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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt
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die Hände ruhig hin.
    »Seht euch in Middlet um. Vielleicht steht die Kiste zur Überholung, oder wegen einer leichten Reparatur oder was weiß ich in einer Werkstatt. Deshalb kann er den Bus genommen haben, denn er weiß nicht, dass sein Wagen gesucht wird. Das kann er einfach nicht wissen. Ich höre hier inzwischen vielleicht Neues von Mister High. Ich glaube nicht, dass der Kerl die Übergabe der halben Million in Manhattan verlangen wird. Lockt er aber Mrs. Dallinger nach hier, dann haben wir eine Chance wie nie zuvor. Sucht ihr den Sedan. Nehmt jeder einen Wagen, tankt, lasst Öl nachfüllen und seht, dass ihr ins Gespräch kommt.«
    »Heute ist Sonntag, Jerry, die meisten haben geschlossen.«
    »Dann hat er den Sedan auch nicht loswerden können. Aber einer hat vielleicht so etwas wie einen Notdienst, und der könnte es sein.«
    Phil nahm den Jaguar und zischte als erster los. Er wollte durch ganz Middlet ziehen. Bolt und Arring teilten den Rest in zwei große Kreise und zuckelten gemütlich ab. Ich saß wieder da und wartete. Mit dem zweiten Anruf des Gangsters würde jetzt die Entscheidung fallen. Entweder war ich hier auf völlig falscher Fährte, oder ich saß genau an der richtigen Stelle.
    In meinem Unterbewusstsein erhob sich ständig die Frage, ob Rex noch am Leben war oder nicht. Schließlich war der Gangster jetzt allein und brauchte völlig freie Hand…
    Ein vertrautes Auf heulen lenkte meinen Blick auf die Straße, wo ein roter Sportwagen heranschoss, mein Jaguar. Kurz vor der Kreuzung wurde er abgebremst, als hätte er Sechskant-Backenbremsen, er machte eine Verbeugung, tänzelte hinten leicht und schoss dann wie eine Rakete davon.
    Drei Minuten später hörte ich ihn hinter dem Haus in entgegengesetzter Richtung vorbeiheulen. Am Steuer hatte ein kleines Männchen mit blauem Overall und rotem Esso-Schild auf der Brust gesessen. Phil wusste bestimmt, warum er das erlaubt hatte.
    Mein Gespräch aus New York kam. Mr. High sagte: »Jerry, die Sache wird kritisch. Das dicke Paket soll bis morgen Mittag bereitliegen, und dann gibt er neuen Bescheid.«
    »Und er ist es bestimmt?«
    »Sicher, der gleiche wie der, der den Kragen ankündigte. Was wollen Sie jetzt machen?«
    »Ich muss abwarten, Chef. Hier laufen noch Ermittlungen. In etwa einer Stunde rufe ich Sie an. Vielleicht hat sich dann hier etwas ergeben.«
    Die Sache wurde immer undurchsichtiger. Es konnte eigentlich nur noch so sein, dass der Gangster die Nummernschilder ausgetauscht hatte und nach New York zurückgefahren war.
    Daran konnte ich mich noch etwa fünf Minuten festhalten, dann kam Phil zurück. Sein Gesicht verriet mir schon an der Tür, dass er Erfolg hatte.
    »Ich hab ihn, Jerry. Motel Molly. Letztes Haus vor den Bergen; zugleich Reparaturwerkstatt. Der Sedan wurde heute früh zurückgelassen, als der Tankwart bemerkte, dass der Ölfilter undicht war. Mister Smith, so nennt er sich, nahm dann um halb neun den Greyhound, der von Maine herunterkam.«
    Ich sah Phil nur fragend an, und er verstand sofort.
    »Kein Junge dabei. Ich ließ den Mann deinen Schlitten fahren, was ihn geradezu hinriss, und sah dabei schnell den Sedan durch. Im Gepäckraum liegt unter Decken ein rechter Knabenschuh.«
    Arring und Bolt kamen auch bald wieder, und wir sprachen die Geschichte durch.
    »Hast du eine gute Beschreibung von dem Mann, Phil?«
    »Ja, einigermaßen. Er soll lang, hager und dürr sein, typisches Tropengesicht.«
    »Was hatte er bei sich, als er wegfuhr?«
    »Nichts, keine Aktentasche oder sonst was. Staubmantel überm Arm, grauer Hut.«
    »Wohnt er auch im Motel Molly?«
    »Klar, aber in seinem Zimmer ist nichts zu finden. Mit meiner Fragerei bin ich nicht weiter aufgefallen. Ich suchte einen Bekannten, habe ich gesagt. Der Tankwart hatte nur Augen für den Jaguar.«
    Die Preisfrage war jetzt, ob er die Juwelen bei sich hatte. Wir waren der Ansicht, dass es zu viele und zum Teil zu große Stücke waren, um sie am Körper zu tragen oder im Anzug einzunähen.
    Daraus ergab sich, dass er sie irgendwo versteckt hatte.
    Und wo hatte er Rex gelassen?
    Bolt zog mit seinem schäbigen Chevrolet zum Motel Molly und nahm ein Zimmer. Eine halbe Stunde später erfuhren wir, dass unser Mr. Smith in einer Art Stahlkammer im Keller des Motels ein Wertfach gemietet hatte. Damit war die Frage nach den Juwelen geklärt.
    Ich rief New York an und gab Mr. High einen Bericht über den letzten Stand der Dinge.
    »Demnach sind Sie ja auf der richtigen Spur,
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