »Ich werde dich nicht töten. Weshalb sollte ich das auch tun? Ich werde dich von den Druiden zur Strecke bringen lassen. Es wird eine Vampirjagd geben wie schon lange nicht mehr…«
    Er näherte sich Zamorras Füßen, die aus der Wand ragten.
    »Aber ihr habt ja
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