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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt
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Frühstückszimmer.«
    Ein Drei-Meilen-Radius war schließlich zu übersehen. Ich fragte eine Serviererin nach einer Wanderkarte und bekam bald auch eine, die zwar abgegriffen, aber noch ganz brauchbar war.
    Ich zog im Geist einen Kreis, dessen eine Hälfte schon dadurch ausfiel, dass sie das ganze Stadtgebiet umfasste, denn das Motel lag genau am Rand von Middlet.
    Vielleicht war es ein großer Fehler, das Stadtgebiet auszuschalten, aber ich sah mir erst einmal den Rest an, der wenig aufschlussreich war. Da waren Wanderwege, ein Denkmal im Grünen, ein Wasserturm, ein Friedhof und ein paar Villen, die, wie ich nachher erfuhr, alle bewohnt waren.
    Als wir noch darüber brüteten, kam von Bolt ein Zwischenbescheid, dass alle drei zusammen frühstückten.
    »Smith macht aber einen mürrischen Eindruck«, sagte er. »Von einem harmonischen Beisammensein kann man wirklich nicht sprechen. Es sieht aus, als wenn sie Streit gehabt hätten oder gleich damit anfangen wollen. Das Girl ist geknickt und weiß nicht, wen es ansehen soll.«
    Ich wollte den Verein einmal besichtigen und fuhr mit meinem Renner bis ziemlich in die Nähe, den Rest ging ich zu Fuß.
    Am Empfang war im Augenblick keiner, sodass ich in Ruhe den Laden durch die Glasscheiben betrachten konnte. Eine Palme deckte mich wunderbar ab.
    Das Trio saß immer noch zusammen, und es sah tatsächlich nach Gewitterstimmung aus. Mr. Smith kaute auf seiner Unterlippe herum, während der Gorilla den Kopf in beide Hände gestützt hatte. Das Mädchen spielte mit einer silbernen Puderdose. Mich sahen sie überhaupt nicht.
    Bolt saß in der anderen Ecke, drehte ihnen den Rücken zu und studierte Kataloge und Auftragsbücher. Als ihm die Bedienung frischen Kaffee brachte, fragte er: »Sie wissen ganz bestimmt, dass die Dame nicht schon gestern nach mir gefragt hat, ja?«
    »Ganz sicher, Sir, es war kein Anruf für Sie da.«
    Sie kam durch die offene Schiebetür zu mir.
    »Würden Sie bitte einmal nachsehen, ob sich ein Mister Danny aus Washington schon angemeldet hat?«, fragte ich.
    Sie wusste aus dem Kopf, dass das nicht der Fall war. Ich' bedankte mich und verzog mich wieder.
    Um elf rief Bolt wieder an.
    »Lage unverändert. Die Männer fangen vorsichtig mit Whisky an. Ich habe mich ins Lesezimmer zurückgezogen, falle langsam auf, scheint mir. Smith sieht jetzt immer häufiger zur Uhr.«
    Zehn Minuten später kam die Bombenmeldung aus New York.
    »Jerry, es geht los.« Die Stimme Mr. Highs blieb unverändert gelassen.
    »Mrs. Dallinger, Miss Crown, ihr Fahrer und der Rolls-Royce sind verschwunden. Die Bank brachte um zehn das Geld. Ein Viertelstunde später fuhr der Fahrer allein mit dem Rolls-Royce weg. Jetzt eben rief der Sohn an, dass seine Mutter, ihre Sekretärin und der Koffer mit dem Geld nicht mehr da sind. Sie müssen das Haus hinten über den Wintergarten verlassen haben. Fahndung nach dem Wagen läuft. Seit wann die beiden Frauen verschwunden sind, weiß kein Mensch, um zehn waren sie jedenfalls noch da.«
    »Okay. Den Rolls-Royce nicht stoppen. Der kommt bestimmt in mein Revier, Chef«, gab ich zurück.
    Ich legte auf, bestellte am Empfang ein Taxi und scheuchte Phil und Arring hoch.
    »Phil, du fährst sofort mit der alten Kiste in südliche Richtung, wo sich gleich hinter der Stadt die Straße vom Connecticut River mit der direkten Route von Newhaven trifft. Dort wartest du auf die Dallingers. Ich fahre ihnen entgegen.«
    Phil sauste ab, und ich hörte ihn starten, während ich mit Arring sprach.
    »Die Position beim Motel Molly muss verstärkt werden. Verständige dich mit Bolt.« Er fuhr im Taxi ab, und ich saß gleich darauf im Jaguar und überholte Phil noch vor der Gabelung, wo er Posten beziehen sollte.
    Der direkte Weg von Middlet nach Newhaven war nur zwanzig Meilen lang, für den Jaguar gerade etwas zum Warmwerden. Nach einem Wendemanöver blieb ich an der Ausfallstraße von Newhaven stehen und wartete.
    Ich war davon überzeugt, dass der Fahrer auf Geheiß von Mrs. Dallinger den Rolls-Royce gegen einen anderen Wagen eingetauscht hatte, sonst hätten sie ihn längst erwischt und mit allen Raffinessen unter Geleitschutz genommen. Die Anweisung, wohin sie das Geld zu bringen hatte, musste sie heute brieflich bekommen haben, sonst hätte unser Office das Gespräch gehört.
    Entweder war der Gangster misstrauisch geworden, oder er wechselte einfach die Methode.
    Die Grandma hatte genug ausgestanden und wollte nun ein Ende. Mit dem FBI hatte es nicht
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