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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn
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ist Bernice«, sagte sie. »Ich werde aber Bernie gerufen, und daran ist doch nichts auszusetzen.«
    Ich war noch immer verblüfft. »Ich suche einen Burschen, der Bernie Miller heißt. Ich habe einige Sachen mit ihm zu besprechen, die nicht gerade angenehm sind. Hier, diese Adresse wurde mir genannt, und ich habe allen Grund zu glauben, dass der Mann, von dem ich die Adresse habe, sich nicht irrt. Sie müssen zugeben, dass die Geschichte für, mich ein bisschen eigenartig aussieht.« Ich reichte ihr den Zettel. Sie runzelte die Stirn.
    »Haben Sie einen Bruder?«, fragte ich.
    »Ich habe keine Familie mehr.«
    Ohne ein Wort zu sagen, stand sie auf und kramte in ihrer Handtasche. Sie kam zurück und reichte mir ihre Identity-Card. »Bernie Miller«, stand da.
    »Danke«, sagte ich.
    Mir war es rätselhaft, wie Freddy Adams an die Adresse des Mädchens geraten war. Ich fragte das Mädchen: »Haben Sie je von Hank Brian gehört?«
    Sie nickte. »Ja. Das ist doch der Kerl, der aus Sing-Sing ausgebrochen ist. In jeder Zeitung…«
    »Haben Sie schon früher von ihm gehört, bevor er aus Sing-Sing ausgebrochen ist?«, unterbrach ich sie.
    »Nein«, sagte sie und schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich hätte Versicherungs-Vertreter werden sollen«, stöhnte ich.
    Sie lächelte sympathisch und sagte: »Da wir gerade von Jobs sprechen. Ich muss weg.«
    »Kann ich warten?«, fragte ich.
    Sie gönnte mir einen nachdenklichen Blick. »Okay.«
    Sie lächelte, ging in den anderen Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Nach vier Minuten kam sie zurück. Sie trug eine weiße Bluse unter einem Jersey-Kostüm. Ein kleiner, brauner Samthut saß auf ihrem Kopf. Sie hatte ein wenig Puder benutzt, aber nicht zu viel. Sie hatte ein Gesicht, das nicht viel Nachhilfe brauchte.
    »Wo arbeiten Sie?«, fragte ich, als wir die knarrende Treppe hinuntergingen.
    »Ich verkaufe Karten an der Kasse des World Cinema. Manchmal bin ich auch Fotomodell«, sagte sie stolz.
    »Es ist ein komisches Gefühl, plötzlich mit einem ausgebrochenen Mörder in Zusammenhang gebracht zu werden«, sagte Bernie auf einmal.
    »Sie haben nichts zu befürchten«, beruhigte ich sie, »oder kennen Sie Hank Brian und die anderen Burschen?«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich Hank Brian nicht kenne. Und ich kenne auch keinen der anderen Männer. Was denken Sie von mir?«
    Ich gab keine Antwort.
    Für mich gab es keinen Zweifel mehr. Die Blonde musste etwas wissen. Sie gehörte zu den Typen, die man sorgfältig behandeln muss. Und ich war mir nur noch nicht darüber klar, ob sie es nun absichtlich verschwieg oder nicht. Schließlich sagte ich: »Es sieht so aus, als ob irgendjemand Ihren Namen und Ihre Adresse benutzt hat oder noch benutzt. Ein Motiv dafür weiß ich nicht. Aber es lohnt sich, dass Sie einmal darüber nachdenken. Sollten Sie Briefe erhalten, die nicht für Sie bestimmt sind, erwarte ich Ihren Anruf. Auch wenn sich jemand nach jenem Bernie Miller erkundigt, der Sie sein sollen, aber ganz offensichtlich nicht sind«, sagte ich und lächelte sie an.
    »Ich rufe Sie bestimmt an, wenn irgendetwas passiert.« Sie lächelte zurück, und wir verabschiedeten uns.
    Dann kam Nummer vier an die Reihe. Stan Grabowsky stand noch auf meiner Liste, und er lebte im Osten von Manhattan.
    Ich will’s kurz machen. Die Unterhaltung mit der ungepflegten, plumpen Frau, die mir bei Grabowsky die Tür öffnete, war recht unersprießlich.
    In ihrem breiten, hässlichen Slang teilte sie mir mit, dass Stan nicht zu Hause wäre. Aber eine Telefon-Nummer ergatterte ich.
    Ich war hundemüde, als ich die Treppen hinunterstieg. Deshalb kletterte ich in ein Taxi und ließ mich nach Hause fahren.
    Das Telefon läutete, als ich die Tür meiner Wohnung öffnete. Ich warf die Tür ins Schloss, meinen Hut in einen Sessel und ging ans Telefon. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    Die Stimme von Eve Taylor kam aus dem Hörer, schnell und aufgeregt. »Agent Cotton! Hier spricht Eve Taylor. Ich bin froh, dass ich Sie endlich erreicht habe. Es war keine Verbindung zu bekommen.«
    Ich hörte die Angst in ihrer Stimme und fragte schnell: »Sind Sie zu Haus?«
    »Ja, Agent Cotton, kommen Sie bitte sofort zu mir.«
    »Warum?«
    »Ich… ich bin Verfolgt worden, Agent Cotton. Ich glaube, es war…«
    »Hank Brian?«, unterbrach ich sie.
    »Ich glaube ja«, gab sie zurück.
    »Haben Sie Mr. Bunter schon davon erzählt?«
    »Nein, nein«, sagte sie. »Er ist nicht in New York.«
    »Dann werde
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