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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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Derringer und einem scharf geschliffenen Stilett war er nicht bewaffnet. Ich knüpfte meine Krawatte los und band ihm die Hände zusammen. Als er wach wurde, stierte er mich hasserfüllt an. ' ■
    »Wer hat dich bezahlt?«, fragte ich zuerst.
    »Spielt keine Rolle. Warum hast du nicht gleich mit mir Schluss gemacht?«
    »Du vergisst, dass ich einmal G-man war!«
    Er lachte kurz und böse. Dafür hatte er kein Verständnis. Für ihn war es die selbstverständlichste Sache der Welt, seinen Gegner zu töten.
    »Komm«, sagte ich und half ihm, aufzustehen. Ich ließ ihn vorausgehen. Wir stapften zurück zu der Stelle, wo ich den Jeep geparkt hatte. Das Gewehr verstaute ich auf dem Rücksitz.
    Ich setzte den Weg zur Farm fort, wo ich den Sheriff wusste. Wir waren vielleicht noch eine halbe Meile davon entfernt, als mir der Hüter des Gesetzes mit seinem Wagen entgegenkam. Ich hielt an und winkte. Er öffnete die Tür und kletterte heraus. Der Sheriff war ein Mann von durchschnittlicher Größe, mit einem hageren Gesicht- und stechenden schwarzen Augen. Gegen seinen Schenkel klatschte in einem tief hängenden Halfter ein schwerer Coltrevolver.
    »Sie kriegen Arbeit, Sheriff!«, sagte ich. »Ich beschuldige diesen Mann, auf mich einen Mordanschlag verübt zu haben!«
    Der Sheriff ging hinüber zu dem Gangster, der mit gebundenen Händen auf dem Rücksitz saß.
    »Was haben Sie darauf zu erwidern?«
    »Nichts!« Der Bursche grinste breit und spuckte dem Sheriff vor die Füße. Der holte ein klingelndes Paar Handschellen von seinem Gürtel.
    »Streck die Hände her!« Der Gangster folgte der Aufforderung, kletterte von meinem Wagen und begab sich zum Dienstwagen, auf den der ausgestreckte Daumen des Sheriffs wies. Jetzt kam ich an die Reihe. »Sie sind Mr. Cotton?«
    »Jerry Cotton aus New York«, bestätigte ich. »Und hier sind einige Werkzeuge, die er bei seinem Vorhaben gebrauchte.« Ich übergab das Gewehr, das Stilett und den Derringer. Der Sheriff zog die Augenbrauen hoch und musterte abschätzend den Gangster. Ich bat den Sheriff, mich später als Zeugen zu vernehmen, denn ich hatte noch einige dringende Sachen zu erledigen. Er war einverstanden.
    Eine halbe Stunde später war ich im Hotel. Ich ging auf den Portier zu und fragte nach Adam Fold. »Er wohnt im Stage Coach hat er uns erzählt«, sagte er freundlich. Ich honorierte es mit fünf Dollar.
    Ich erinnerte mich. Das Hotel zierte eine Postkutsche aus der guten alten Zeit, als die Colts hier noch weit häufiger krachten als heutzutage.
    ***
    Ich setzte mich in den Jeep und fuhr hin. Das Gesicht, das Fold bei meinem Anblick machen würde, reizte meine Neugier. Doch ich erlebte eine Enttäuschung. Fold war nicht da. Ich erfuhr, dass er zur Farm von Mr. Jackson hinausgefahren war.
    Nur einmal stoppte ich noch: vor dem Haus des Autoverleihers. Ich erfuhr, dass Fold sich gestern einen Wagen gemietet hatte. Mir hatte Fold erzählt, keinen Wagen mehr bekommen zu haben, deshalb müsste er mich auch bitten, das Geld abzuliefern.
    Jetzt gab es für mich kein Halten mehr. Ich legte die Strecke zur Farm in Rekordzeit zurück. Eine halbe Meile vorher entdeckte ich hinter einem kümmerlichen Busch einen Wagen. Ich sprang ab und lief darauf zu. Das Fahrzeug war verlassen, von dem Fahrer nichts zu sehen. Der Motor fühlte sich noch warm an.
    Auf der Farm arbeitete die Mannschaft an der Wiederherstellung der Gebäude. Lederer leitete die Arbeiten. Ich erzählte ihm von dem Wagen.
    »Hier war er nicht. Ich würde ihm auch nicht raten, sich hier blicken zu lassen. Die Boys sind nicht gut auf ihn zu sprechen.«
    »Dann kann er nur irgendwo im Gelände stecken«, meinte ich. »Was will er da?«
    Der Verwalter zuckte die Schultern.
    »Ich werde mich ein wenig umschauen«, sagte ich. »Mit dem Wagen kommt man nicht durch?«
    »Können Sie reiten,; Cotton?«
    »Wahrscheinlich nicht so gut wie Sie. Aber ich kann’s ja versuchen!«
    Die Boys grinsten. Lederer gab einem von ihnen einen Wink. Der Mann ging hinüber zum Korral und sattelte eines der Pferde.
    »Das Richtige für Sie«, lächelte der Verwalter. »Fromm und brav. Die Stute heißt übrigens Mary. Sie brauchen keine Angst haben, abgeworfen zu werden.«
    Ich kannte die Scherze, mit denen man Anfänger hereinzulegen pflegt, aber Lederers Blick beruhigte mich. Ich brauchte keine Sorge zu haben, dass man mir ein noch nicht zugerittenes Exemplar der Gattung Pferd unterschob. Nach einem Rodeo stand mir auch nicht der Sinn. Trotzdem
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