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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt
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die Hände bis zu einem gewissen Punkt, schnellte zur Seite, warf mich auf den Boden, und in seine beiden Schüsse hinein fiel auch meine Antwort.
    Nun sah ich genauer, wo er liegen musste, und setzte einen gezielten Schuss hinterher, der ihn zwang, sich eng an den Boden zu pressen.
    Ich robbte seitlich weg. Dann hörte ich hinter mir ein Geräusch, und schon krachte etwas gegen meinen Schädel.
    Es können nur ein paar Minuten gewesen sein, die ich ohne Bewusstsein war. Höhnisches Gelächter begrüßte mich.
    Ich saß gegen einen Baum gelehnt, die Arme nach hinten um den Stamm gelegt, die Handgelenke zusammengebunden.
    »Den Mann nehme ich mir nachher vor«, hörte ich Dan sägen. Ich machte die Augen auf.
    Dan stand fünf Yards vor mir, die 38er hielt er lässig in der Hand.
    Stanford lehnte sitzend gegen einen Baum, beide Arme gegen den Leib gepresst.
    Er war fast grün im Gesicht.
    »Hübsch, dass du vorher gesungen hast. Die Juwelen kann ich also leicht haben, vielen Dank. Nun muss ich noch wissen, wo das Geld abzuholen ist und wo der Junge steckt. Los, erzähl mal.«
    Stanford verdrehte sekundenlang die Augen, dann blickte er wieder klar.
    »Du bist erledigt, Dan, du weißt es nur noch nicht. Die Juwelen kannst du nicht gebrauchen, und wo das Geld wartet, sage ich nicht.«
    Ich sah Stanford genauer an. Er hatte einen Bauchschuss bekommen, und ich sah, dass er sich nicht mal mehr aufrecht halten konnte. Langsam sackte er in sich zusammen.
    »Wo ist der Junge?«, schrie Dan.
    »Den Jungen, den musst du ausgraben. Der ist tot.«
    Ich hätte heulen mögen, und ich wusste nicht, ob vor Schmerz oder Wut über diese Gemeinheit.
    Der Junge, für den wir alles getan hatten, nur weil er eben ein argloses Kind war…
    Und dieser Mörder grinste noch, obwohl er unsagbare Schmerzen haben musste.
    Da fiel von rechts ein Schuss. Er war aus zu großer Entfernung abgegeben, und ich sah, wie Dan sich sofort hinter einem Baum in Deckung begab.
    Er hob die Pistole, und da krachte es von links.
    Zwei scharfe, bellende Schüsse aus einer 38er, die höchstens zwölf Yards entfernt war. Dan flog die Pistole aus der Hand. Er schlenkerte das blutende Gelenk hin und her und heulte vor Schmerz.
    Von rechts erschien Arring, und links stand jetzt Phil, der sich neben Dan stellte. Arring band mich los.
    »Wir müssen zu unserem Hotel, Jerry, da warten die Dallingers.«
    Ich nickte stumm und schluckte.
    Mit dem Depotschein aus Stanfords Brieftasche und meinem Ausweis bekam ich die Aktentasche mit den Juwelen im Motel Molly.
    Der Geschäftsführer zeigte auf zwei Körbe mit Flaschen und Konserven, die am Boden standen.
    »Die gehörten ihm auch.«
    Ich warf einen flüchtigen Blick darauf. Sogar Sodawasser war dabei.
    Wasser.
    Ich fuhr mit einem Ruck herum.
    Welche Punkte hatten wir auf der Wanderkarte gefunden? Unter anderem den Wasserturm.
    Noch nie war ich so schnell in meinem Jaguar, und während Phil noch entgeistert starrte, heulte der Rote mit mir davon.
    Ich fuhr nach Norden. Nach fünfhundert Yards stand er vor mir.
    Ein alter Wasserturm.
    Ich weiß nicht, wie schnell ich die hölzernen Stufen hinaufflog, doch dann sah ich ihn.
    Rex Dallinger saß gefesselt in einer Ecke, starrte mich mit großen, verweinten Augen an, sein Mund war mit Leukoplast verklebt.
    Ich schnitt die Fesseln ab, trug ihn nach unten und löste vorsichtig das Pflaster vom Mund.
    »Komm, Rex, jetzt ist alles gut. Deine Grandma wartet.«
    Ich setzte ihn in den Wagen. Rex war ziemlich taumelig. Ich öffnete das Handschuhfach, nahm die Spanschachtel mit den Gummibären heraus und drückte sie ihm in die Hand.
    »Oh.« Das war das erste, was er sagte.
    Zehn Minuten später brachte ich Rex ins Hotel, legte ihn auf ein breites Bett und verzog mich, als Mrs. Dallinger und Miss Crown angestürmt kamen.
    Jake Stanford hatte lange in Middlet gearbeitet, wie sich später herausstellte. Daher die Ortskenntnis.
    Dass er uns belog, sollte wohl,seine Rache sein. Nur der Zufall mit dem Sodawasser hatte mich auf die richtige Spur gebracht.
    Übrigens, Dan und Jake wurden in einem Verfahren abgeurteilt, hingerichtet wurden sie mit sechs Monaten Unterschied. Jake musste seinen Bauchschuss zuerst kurieren.
    Vom Krankenhaus erfuhren wir, dass Bolt an einer leichten Gehirnerschütterung litt und Ruhe brauchte.
    Dann rief ich Mr. High an.
    Später hörte ich, dass zwei Stenotypistinnen geheult hätten.
    So was Dummes.
    ENDE
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