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0406 - Nachricht aus der Zukunft

Titel: 0406 - Nachricht aus der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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sechstausendeinhundertsechsunddreißig Lichtjahre von der verschwundenen Erde entfernt.
    Ertrus war ein Riesenplanet mit einem Durchmesser von mehr als neunundsechzigtausend Kilometern.
    Die Sauerstoffatmosphäre wurde von 3,4 Gravos Schwerkraft gehalten. Da die Rotation nur knapp vierzehn Stunden betrug, waren die Pole stark abgeplattet.
    Ein normaler Mensch hätte auf Ertrus nur mit Hilfe eines Druckanzuges existieren können, der die gewaltige Anziehungskraft mit seinen Antigravreglern neutralisierte. Die Ertruser aber benötigten derartige Hilfsmittel nicht. Ihr riesiger Körperbau, bis zu zweieinhalb Meter hoch und entsprechend breit, hatte sich den Verhältnissen angepaßt.
    Sie hatten sich daran gewöhnt, nur nicht an die Wundfäule.
    Diese verdammte Seuche, Wundfäule genannt!
    Sie war es auch gewesen, die Ertrus wieder von der Erde abhängig machte, denn nur terranischen Wissenschaftlern war es gelungen, ein Gegenmittel zu entdecken. Im Rahmen besonderer Verträge hatte sich Terra verpflichtet, regelmäßig den Impfstoff zu liefern, wenn bestimmte Voraussetzungen eingehalten wurden. Es war den Ertrusern nicht gelungen, das Medikament zu analysieren und selbst herzustellen.
    Die Wundfäule gab es nur auf Ertrus. Sie wurde durch Erreger hervorgerufen, die durch geringfügigste Verletzungen in den Stoffwechsel gelangten und den ganzen Körper verseuchten. Hinzu kam noch, daß diese Seuche schwer ansteckend war.
    Selbst die Galaktischen Mediziner, die Aras, hatten vergeblich versucht, ein Gegenserum zu finden.
    Dabei war die Wundfäule absolut tödlich. Nach sechs Wochen führte sie unweigerlich zum Exitus.
    Ertru-Cosmobin hieß das Zaubermittel, mit dem terranische Wissenschaftler der Seuche Einhalt geboten. Es tötete die Erreger ab und ließ den davon Befallenen gesunden. Ertru-Cosmobin wurde naturgemäß der wichtigste Ausfuhrartikel Terras für den Planeten Ertrus. Es trug dazu bei, die terranische Vorrangstellung in der Galaxis auf wirtschaftlicher Basis zu halten.
    Denn ohne Ertru-Cosmobin waren die Ertruser verloren.
    Aber Terra und das sogenannte Sonnen-System waren seit fast anderhalb Jahren verschwunden.
    Niemand wußte, was mit der Sonne und den neun Planeten geschehen war. Es gab nur wenige Menschen, die Rhodan nicht für tot hielten, wenigstens außerhalb des Sonnensystems in der normalen Zeitebene. Zu ihnen zählte auch Dr. Tont Tatre. Er setzte sich wieder hin. Die Wundfäule hatte ihm schon manches Kopfzerbrechen verursacht, und nicht nur ihm. Es gab auf Ertrus keinen Mediziner, der sich nicht mit dem Problem befaßte, und sicherlich wäre der ein Nationalheld geworden, dem es gelungen wäre, ein Gegenmittel zu entwickeln.
    Aber selbst dann, wenn man aber Ertru-Cosmobin verfügte, war die Heilung alles andere als einfach.
    Die Erreger griffen nur umweltangepaßte Menschen an, und dann auch nur Ertruser. Versuche hatten ergeben, daß sich weder Terraner noch andere humanoide Lebewesen infizieren ließen. Sie ließen sich nicht einmal von einem erkrankten Ertruser anstecken. Es handelte sich also bei der Wundfäule um eine der sogenannten „planetengebundenen Krankheiten".
    Die Behandlung war, wie schon erwähnt, äußerst kompliziert. Und es gab auch nur einen einzigen Ort, an dem die Krankheit behandelt werden konnte: die Zentralklinik von Baretus.
    Sie lag am nördlichen Rand der Stadt, abgeschirmt von ungewöhnlichen Sicherheitsvorkehrungen. Es wäre für die Ertruser eine unvorstellbare Katastrophe gewesen, wäre es feindlichen Agenten gelungen, die kostbaren und fast unersetzlichen Geräte zur Bekämpfung der Seuche zu zerstören.
    Sechs Wochen nach der Infektion starb jeder Ertruser unter unbeschreiblichen Qualen, wenn er nicht entsprechend behandelt wurde. Im wahrsten Sinne des Wortes verfaulte sein Körper.
    Das Ertru-Cosmobin wurde von Terra aus in kleinen, runden und zylindrischen Ampullen geliefert. Diese Ampullen waren selbstverständlich luftdicht verschlossen und bestanden aus einem Material, das keine radioaktive Strahlung durchließ.
    Sie faßten etwa zehn Kubikzentimeter.
    Obwohl die einzelnen Ampullen gegen Strahlendurchlaß abgesichert waren, schrieben die terranischen Sicherheitsmaßnahmen vor, daß sie beim Transport in strahlungssichere Behälter verpackt wurden. Das war auch der Grund für die erstaunliche Tatsache, daß eine Klinikpackung mit nur fünfzig Ampullen ungewöhnlich groß und umfangreich war.
    Der Wirkstoff Ertru-Cosmobin selbst bestand aus silberglänzenden
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