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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt
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Fluchtweg, und sie stiegen mit zwei Zivilbeamten in das Loch, das in die dunkle Tiefe führte.
    Er'selbst stürzte in das Büro und ließ sich die Zentrale geben.
    »Lieutenant Smith, Überfall 56. Straße West. Drei Täter durch das Kanalisationsnetz geflüchtet. Ausstiege überwachen lassen. Die Gangster haben den viereinhalbjährigen Rex Dallinger mitgenommen. Er trägt eine weiße Matrosenmütze, weiße Matrosenbluse, kurze blaue Hosen.«
    Dieser Alarmruf verursachte allerlei Verwirrung, denn die meisten Kanalisationsmündungen waren große unscheinbare Metallscheiben, die im Allgemeinen kaum beachtet wurden. Dazu kamen die ähnlich aussehenden Einstiege zu den Schächten der Fernmeldeanlagen, E-Werke und Fernheizungen.
    Den Cops schwirrten die Köpfe.
    ***
    Wir rollten vom nördlichen Manhattan an der Hudson-Seite des Central Park entlang und wollten uns am Columbus Circle gemächlich in den Broadway einfädeln, als zwei Streifenwagen heranheulten und uns zum Halten zwangen.
    Der erste Wagen zischte in das Gewoge des Broadways hinein, der zweite bog ostwärts ab.
    Ich schaltete in meinem Jaguar den Polizeifunk ein, doch im Augenblick war dort Ruhe. Mein Kollege und Freund Phil Decker wies mit dem linken Daumen über die Schulter und drehte den Kopf etwas zur Seite.
    »Da kommen noch mehr. Scheint eine tolle Jagd zu sein.«
    Ich hörte sie auch und gab Gas, um dem ersten Wagen zu folgen.
    In der 56. Straße West, die als Einbahnstraße in Richtung auf den East River zuläuft, staute sich alles, und wir waren im Nu eingekeilt. Ich sprang hinaus und ließ Phil mit dem Wagen zurück.
    Wenige Minuten später hatte ich erfahren, um was es ging und wie raffiniert die Gangster vorgegangen waren.
    Ich brauchte nur dem Patrolman vor mir »Cotton, FBI« zu raunen und ihm meinen Ausweis zu zeigen, um durchgelassen zu werden. Drüben an der Wand stand Lieutenant Smith, der sich mit seinen Leuten besprach. Ich kannte ihn gut, aber die Verbrechen konnten mich nur am Rande interessieren - das FBI hat nichts damit zu tun.
    Kurz nachdem die Polizei in den Laden eindringen konnte, hörte ich eine Frau in höchsten Tönen schreien. Es war kein Angstschrei aus tiefster Not, sondern ein Jammerlaut, soviel ließ sich heraushören. Der Schrei schwoll zu ungeahnter Höhe, blieb eine Weile dort stehen und kippte dann um. Dahinter kam eine Weile nichts.
    Eine Minute später war ich im Laden, meine Neugier hatte gesiegt.
    Lieutenant Smith strahlte, als er mich sah. Die Begrüßung war auffallend herzlich, und die zugehörige Erklärung kam dann auch sofort.
    »Sie kommen wie gerufen, Cotton«, sagte er, und ich sah ihn verwundert an. »Sie scheinen einen sechsten Sinn für Arbeit zu haben.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sorry, wir haben genug zu tun. Dies ist…«
    »… in spätestens vierundzwanzig Stunden Ihr Fall, Cotton, und da beißt eine Maus keinen Faden ab.«
    Smith strahlte, als hätte er mir.ein Präsent überreicht.
    Das mit den vierundzwanzig Stunden sagte mir alles.
    »Und wer wurde geschnappt?«
    Nach dem Fall des kleinen Peter Weinberger ist das FBI berechtigt, vierundzwanzig Stunden nach einem Kidnapping einzugreifen. Vorher musste er nach dem Lindbergh Kidnapping Act sieben Tage warten, weil dann erst mit Sicherheit anzunehmen war, dass das Opfer über eine Staatsgrenze geschafft wurde.
    »Rex Dallinger, nicht ganz fünf Jahre.« Smith wies mit dem Köpf auf die zitternde alte Dame, um die sich jetzt ein Arzt bemühte. »Als die Gangster kamen, hatte sie eben einen Scheck über 5600 Dollar unterschrieben. Einer nahm ihn an sich und sah auf die Unterschrift. Mrs. Dallinger schreibt heute noch so peinlich korrekt wie in der Schule. Von ihren zig Millionen hat jeder gehört in den Staaten, und so kam zu dem genau nach Plan abgezogenen Juwelenraub noch Kidnapping.«
    Ich bedankte mich. Es sah so aus, als ob wir es mit ganz ausgekochten Gangstern zu tun hätten. Ihnen das Kind abzujagen, würde kein leichter Job sein.
    Phil war inzwischen auch angekommen. Mein Jaguar stand jetzt zwischen zwei Polizeifahrzeugen vor der Tür. Allerdings nicht ganz so aufdringlich wie vorher das Coupe.
    Während die Polizei den Chef und die Angestellten befragte, bekam Phil von mir eine Kurzfassung des ersten Aktes, und dann hörten wir zu.
    Es konnten einem die Tränen kommen, was diese Augenzeugen mal wieder alles nicht gesehen hatten. Die Männer waren fast gleich groß und schlank gewesen. Nur zwei waren schlank, der dritte war untersetzt
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