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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
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ziehen, denn der Schatten war einfach zu schnell.
    Diesmal war es kein Panther, sondern eine gewaltige Katze mit einem helleren Fell und einem Maul, aus dessen Oberkiefer zwei säbelartige Zähne ragten.
    Das war ein Säbelzahntiger!
    Er hatte das Führerhaus mit einem Sprung verlassen und stand jetzt davor.
    Sein Kopf war in unsere Richtung gedreht. Er nahm Witterung auf, und durch seinen geschmeidigen Körper lief ein Zucken.
    Stand er vor dem Angriff?
    Wir hielten unsere Waffen in den Händen. Noch drückte keiner von uns ab. Unsere Blicke waren auf das prächtige Tier gerichtet.
    Eine Gestalt, die man einfach nicht töten sollte, ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten.
    »Das ist sagenhaft!« flüsterte ich.
    »Fragt sich nur, aus welchem Zoo der entsprungen ist,« murmelte Suko.
    »Vielleicht einem Höllenzoo!«
    »Greift er an?«
    Ich hob die Schultern. »Weiß ich nicht. Sieh dir seine Schnauze mal genauer an. Auch die beiden Zähne. Wenn mich nicht alles täuscht, klebt daran sogar Blut.«
    »Dann sollten wir schießen!«
    Dazu kam es nicht mehr. Der Säbelzahntiger schien unsere Gedanken geahnt zu haben. Er tat etwas, mit dem wir nicht rechneten.
    Ein gewaltiger Satz hob ihn vom Boden ab. Im Sprung streckte er seinen Körper. Genau bis zu dem Augenblick, als die Umrisse anfingen zu flimmern, für einen Moment rötlich und gleichzeitig silbrig leuchteten, bevor das Tier vollends vor unseren Augen verschwand.
    Es war weg, hatte sich aufgelöst. Wir standen da, drehten uns zueinander, schauten uns an, hoben die Schultern, und ich ergriff als Erster das Wort. »Hast du das auch gesehen, was ich gesehen habe, Suko?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er ist weg, hat sich aufgelöst.« Suko fixierte mich scharf. »Verdammt, John, dahinter steckt mehr, als wir bisher angenommen haben. Das ist dämonisch.«
    Ich hütete mich, ihm zu widersprechen. Wenn Suko bei seinen Behauptungen nie recht gehabt hatte, diesmal war ihm ein Blattschuss gelungen. Der Säbelzahntiger gehörte zu den schwarzmagischen Tierwesen, die es im Reich der Finsternis und der Magie auch gab.
    Er war aufgetaucht, verschwunden, und wir mussten jeden Augenblick damit rechnen, dass er sich irgendwo in unserer Nähe wieder hervorkristallisierte.
    Ich lief auf den Wagen zu. Suko blieb zurück. Er wollte mir den Rücken decken.
    Genau in diesem Augenblick hatte ich den Fall der Rushs vergessen oder zumindest verdrängt. Das Schicksal oder der Zufall hatte uns eine neue Bewährungsprobe gestellt, und es war klar, dass wir darauf auch eingingen.
    Bei manchen Schritten zerknackte Eis unter meinen Füßen, als ich mich dem Ziel näherte. Bevor ich die Tür erreicht hatte, erkannte ich, dass im Innern des Führerhauses etwas Schreckliches geschehen sein musste. Ich sah zwar nur einen langen Schatten, aber der bewegte sich nicht. Er lag dort auf der Sitzbank, und ich sah auch die rote Spur, die über das Kunstleder lief und sich bereits am Rand der Bank gesammelt hatte und nach unten rann.
    Das war Blut!
    Plötzlich hatte ich Mühe, Luft zu bekommen. Es kostete mich Überwindung, noch näher heranzugehen, um zu erkunden, ob der in Drillichzeug gekleidete Mann tatsächlich nicht mehr lebte.
    Ja, er war tot.
    Und nicht nur die normalen Zähne des Säbelzahntigers hatten ihn erwischt, auch die langen Hauer. Das konnte einfach kein Mensch überleben. Ich schluckte, räusperte mich und wollte mich wieder umdrehen, als mir etwas auffiel.
    Okay, es war nie laut auf dieser Lichtung gewesen, aber diese lastende Stille, die ich plötzlich zu fühlen glaubte, war doch ebenfalls nicht normal.
    Da tat sich etwas.
    Lauerte abermals eines dieser dämonischen Tiere in meinem Rücken? Erst als sich die Gänsehaut festgesetzt hatte, drehte ich mich um und sah Suko mit erhobenen Händen auf dem Fleck stehen. Hinter ihm hatten sich ungefähr ein Dutzend Soldaten aufgebaut, deren Gewehre auf meinen Freund und Partner gerichtet waren.
    ***
    Plötzlich kam mir die Beretta lächerlich vor. Ich öffnete die Faust und ließ die Waffe fallen. Sie blieb neben Sukos Pistole liegen.
    Niemand sprach ein Wort. Das Schweigen sagte mehr. Es stand wie eine Wand über der Lichtung und kam mir bedrückend vor. Ich versuchte, die Soldaten anhand ihrer Uniformen einzuordnen, und gelangte zu dem Ergebnis, dass essich bei ihnen nicht um die normale Truppe handelte. Die Typen mussten zu einer Sondereinheit oder einer Miliz gehören, wie sie oftmals in der Republik unterwegs war. Außerdem hätte man
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