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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gefahr. Gestützt durch die Kraft der beiden Druidenpriester, hatte zumindest der Baum die Todes-Phase überwunden. Noch gab es an Tals Körper keine Veränderung, aber er hatte jetzt eine reelle Chance. Solange der Baum eines Druiden lebte, hatte der Druide die Möglichkeit, ins Leben zurückgeholt zu werden.
    Irgendwo schwebte eine Seele, die noch keine Ruhe gefunden hatte, solange der Baum nicht endgültig abgestorben war. So lange existierte noch ein schwacher Faden, einer Nabelschnur nicht unähnlich. Und nun, als der Baum auflebte, wurde diese Schnur allmählich wieder fester.
    Der verdorrte Körper Tals schwebte auf den Lebensbaum zu, berührte ihn. Jetzt brauchten die beiden Druiden-Priester ihn nicht mehr zu halten, die am Ende ihrer Kräfte waren. Der Baum selbst hielt seinen Druiden, und Energien begannen zu fließen, die zerstörte und beschädigte Körperzellen erneuerten. Und je mehr sich Tals Körper regenerierte, desto stärker lebte der Baum selbst auf, nun nicht mehr unbedingt von der gesamten Kraft der beiden Priester gestützt. Es war eine ständige Wechselwirkung.
    Je besser es dem Baum ging, desto leichter konnte Tal sich erneuern und gesunden, und je mehr Tals Körper aufblühte, desto besser ging es zugleich dem Baum. Beide Entwicklungen schaukelten sich jetzt gegenseitig immer weiter hoch.
    Und die Seele, von Coron aus dem Körper hinaus geschleudert, machte sich fiebernd bereit, sich wieder mit ihm zu verbinden…
    ***
    Zamorra stöhnte auf. Die Kälte, die von seinen Beinen ausging, war schmerzhaft und ließ ihn wieder zurücksinken. Er schaffte es gerade noch, sich gegen die Wand abzustützen, um nicht mit dem Hinterkopf dagegen zu schlagen.
    Zum Teufel, er mußte es doch irgendwie schaffen, aus dieser Lage herauszukommen! Und zwar, bevor ihn die Kälte umbrachte!
    In seinem Kopf rauschte es. Das Blut machte ihm arg zu schaffen. Wieder versuchte er seinen Oberkörper hochzuschwingen, und es gelang ihm, die Fingerspitzen in die Wand zu krallen und sich so festzuhalten.
    Von langer Dauer konnte das aber nicht sein. Die Kraft, sich so zu halten, fehlte ihm.
    Dazu kam die immer schlimmer werdende Kälte… die dann endlich wieder nachließ. Zamorra fragte sich, weshalb. Hatte Coron aufgegeben?
    Denn immerhin mußte der MÄCHTIGE dafür verantwortlich sein.
    Was war im Innern der Organburg geschehen?
    Mit Gedankenbefehlen versuchte Zamorra, die Wand so weit durchlässig zu machen, daß er ins Innere rutschen konnte, ohne den Halt zu verlieren. Es mußte alles schnell gehen.
    Beeile dich! Er zerstört den Dhyarra-Kristall! klang plötzlich die Amulett-Stimme wieder in Zamorras Kopf auf.
    Eisiger Schreck packte ihn. Er war kälter als der Frost, der sich immer noch in seinen Beinen befand.
    Wenn der Dhyarra-Kristall zerstört wurde, gab es keine Waffe mehr gegen den MÄCHTIGEN…
    Mit aller Kraft sandte Zamorra seinen Befehl in die Wand, die sich jetzt endlich zögernd öffnete. Er schnellte sich vorwärts, nach drinnen. Sofort knickte er ein, kaum daß er festen Boden unter den Füßen hatte. Aber seine Füße trugen ihn nicht. Die Kälte hatte ihm die Kraft genommen.
    Zamorra stürzte zu Boden.
    Von dort aus sah er Coron, der Nicole in einem unsichtbaren Kraftfeld zur Tür schweben ließ. Die Tür öffnete sich, und Zamorra hörte Stimmen…
    Druiden?
    Druiden, die eingedrungen waren, um nach dem rechten zu sehen?
    Siedend heiß fiel ihm ein, daß Nicole zur Vampirin gemacht worden war! Den Druiden würde es egal sein, unter welchen Umständen es dazu kam. Sie würden Nicole töten wollen.
    Aber das durfte nicht geschehen!
    »Coron«, krächzte Zamorra heiser. Er sah Splitter auf dem Boden liegen, und da wußte er, daß der Dhyarra-Kristall bereits zerstört worden war. »Coron…«
    Der Dämon wandte sich irritiert um. Anscheinend hatte er nicht mitbekommen, daß Zamorra in das Zimmer zurückgekehrt war. Er behielt Nicole nach wie vor in dem Kraftfeld seiner Magie, aber er wandte sich dem Parapsychologen zu und streckte die Hand aus.
    »Du wirst mich nie mehr an etwas hindern können«, krächzte Coron.
    In diesem Moment sah Zamorra, welche letzte Chance sich ihm noch bot.
    Und mit beiden Händen ergriff er sie…
    ***
    Tal erwachte.
    Sein Körper hatte sich vollständig regeneriert. Er bot keinen verschrumpelten Anblick mehr, sondern war wieder jugendlich straff. Er öffnete die Augen. Seele und Körper waren wieder eine Einheit geworden, und Tal wußte, was geschehen war und wem er seine
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