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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und schwer verletzt, vielleicht sogar getötet zu werden. Der Fürst der Finsternis hatte im Augenblick seines Triumphes eine böse Niederlage hinnehmen müssen.
    Der Schock hielt ihn in seinen Fängen und sorgte dafür, daß er bei seiner Flucht nicht nach Caermardhin zurückkehrte, sondern in seinem Refugium in den Schwefelklüften landete.
    Zornbebend, zitternd vor Wut, Schmerz und Haß, brach er in die Knie.
    Er war später froh, daß er in diesem Augenblick allein war. Daß niemand sah, wie schwach er jetzt war. Geschwächt durch den gewaltigen Schlag, den das andere Amulett ihm versetzt hatte.
    Er benötigte geraume Zeit, sich einigermaßen wieder zu erholen und zu Kräften zu kommen. In dieser Zeit war er für niemanden zu sprechen. Er verließ sein Refugium nicht, weder, um seinen Thronsaal aufzusuchen, noch um nach Caermardhin zurückzukehren. Er war dazu zu geschwächt.
    Während er langsam wieder kräftiger wurde, grübelte er, wer jener Neger sein konnte. Ein unbeschriebenes Blatt im Spiel der kosmischen Mächte? Oder eine Tarnexistenz? Er wußte es nicht. Er hatte nicht einmal die Gelegenheit gehabt, sich das Muster der Bewußtsseinsaura des Negers einzuprägen. Es war alles viel zu schnell gegangen. Er tötete Wang Lee mit der Macht seines Amulettes, und im nächsten Moment war der Fremde da und griff unverzüglich an.
    Und er hatte sofort verschwinden müssen.
    Der Fürst der Finsternis konzentrierte sich auf sein Amulett. Vielleicht gab es eine Verbindung. So etwas wie eine Erinnerung dieser magischen Silberscheibe, die ihm verriet, wie stark das gegnerische Amulett wirklich war und wem es gehörte… Tief drang sein Geist ein. Aber er fand nichts.
    Alles war anscheinend gelöscht worden. Oder… gab es zwischen den Llyrana-Sternen nicht die Möglichkeit des Verrats?
    Er konnte es nicht ergründen.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde schlug ihm etwas entgegen, das er ebenfalls nicht richtig erfassen konnte, und als er danach suchte, fand er es nicht mehr. Es kapselte sich ab, verschwand unerreichbar in der Tiefe einer Energie, die der Höllenfürst nicht mehr durchdringen konnte.
    Es war - der blanke Haß eines denkenden Wesens!
    Doch woher kam er? Wer erzeugte ihn, und auf welche Reise projizierte er ihn in Leonardos Amulett?
    Der Fürst der Finsternis war ratlos.
    Aber als er sich stark genug fühlte, nach Caermardhm zurückzukehren, erreichte ihn der Ruf Lucifuge Rofocales…
    ***
    Das Amulett, das der Fürst der Finsternis trug, das vierte in der Reihenfolge, die Merlin einst schuf, hatte vordem Magnus Friedensreich Eysenbeiß gehört. Doch Eysenbeiß wurde von einem Tribunal der Hölle zum Tode verurteilt, weil er einen Pakt mit der feindlich gesinnten DYNASTIE DER EWIGEN abgeschlossen hatte. Leonardo deMontagne selbst vollstreckte das Urteil; er tötete den Mann, dem es als einzigem Menschen gelungen war, sich einen Platz in der Hölle zu erkämpfen, ohne selbst Dämon oder Teufel zu sein - zumindest körperlich. Geistig war er schlimmer als mancher Teufel gewesen.
    Sein Körper starb.
    Aber sein Geist nicht. Er schlüpfte in das Amulett, mit dem er sich verbunden gefühlt hatte!
    Leonardo deMontagne nahm es als seine rechtmäßige Beute an sich. Fortan gehörte es ihm, und er konnte es einsetzen, wie er wollte. Er war besseres gewohnt, mußte sich mit den Schwächen abfinden, die es besaß, aber es war besser als nichts.
    Aber vielleicht hätte er es vergraben, wenn er gewußt hätte, daß sich der Geist seines einstigen Widersachers Eysenbeiß darin versteckte.
    Von ihm war der kurze Haßimpuls gekommen, den Leonardo verspürt hatte. Haß, weil Amulett gegen Amulett gekämpft hatte, weil das sechste das vierte bezwang und dem darin lauernden Geist Schmerz zufügte.
    Um so mehr sann Eysenbeiß auf Rache. Nicht mehr nur für seine Hinrichtung, sondern nun auch noch für diesen schmerzhaften Energieschlag.
    Und der Montagne ahnte nicht, welche Schlange er da an seinem Busen nährte…
    ***
    Den Stellvertreter des Höllenkaiser LUZIFER ließ man nicht warten. Leonardo deMontagne erschien vor dem Thron Lucifuge Rofocales, der ihn finster anstarrte. Lucifuge Rofocale bekleidete einen höheren Rang als der Fürst der Finsternis; gegen seine Befehle gab es keinen Widerspruch. Sie waren, als kämen sie von LUZIFER selbst.
    Zähneknirschend senkte Leonardo sein Haupt zum Gruß und war froh, daß der Befehl nicht früher ergangen war. Nur ungern wäre er in seinem geschwächten Zustand vor seinem Herrn
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