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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erinnerung war, und ließ sich vom Computer einen genauen Konstruktionsplan der Station übermitteln. Danach wußte er, wo er den Rechner zu finden hatte.
    Abermals machte er sich an die Arbeit. Aber auch jetzt hatte er wieder das Problem mit den fast unlösbaren Verbindungen. Die Zeit zerrann ihm zwischen den Fingern. Er entschloß sich, Gewalt anzuwenden und die Verkleidung mit Hilfe seines Dhyarra-Kristalls kalt zu zerschmelzen.
    Kaum begann er damit, als in die Männer in Schwarz Bewegung kam, die sich bis zu diesem Moment nicht für seine Aktivitäten interessiert hatten.
    Sie packten ihn, zerrten ihn von der Computerkonsole zurück und hielten seine Arme fest. Er konnte den Dhyarra, der in seiner Gürtelschließe eingelassen war, nicht mehr berühren, und damit konnte er ihn auch nicht mehr einsetzen. Er wehrte sich gegen die Roboterhaften, aber ihre Körperkräfte überstiegen die seinen bei weitem. Hilflos in ihren Klauen gefangen mußte er abwarten, bis der Tod durch die Selbstvernichtung kam.
    Die künstliche Stimme klang wie ein brutales Folterinstrument immer wieder in tödlicher Monotonie auf.
    »Vierundsechzig – dreiundsechzig – zweiundsechzig…«
    Omikron wußte jetzt, daß er sein riskantes Spiel endgültig verloren hatte. Nur noch eine Minute trennte ihn von seiner Auslöschung…
    ***
    »Er kommt hierher«, flüsterte Nicole.
    »Woher weiß du das?« stieß Zamorra hervor. »Du wußtest, daß du mich hier finden konntest, du weißt, daß Coron zurückgekehrt ist und hierher kommt – woher?«
    »Vielleicht… das Vampirische in mir. Ein neuer Sinn«, sagte sie unruhig.
    »Wie damals, als ich das schwarze Blut in mir hatte und empfänglich für jede Art von magischer Ausstrahlung war.«
    »Und die Ausstrahlung spürst du jetzt wieder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist etwas anderes. Aber müssen wir uns jetzt darüber unterhalten? Coron ist gleich hier…«
    Zamorra verzog das Gesicht. »Wir müssen hier raus. Wir haben im Augenblick keine Chance gegen ihn. Zum Teufel…«
    Er faßte nach dem Schwarzkristall, der immer noch eingewickelt war, und sprang zur Wand. Mit einem schnellen Befehl erzwang er eine Türöffnung.
    Nicole versuchte derweil, dieWand zum Gang hin zu blockieren.
    Die Substanz des Organhauses nahm beide Befehle gleichzeitig auf – und kam nicht damit klar. Vor Zamorra öffnete die Tür sich nicht, die er haben wollte.
    Wenn wenigstens das Amulett funktionierte… oder wenn er den Dhyarra-Kristall besäße… aber den hatte Coron!
    Zamorra kehrte von der Wand zurück. »Wir müssen den Kristall bekommen«, stieß er hervor. »Wir müssen ihn ihm abnehmen, sonst…«
    Da kam Coron.
    Blitzschnell riß vor ihm die Wand auf. Er war der Burgherr, ihm gehörte dieses Organhaus, und seine Befehle wurden vorrangig akzeptiert.
    Das Organhaus hob die Blockierung des Zimmers sofort auf, als der Besitzer kam. Die Tür öffnete sich, und Coron drang ein. Groß und massig stand er da, sah die beiden Menschen an.
    Und schleuderte seine magische, zwingende Kraft gegen sie…
    ***
    Lonre und die anderen Druiden hatten Corons Burg erreicht. Das Eingangstor, durch das sie den Kuttenmann gehen gesehen hatten, war verschlossen.
    Lonre berührte dieWand mit der Handfläche und sandte einen Frageimpuls aus, wie Coron es ebenfalls gemacht hatte.
    Das Organhaus reagierte nicht.
    Verblüfft wiederholte Lonre seine Anfrage. Er wollte wissen, in welchen Räumen sich Lebewesen befanden, ob es nun Menschen oder Monster waren. Das ersparte langes Suchen, und sie konnten sicher sein, in welchen Bereichen des riesigen Hauses sie mit Angriffen zu rechnen hatten und wo nicht.
    Aber wieder kam keine Reaktion. Als Lonre gerade zum drittenmal fragen wollte, bildete sich endlich ein Symbol in seinem forschenden Bewußtsein: eine Sperre.
    Das Organhaus verweigerte die Auskunft.
    Es verweigerte Augenblicke später auch den Zutritt. Die Tür öffnete sich nicht, als Lonre den Befehl dazu erteilte.
    Die anderen vier Druiden hatten mitverfolgt, was geschah. So brauchte Lonre ihnen nicht erst umständlich alles zu erklären.
    »Wir springen«, ordnete er an. »Bis direkt hinter die Tür.«
    Normalerweise war das unbefugtes Eindringen. Wenn das Haus sich sperrte, hieß das, daß Besuch unerwünscht war. Daran hatte sich jeder Druide zu halten. Aber in diesem Fall ging es um mehr als den Schutz der Privatsphäre. Die fünf Druiden versetzten sich im zeitlosen Sprung ins Innere des Organhauses. Daran konnte niemand
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