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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady
Autoren: Unbekannt
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welche Bedingungen uns erwarten. Die Eisformationen können sich mit jedem Meter, den wir tiefer vordringen, ändern."
    Galbraith Deighton sah ein, dass Holtz' Methode als einzige ein Überleben der vier Menschen unter dem Eis garantieren konnte. Alles hing davon ab, wie schnell der Chefingenieur zu den Stellen vorstoßen konnte, wo Atlan und die drei anderen lagen.
    Atlan meldete sich über Funk.
    „Es sieht nicht gut aus, was?" vermutete er.
    „Grown Holtz und seine Mannschaft beginnen soeben damit, die Gänge wieder freizulegen", sagte Deighton ausweichend.
    „Wie lange werden sie brauchen, um uns zu erreichen?"
    „Sie beeilen sich", erwiderte der Gefühlsmechaniker.
    „Ich verstehe", sagte Atlan.
    Deighton biss sich auf die Unterlippe. Er hatte dem Arkoniden nicht verheimlichen können, wie es in Wirklichkeit aussah. Wenn noch ein paar Hohlräume einstürzten, würde das Gewicht des nachrutschenden Eises die vier Eingeschlossenen auf der Stelle erdrücken.
    Deighton wandte sich ab. Er sah eine einsame Gestalt aus der Richtung der DREADFUL über das Eis heranfliegen. Der Ankömmling trug einen Kampfanzug fremder Konstruktion und von schwarzer Farbe.
    Ein Pirat! dachte Deighton.
    „Sind Sie Solarmarschall Deighton?" fragte der Pirat, als er neben Deighton landete.
    Deighton bejahte.
    „Ich bin Koy Kiyomi, der Bordarzt der DREADFUL", stellte sich der Mann im Raumanzug vor. „Ich bitte darum, den toten Gefangenen obduzieren zu dürfen."
    „Und warum?"
    „Ich möchte ergründen, woran er gestorben ist."
    „Meinen Segen haben Sie", sagte Deighton. „Ich habe jetzt andere Sorgen."
    „Danke, Sir", sagte Kiyomi glücklich und flog wieder davon.
    „He!" rief Deighton ihm nach. „Machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Chefin, Doc?"
    „Aber nein!" gab Kiyomi zurück. „So schnell stirbt die alte Lady nicht."
    Zwei Stunden später war der Eingang der Höhle vollkommen freigelegt und abgestützt.
    Grown Holtz hatte jenen Teil der Höhle, den man wieder betreten konnte, vermessen und einen Plan ausgearbeitet, wie die Rettungsmannschaft weiter vorgehen sollte: „Ich hoffe, dass wir jetzt schneller vorankommen", sagte der Chefingenieur zu Deighton, als der Solarmarschall in die Höhle kam, um sich über den Fortgang der Arbeiten zu informieren. „Wir wissen jetzt genau, welchen Weg der Lordadmiral und seine Begleiter eingeschlagen haben, als sie in dieses Labyrinth eindrangen."
    „Ausgezeichnet", sagte Deighton zufrieden.
    „Es kann sein, dass wir ab und zu einen kleinen Umweg machen müssen, aber wir werden es schaffen", fuhr Holtz fort.
    Deighton informierte den Arkoniden über die optimistische Einschätzung der Lage durch den Chefingenieur.
    Inzwischen war Tipa Riordan zu sich gekommen.
    „Wir sind nur durch die Dummheit des Beuteterraners in diese Lage gekommen", informierte sie Deighton über Funk. „Ich hätte mich von Anfang an nicht darauf einlassen sollen, diesen Arkoniden an Bord meines Schiffes zu nehmen."
    „Hören Sie nicht auf sie", empfahl Atlan dem Solarmarschall. „Seit ihr ein zentnerschwerer Eisbrocken auf den Kopf gefallen ist, benimmt sie sich noch unmöglicher als zuvor."
    Deighton lächelte zum erstenmal seit ein paar Stunden.
    „Sie scheinen sich dort unten gut zu unterhalten", sagte er.
    Holtz und seine Spezialisten kamen jetzt gut voran.
    Der Chefingenieur benutzte zur Abstützung in größeren Höhlen die Feldprojektoren, während er in den Gängen die tragbaren Gerüste aufstellen ließ.
    Zwei Stunden später kamen die Rettungsmannschaften ins kritische Gebiet. Holtz verließ die Höhle, um mit Deighton zu sprechen.
    „Die Eingeschlossenen müssen jetzt ständig über Heimfunk mit uns sprechen, damit wir sie exakt anpeilen können", sagte der Chefingenieur der DRAGNET. „Ich will vermeiden, dass wir jemand aus Versehen den Kopf abtrennen."
    „Haben Sie das gehört, Lordadmiral?" fragte Deighton.
    „Sagen Sie Grown Holtz, dass er vorzugsweise Tipas Kopf als Ziel auswählen soll", entgegnete Atlan.
    Tipa stieß ein krächzendes Gelächert aus, dem eine Serie von Verwünschungen folgte, die ausnahmslos dem Arkoniden galten.
    „Saedelaere kann sich als einziger von uns frei bewegen", sagte Atlan. „Er ist nicht gefährdet, weil er sich in den Gang zurückziehen kann, solange Sie das Eis wegschmelzen."
    „Gut, dann kümmern wir uns zunächst um Saedelaere", bestimmte Holtz.
    Die Rettungsarbeiten gingen weiter. Die Raumfahrer schnitten mit ihren Strahlern einen neuen Stollen
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