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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube
Autoren: Jason Dark
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bleiben.«
    Der heulende Klang einer Sirene unterbrach sie. Ob in den Staaten, in England oder in der UdSSR, für einen bestimmten Vorgang werden auch bestimmte Sirenen eingesetzt.
    Und ich wusste genau, was dieses Heulen zu bedeuten hatte, obwohl mir Wladimir die Antwort aus dem Mund nahm.
    Er sprang auf und rief. »Das ist Feueralarm!«
    Uns hielt nichts mehr auf den Stühlen. Ich blieb bei Sarah Goldwyn, Suko und Wladimir liefen zur Tür und rissen sie auf.
    Jetzt hörten wir das Heulen der Sirenen noch lauter, aber wir sahen weder Qualm noch Flammen.
    Nur Männer, die mit Löschgeräten durch die Halle hetzten und in einem bestimmten Trakt des Klosters verschwanden. Wladimir Golenkow wies uns an, im Raum zu bleiben. Er wollte sich erkundigen, was geschehen war.
    Das kam mir sehr gelegen. Ich wollte nicht unbedingt durch das mir fremde Gelände irren, und so warteten wir ab.
    Suko kam zurück. »Ich habe das Gefühl, dass es mit unserem Fall zusammenhängt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Gefühl, John.«
    Leider kannten wir das Kloster zu wenig, um genau sagen zu können, ob das Feuer es tatsächlich schaffen konnte, diese gewaltigen Mauern zu zerstören. Normalerweise nicht. Das war Stein, da fanden die Flammen keine Nahrung, wenn sie einen normalen Ursprung hatten.
    Es konnte auch ein dämonisches Feuer sein. Ich brauchte nur an den verbrannten Wagen zu denken.
    Es passte Suko und mir nicht, so zu warten. Wir gehörten zu den aktiven Typen, aber Golenkow kannte sich hier aus. Wenn er das sagte, war es besser.
    Ein Knall schreckte uns auf. Es hatte sich angehört wie eine Explosion.
    Wir liefen zur Tür. Suko hatte die Seiten des Testaments wieder eingesteckt.
    Ein Mann im Trainingsanzug rannte durch die Halle. Sein Gesicht war rauchgeschwärzt. Die Augen blickten unnatürlich hell. Er schrie uns etwas zu, bevor er nach draußen rannte.
    Wir hatten seine Worte nicht verstanden, aber wir rochen jetzt den ätzenden Qualm. Bald schon kam Wladimir Golenkow zurück. Er befand sich inmitten einer Gruppe von Männern, die in aller Eile ihre wichtigsten Habseligkeiten in Rucksäcke gepackt hatte.
    Das sah mir alles nach Flucht aus.
    Auch Golenkow richtete seine Hand in Richtung Ausgang. »Wir müssen hier weg!«, schrie er. »Das Feuer ist nicht zu stoppen!«
    »Wieso nicht?«
    »Es reagiert weder auf Wasser noch auf Schaum. Außerdem haben die Flammen in ihrem Innern einen grünlich schimmernden Kern. Wisst ihr nun Bescheid?«
    Und ob wir das wussten. Er brauchte uns nichts mehr zu erzählen. Für uns war klar, dass Baal mit dem zweiten Teil seiner Rache begonnen hatte.
    Der erste waren die Vögel gewesen, der zweite Teil war sicherlich durch den Dolch in Gang gesetzt worden.
    Verdammt auch.
    Lady Sarah hatte ihren Stock mitgenommen. Wenn sie sich auf ihn stützte, konnte sie besser laufen. Noch bestand für uns keine Gefahr. Zwar trieben erste, dünne Wolken heran, aber Flammen sahen wir keine. Auf dem Hof hatten sich die meisten versammelt. Das große Tor in die Freiheit stand offen.
    Ich lief auf den Volvo zu und öffnete Sarah Goldwyn die Tür.
    »Du wartest hier!«
    Sie nickte, und ich lief zurück. Jetzt sah ich das Feuer. Die Flammen mussten mit einer mörderischen Gewalt toben. Die Fenster waren zerstört, und die Feuerarme zuckten aus den Öffnungen wie gierige, lange Finger, die nach neuer Nahrung suchten, aber ins Leere griffen.
    Wladimir drehte sich mir zu. »Wir haben das Kloster evakuieren müssen. Da geht alles zum Teufel. Wir bekommen die Flammen nicht unter Kontrolle.«
    »Wisst ihr, wo das Zentrum ist oder war?«
    »Ja, in der Krankenstation.«
    »Bei Tschigin?«, fragte Suko, der die Worte gehört hatte.
    »Richtig.«
    »Dann ist er ein Opfer geworden.«
    Wir schauten auf das zuckende Feuer und auf die durch die Flammen geschaffenen Spiele aus rotem Licht und Dunkelheit.
    Es war ein faszinierendes Bild, das einem Brandstifter Freude bereitet hätte, mir jedoch weniger, und dann wurden wir von einem grellen Blitz überrascht, der im Innern des Klosters aufzuckte und die Helligkeit der Flammen noch überlagerte.
    »Was war das?«
    Der Russe wusste auf meine Frage eine Antwort. »Das Muss in der Zentrale gewesen sein. Dort ist die gesamte Elektronik zum Teufel gegangen. Explodiert, zerstört oder durchgeschmort.« Er schüttelte den Kopf. »Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen.« Suko dachte wieder praktisch.
    Zudem sah er, wie einige Wagen in aller Eile aus einem Garagenkomplex gefahren
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