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0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container
Autoren: Unbekannt
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Sturzflut flüssigen Kupfers, das sich unablässig im Bereich von Kraftströmen wand, durcheinander wirbelte und manchmal hinaus in die Leere des Weltraums leckte.
    Mit tiefem Brummen sprangen verborgene Maschinenanlagen an. Ein scheinbar nur haardünner Strahl flüssigen Kupfers zuckte aus der aufgewühlten Farbe, während er zum ehemaligen Flottentender hinüber sprang und aus dem Blickfeld der Menschen in der Kommandokuppel verschwand. Tiefer wurde das Brummen der Maschinen.
    Seltsam! dachte Hubert S. Maurice. Man hat ihn kaum bemerkt, den Zapfstrahl. Dennoch leitet er das zweite umwälzende Ereignis dieses Jahrhunderts ein - vielleicht dieses Jahrtausends.
    Gowan R. Nuriman stand im Brennpunkt eines guten Dutzends von Aufnahmeobjektiven. Sein breitflächiges Gesicht strahlte Optimismus und Freude aus, während er den Zuschauern an den Televideogeräten erklärte, was in diesen Sekunden geschah.
    „Sie alle haben sich in den verflossenen dreizehn Monaten wieder und wieder gefragt, was mit dem gewaltigen Wirtschaftspotential der solaren Welten geschehen soll. Vielen von ihnen war natürlich klar, dass wir den interstellaren Güteraustausch nicht einfach durch die Temporalschleuse abwickeln durften. In diesem Fall wäre das Versteck der solaren Menschheit ...", er lächelte mit typischer Verschwörermine ..., „nicht lange geheim geblieben.
    Zumindest durften keine Raumschiffe zwischen Normalzeit und Ghostzeit verkehren. Damit fiel der Planet Mars als bisher größter interstellarer Umschlagplatz aus."
    Senator Nuriman legte eine Pause ein, um die folgenden Eröffnungen desto stärker wirken zu lassen. Dankbar registrierte er den Luftzug aus der schwenkbaren Frischluftdüse, der seine erhitzte Stirn kühlte. Immerhin war Nuriman nicht deshalb vor seinem Chef Adams aufgetreten, weil er ein besserer Wirtschaftspsychologe war, sondern vor allem, damit eventuelle mit den Aufnahmeobjektiven gekoppelte Höllenmaschinen nicht den Ersten Finanzsenator des Solaren Imperiums umbrachten.
    „Wie Sie aus den verschiedenen Aufzeichnungen der Geschichte des Imperiums wissen", fuhr Gowan R. Nuriman fort, „besiedelte vor mehr als tausend Jahren die Zunft der Galaktischen Freihändler ein Sonnensystem außerhalb des Hoheitsgebiets des Solaren Imperiums. Es handelte sich um eine kleine rote Sonne mit zwei Planeten. Die Sonne erhielt den Namen Boscyks Stern, nach dem sogenannten Kaiser Lovely Boscyk, der die Zunft der Freihändler begründete. Der erste Planet war unbrauchbar, den zweiten Planeten nannten die Freihändler Olymp.
    Diesen Planeten ließ Großadministrator Perry Rhodan aufgrund seiner Sondervollmachten - und eines Abkommens mit dem damaligen und heutigen Regierungschef von Olymp, dem Patriarchen Anson Argyris, als Ausweichplaneten für den galaktischen Güterumschlagplatz Mars herrichten."
    Nuriman fing einen mahnenden Blick von Homer G. Adams auf und fasste sich kurz: „Die Details entnehmen Sie, bitte den ausführlichen Nachrichten und Presseveröffentlichungen. Nunmehr darf ich Ihnen den Ersten Finanzsenator ankündigen, der einige Worte zu Ihnen sprechen möchte."
    Hubert S. Maurice verschränkte die Arme vor der Brust. Gleichgültig glitt sein Blick über die verkrümmte Gestalt des legendären Finanzgenies Homer G. Adams hinweg, wanderte über das von Lichtreflexen veränderte Gesicht Perry Rhodans und heftete sich anschließend auf die hellrot leuchtenden Energiesäulen, die aus den Projektorblöcken der Tenderplattform waberten und sich völlig lautlos in sechshundert Metern Höhe zur Torbogenform der modernsten Ferntransmitter vereinigten.
    Geierkopf! dachte Maurice ungewollt.
    Er zuckte zusammen. Die Gedankenassoziation war aus seinem Unterbewusstsein gestiegen, als Homer Gershwin Adams den Kopf wandte. Sicher, es gab kaum einen hässlicheren Schädel, als den des Ersten Finanzsenators diese hässliche Bezeichnung hatte der Mann dennoch nicht verdient.
    Im nächsten Moment brach die Assoziation bereits in sich zusammen. Die Transmitterbögen des Normzeit-Verteilers erreichten ihre stärkste Intensität. Ihr Widerschein veränderte Adams' Gesicht, aber es war nicht nur das: Dieser Unsterbliche kannte seit mehr als eintausendfünfhundert Jahren nur die Arbeit für das Imperium der Menschheit; es gab nichts Schöneres für ihn, als Augenblicke wie diesen erleben zu dürfen, wo er der Menschheit eine neue gigantische Leistung zu Füßen legen durfte.
    „Ich eröffne...", rief Homer Gershwin Adams mit seiner
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