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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler seine Anweisungen und Hilfsmittel Und dann verschwand er zusammen mit dem Sonnensystem.
     
    *
     
    Anderthalb Jahre später.
    Derselbe Raum, dieselben Männer.
    Der Chef des Geheimdienstes machte einen unzufriedenen Eindruck.
    „Wir haben in dieser Zeit einmal eine Fracht Cosmobin erhalten, ein Beweis dafür, daß die Erde noch existiert, wo auch immer. Weiter ein Beweis dafür, daß die Terraner nicht die Absicht haben, ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen. Allerdings sind die Vorräte bald erschöpft. Wenn kein Nachschub eintrifft, wird die Seuche neue Opfer fordern. Wir können nichts dagegen unternehmen."
    „Hat sich unser Mann in den Fosser-Werken nicht gemeldet?" fragte Darek Kaibor.
    „Nein. Es gibt keine Fosser-Werke mehr, wenigstens nicht offiziell. Aber es gibt noch Cosmobin. Sollten wir da keinen logischen Schluß ziehen? Terra existiert nicht mehr, trotzdem bekamen wir eine Lieferung Cosmobin, das nachweisbar nur auf Terra hergestellt wird. Nun ...?"
    „Es könnte sich um Reste der ehemaligen Produktion gehandelt haben", gab Munru Drabel zu bedenken. „Sie gelangten auf dem Umweg über den Planeten Olymp zu uns. Eine einfache Erklärung."
    „Zu einfach", sagte der Chef sarkastisch. „Was würden Sie zum Beispiel sagen, wenn ich Ihnen verrate, daß von Olymp aus eine neue Fracht Cosmobin unterwegs zu uns ist? Die Information ist absolut zuverlässig und stammt von einem unserer Agenten auf Olymp. Allerdings kann er uns keine Auskunft darüber geben, wie das Cosmobin nach Olymp gelangte."
    Derek Kaibor, dessen Versuch, einen bereits für den ertrusischen Geheimdienst arbeitenden Terraner abermals anzuwerben, eine gewisse Heiterkeit unter den Eingeweihten ausgelöst hatte, sagte: „Vielleicht ist diesmal eine Botschaft dabei. Wenn wirklich eine Sendung von Olymp aus unterwegs ist, sollten wir die ganze Fracht genau untersuchen. Ich weiß nicht, was hinter dem Verschwinden des Solsystems steckt, aber es würde mich nicht wundern, wenn es ein ganz raffinierter Trick Rhodans wäre. Immerhin wollen wir nicht vergessen, daß Terra auch weiterhin das für uns lebenswichtige Cosmobin liefert."
    „Wir werden es morgen wissen", hoffte der Chef des Geheimdienstes. „Denn nur dann, wenn das Medikament in den Fosser-Werken auf Terra produziert wurde, hatte unser Mann Gelegenheit, seine Informationen einzuschmuggeln. Allein also die Tatsache, daß er das tat, würde für uns den Beweis erbringen, daß Rhodans Sonnensystem noch existiert."
    Die anwesenden Ertruser begriffen, wie schwerwiegend die Feststellung ihres Chefs war.
    Niemand ahnte, wie die Terraner es fertiggebracht hatten, einfach mit ihrer Sonne und den neun dazugehörenden Planeten zu verschwinden, aber nun konnte vielleicht ein Zufall Licht in das Dunkel bringen. Ein Zufall, mit dem niemand mehr gerechnet hatte.
    „Wann landet der Frachter von Olymp?" fragte jemand.
    „Morgen."
    „Welche Vorsichtsmaßnahmen soll ergriffen werden?"
    Der Chef des Geheimdienstes schüttelte den Kopf.
    „Gar keine. Wenn so plötzlich wieder Cosmobin auftaucht, müssen wir auch damit rechnen, daß es Agenten der terranischen Solaren Abwehr gibt. Nicht nur auf Olymp oder in dem Schiff, sondern sogar auf Ertrus. Ist das der Fall, dürfen sie keinen Verdacht schöpfen, daß mit dem Cosmobin etwas nicht stimmt.
    Sollte die Verbindung zwischen uns und Terra auf diesem Weg wiederhergestellt werden, muß das unter allen Umständen geheim bleiben. Trotzdem werden wir unsere Vorkehrungen treffen, das ist selbstverständlich. Aber vergessen Sie nicht: Ein Agent der Solaren Abwehr kann überall sein, selbst hier im Palast oder sogar in der Zentralklinik. Derek Kaibor, Sie werden sofort Ihren Dienst in der Klinik antreten und dafür sorgen, daß die installierten Strahlungssensoren morgen die eintreffende Fracht abtasten. Wenn Sie Impulse der vereinbarten Frequenz registrieren, benachrichtigen Sie mich sofort. Wir werden dann versuchen, die entsprechende Ampulle unauffällig aus der Klinik zu entwenden. Niemand dort darf etwas von der Angelegenheit ahnen. Ist das klar?"
    „Sie können sich auf mich verlassen."
    Der Chef des Geheimdienstes nickte den Männern zu.
    „Gut, meine Herren. Das wäre alles für heute."
     
    *
     
    Die oben geschilderten Vorgänge waren Dr. Tont Tatre natürlich, nicht bekannt. Er wußte zwar, daß der ertrusische Geheimdienst gerade in der Zentralklinik eine besondere Aktivität entfaltete, aber das schien ihm nur zu
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