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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu leben hatte.
    Er schoß noch zurück. Seine Kugel traf den anderen, hinderte ihn, den endgültigen Fangschuß abzugeben. Ein paar Sekunden Zeitgewinn, in denen er den anderen aufschreien hörte und in denen er nach dem letzten Strohhalm griff.
    Er wollte doch nicht sterben. Aber die Kugel war tödlich. Und er mußte doch überleben, er mußte doch noch sein Kind sehen…
    Der Schmerz… der furchtbare Schmerz in seinem Körper, und noch furchtbarer der in seinem Geist. Das Sterben tat so entsetzlich weh… aber er brauchte den magischen Befehl und die Schlüsselworte… er murmelte sie, konzentrierte sich sterbend darauf…
    Und er ging nach Avalon …
    Erst als er wieder erwachte, wußte er, daß er es geschafft hatte. Er kehrte aus den Wolken des Todes zurück. Avalon hatte ihn geheilt. Ein weiteres Leben fand seine Fortsetzung. Und er wußte schon nicht mehr, das wievielte es war. Aber er hatte es einmal mehr geschafft. Vielleicht zum letzten Mal, vielleicht gelang es ihm noch öfter. Aber es war besser, dem Tod aus dem Weg zu gehen, warnte sein Verstand ihn immer wieder, denn es tat so weh, und es blieb das Risiko, daß er nicht mehr schnell genug war. Diesmal hatte die Zeit noch gereicht. Um Millisekunden…
    Wo er sich befand, wußte er nicht. Auf jeden Fall war er nicht mehr auf Avalon, und er war auch nicht mehr auf der Erde, das spürte er deutlich. Er wußte, daß er an einen völlig anderen Ort geschickt worden war. Sie hatten ihm einen Auftrag gegeben. Das war alles, woran er sich erinnerte. Der Rest verlor sich in dunklen Schatten und Schleiern des Sterbens und Geheiltwerdens. Hilf ihnen. Du allein kannst ihnen den Weg zurück weisen. Deshalb mußt du zu ihnen gehen. Merlin muß zurückkehren in seine Welt und in seine Zeit…
    Und nun war er hier, unter den Verschollenen und Totgeglaubten, und er befürchtete, daß es nur einen Weg zurück zur Erde gab.
    Über Avalon.
    Über den - Tod…
    ***
    Zu dieser Zeit erreichte der MÄCHTIGE die Meegh-Basis auf dem Silbermond.
    Niemand hatte sie bislang aufspüren können. Zwar hatte auch niemand wirklich nach ihr gesucht, denn der MÄCHTIGE hatte während der Dauer seines Wirkens dafür gesorgt, daß die Silbermond-Druiden in ihrer Aufmerksamkeit nachließen, teilweise phlegmatisch und dekadent wurden und sich kaum noch für derlei Dinge interessierten. Es war ihnen gleichgültig, was geschah, sie lebten in den Tag hinein, und eine kleine Gruppe von Priestern, die unter dem direkten Einfluß des MÄCHTIGEN stand, sorgte mit Hilfe der Roboter dafür, daß alles so blieb, allenfalls sich noch weiter ausdehnte.
    Bis Zamorra und seine Begleiter auftauchten, hatten die Druiden nicht einmal geahnt, welche Gefahr unerkannt im Untergrund brodelte. Aber auch die teilweise spektakulären Aktionen der Gestrandeten hatten die Mehrzahl der Druiden nicht aus ihrer Gleichgültigkeit reißen können. Sie registrierten zwar, daß etwas Ungeheuerliches vorging, daß es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam -aber bittschön, solang sie nicht direkt und persönlich darin verwickelt wurden, sollten die anderen doch zusehen, wie sie zurechtkamen.
    Gryf und Teri waren da aus anderem Holz geschnitzt. Aber Gryf war nur selten zu Besuch zum Silbermond zurückgekehrt und hatte die längste Zeit seines langen Lebens auf der Erde zugebracht, und Teri Rheken, auf der Erde geboren, sah den Silbermond ohnehin zum ersten Mal. Sie hatten beide nicht die Möglichkleit gehabt, sich berieseln und einlullen zu lassen.
    Aber auch durch Zufall war die Basis niemals entdeckt worden. Denn der Kommandant agierte äußerst vorsichtig. Er verließ sie nie. Alles, was durch sein Wirken geschah, wurde von den Robotern geregelt, denen er aus der Ferne Befehle zukommen ließ und durch deren Augen er sah.
    Die Basis war sicher.
    Davon konnte sowohl der Meegh ausgehen, als auch sein Herr und Meister, der MÄCHTIGE.
    Jener übernahm mit dem Moment seines Eintreffens den Oberbefehl. Und er begann, seinen Todesplan zu entwerfen.
    ***
    Ted Ewigk ahnte derweil nichts von dem Fiasko, das sich in Louisiana abgespielt hatte, und erst recht nichts von den Vorgängen auf dem Silbermond - den es in der Gegenwart ohnehin längst nicht mehr gab.
    Ein wenig war er von Rob Tendykes Verhalten enttäuscht. Der hatte ihm am Telefon mitgeteilt, daß er sich erst um das Wohlergehen Wang Lee Chans kümmern wolle, ehe er nach England kam. Dabei war der Reporter der Ansicht, daß der mongolische Kriegerfürst sehr wohl selbst
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