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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult
Autoren: Dämonenkiller
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über seinem Kopf zusammenbraute.
    Warum er dann wieder vor dem großen Variete stand, konnte er sich überhaupt nicht erklären; er wunderte sich allerdings auch nicht. Auf geheimnisvolle Art wurde er noch einmal zurück in die Garderobe gedrängt. Irgendetwas trieb ihn an, war stärker als die Angst.
    Der Pförtner am Bühneneingang nickte ihm zu, um sich dann wieder hinter seiner Zeitung zu verstecken. Monty betrat zögernd den langen, halbdunklen Korridorgang, stieg über die schmale Eisentreppe nach oben, blieb stehen, orientierte sich.
    Eine unwirkliche Stille umgab ihn. Das Bühnenpersonal und die Artisten mussten fast ausnahmslos das große Haus verlassen haben. Er schien allein in dieser Schattenwelt zu sein. Monty spürte die Trockenheit in seinem Mund. Er hätte sich am liebsten auf dem Absatz umgedreht. Stattdessen betrat er jedoch den zweiten langen und noch düsteren Gang, der zu den Garderoben führte. Zielsicher fand er seine Garderobentür. Er wollte sie bereits öffnen, als er zu seiner Überraschung Stimmen hörte.
    Doch war er wirklich überrascht?
    Er legte ein Ohr gegen die Türfüllung und vernahm die Stimme seines Begleiters und Managers Hyde. Sie klang überraschend demütig und unterwürfig, hatte einen Unterton, der eigentlich nicht zu Hyde gehörte.
    Monty Cooke drehte den Türknauf, schob die Tür einen Spalt auf – und sah sich einer Szene gegenüber, die aus einem wirren Traum stammen musste.
    Sieben schwarze Kerzen standen auf der geschlossenen Puppenkiste. Sie verbreiteten einen magischen Schein. Inmitten dieser halbkreisförmig angeordneten Kerzen saß eine Puppe, die kaum einen Meter groß war. Sie trug einen schwarzen Umhang, auf dem seltsame Zeichen eingestickt waren, die im Schein der Kerzen blutrot leuchteten. Das Gesicht dieser Puppe, die Monty völlig fremd war, hatte einen hochmütigen Ausdruck. Es wirkte arrogant und herausfordernd. Die Augen sahen auf David Hyde herab, der auf den Knien lag und seinen Kopf tief neigte, bis die Stirn fast den Boden berührte.
    Die Puppe redete! Die Stimme klang näselnd, wirkte ein wenig mechanisch, sprach aber eindringlich und beschwörend.
    »… und baut mir Thelema, Sterbliche, die Abtei für den wahren und einzigen Fürsten der Finsternis! Schließt euch zusammen und schafft ein Haus des Schattens und des wahren Lebens!«
    David Hyde richtete langsam den Oberkörper auf, breitete die Arme aus und neigte sich wieder demutsvoll und ergeben. »To Mega Therion«, murmelte er inbrünstig. »To Mega Therion, dein Geschöpf bin ich bis an das Ende aller Zeiten. Mein Leib gehört dir. Weise mir den Weg zu Satan! Lass mich ihm opfern und dienen! Mein Blut für dich!«
    Beschwörend murmelte Hyde diese Worte, wiederholte sie mit Inbrunst und Hingabe, richtete sich abwechselnd auf und verneigte sich wieder bis in den Staub und ließ seinen Oberkörper dann leicht pendeln.
    Die schreckliche Puppe redete erneut. »Feiert den Hexensabbat, Sterbliche! Reißt euch den irdischen Tand von den Leibern! Versinkt in fleischlicher Lust! Denn nur so dient ihr mir wirklich. Verschmelzt miteinander! Zeugt die Kinder der Begierde und Maßlosigkeit, feiert die Auferstehung der Sinnlichkeit und der Sünde! Kommt zu mir, die ihr das wirkliche Leben und die Erfüllung sucht! Satan wartet auf euch, wird euch aufnehmen in seinen Dunstkreis der höllischen Liebe.«
    »Bis an das Ende aller Zeiten, To Mega Therion«, murmelte David Hyde. »Dein Diener bin ich und dein Haus werde ich mitbauen. Bis an das Ende deiner Schatten, bis zum Anfang deiner Herrschaft allüberall auf Erden.«
    Monty Cooke stierte auf die Szene, hörte die unglaublichen Beschwörungen. Er wurde sich bewusst, dass ihn die Magie der Worte einkreiste. Eine fremde Macht schien Besitz von ihm zu ergreifen. Unsichtbare Fäden spannten ihn ein. Er schloss die Augen, hörte das Murmeln seines Managers, die demütige Stimme des Mannes, den er im Grunde seines Herzens hasste. Dieser Hass war es, der ihn wieder zur Vernunft kommen ließ. Hyde, der ihn wie eine Marionette behandelte und lenkte, lag dort im Staub der Garderobe und war nur noch eine armselige Kreatur. Diesen Triumph musste er einfach auskosten.
    Hart stieß Monty die Tür auf. »Was ist denn hier los?«, rief er betont forsch. »Was soll denn dieser Unsinn bedeuten?«
    Hyde fuhr herum wie eine gereizte Schlange und starrte Monty an. Seine Augen glühten vor Wut und Enttäuschung. Er zitterte am ganzen Leib, erhob sich von den Knien.
    »Was
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