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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Möglichkeiten.
    »Ich führe Sie zu Stanley Cameron, wenn ich dafür die Exklusivrechte für eine Reportage bekomme«, bot sie an.
    »Ich würde lieber allein mit Cameron reden, ohne die Presse dabeizuhaben. Es muß nicht morgen schon in der Zeitung stehen, was hier läuft«, wehrte Zamorra ab.
    »Dann gibt’s keine Adressen-Auskunft«, versuchte Susan Howard zur Erpresserin zu werden, weil sie in Zamorra den Franzosen sah, der in England Hilfe brauchte, um sich hier und da zurechtzufinden.
    »Dann finde ich ihn selbst, und das dauert eine Stunde länger als mit Ihrer Hilfe«, wehrte Zamorra den Erpressungs-Versuch eiskalt ab. »Es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen…«
    Susan nötigte ihn und Nicole, zu bleiben. Immer wieder taxierte sie das Paar aus Frankreich und versuchte abzuschätzen, welches Verhältnis zwischen diesem hochgewachsenen, durchtrainierten Mann mit dem markanten Gesicht, der so gar nicht wie ein verknöcherter, weltfremder Gelehrter aussah, und seiner attraktiven, figurbetont gekleideten Begleiterin herrschte, die auch noch unverschämt hübsch war und damit zu einer ernsthaften Konkurrenz für Susan wurde, weil die beschlossen hatte, notfalls auch mit vollem Körpereinsatz an diesen Franzosen heranzukommen, um ihm notfalls Einzelheiten für eine Super-Story auch im Bett abzuringen. Nur stieß das auf Schwierigkeiten, wenn dieser Professor mit seiner Begleiterin liiert war. Aber Trauringe konnte Susan nicht entdecken, auch keine Spuren davon.
    »Das Schreiben ist mein Broterwerb«, erklärte sie, »und deshalb muß ich darauf bestehen, als erste darüber berichten zu dürfen, aber ich garantiere Ihnen, daß Sie den Artikel zuerst auf seine Richtigkeit überprüfen können, ehe ihn mein Redakteur zu Gesicht bekommt…«
    Nicole hob die Hand. »Einschließlich des Rechts auf Vorzensur, falls Dinge auftauchen, die wir nicht veröffentlicht sehen möchten?«
    Susan schaltete jetzt doch auf stur. »Im Commonwealth herrscht Pressefreiheit…«
    »Okay. Das war’s dann«, sagte Zamorra. Diesmal ließ er sich nicht vom Gehen abhalten. Er bedauerte nur, daß er anfangs etwas freigiebig damit gewesen war, von sich und seinem Beruf zu erzählen. »Den Besuch hätten wir uns sparen können… aber hinterher ist man immer schlauer…«
    Nach diesem Abgang konnte er natürlich auch darauf verzichten, Rückendeckung durch Presseveröffentlichungen zu bekommen, falls Inspektor Westray schwierig wurde. Aber er wollte einfach nicht, daß durch falsch gesteuerte Sensationsmeldungen, die aus einem Mücken-Ei eine Elefantenherde machten, der Fall Cameron in ein falsches Licht oder in die Gefahr der Lächerlichkeit gerückt wurde –oder daß sein eigenes Image als angesehener Wissenschaftler darunter litt. Es war auch so schon schwierig genug, Begegnungen mit den Mächten des Dämonenreiches und die daraus resultierenden, wichtigen Erkenntnisse so abzufassen, daß sie als nachvollziehbares Forschungsergebnis dastanden und nicht als Resultat einer haarsträubenden Dämonenjagd – die Parapsychologie hatte es ohnehin schon schwer genug, sich als seriöse Wissenschaft zu etablieren, und Dämonen und Geister waren für die breite Masse der Öffentlichkeit und die Medien doch eine recht obskure Sache.
    »Also direkt nach Helmsley, und Haustür für Haustür abklappern in der Hoffnung, daß nicht aus irgend welchen Gründen der Name der Ortschaft abgeändert wurde…«
    Sie stiegen in den Wagen. Der Motor lief, als Susan Howard aus dem Pressehaus kam. Sie lief um den Jaguar herum und klopfte an Zamorras Seite ans Fenster. Der Dämonenjäger senkte die Scheibe ab.
    »Die Adresse«, sagte Susan Howard. »Viel Spaß damit…«
    Sie drückte ihm einen Zettel in die Hand. Im nächsten Moment war sie schon wieder verschwunden.
    Zamorra und Nicole sahen sich verblüfft an.
    »Was ist denn in die gefahren, daß sie so einen Sinneswandel erlebt hat?« staunte Nicole.
    Zamorra zuckte mit den Schultern, reichte den Zettel an Nicole weiter und fädelte sich in den Abendverkehr ein. Wenig später schmunzelte er. Er kannte jetzt den Grund dieses Sinneswandels.
    Susan Howard war nach wie vor hinter der Exklusiv-Story her, benutzte aber ihren eigenen Weg.
    Aber so gut sie auch war – Zamorra blieb es nicht verborgen, daß ihn ein unscheinbarer Austin Montego verfolgte…
    ***
    Dan Mocart wünschte seinen Chef in die Hölle. Dorthin, wo der größte und heißeste Kessel stand und wo die meisten Teufelchen mit den spitzesten
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