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0403 - Die Straße der Container

Titel: 0403 - Die Straße der Container
Autoren: Unbekannt
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hellen Stimme. „ ... die Straße der Container! - Weg aus der Zukunft in die Gegenwart unserer Brüder und Schwestern, und Weg von ihnen zu uns, die wir uns freiwillig ins ‚Geistersystem‘ begaben, um das galaktische Chaos zu vermeiden ...!"
    Ich habe nie gewusst, dass ein Mann wie Adams sich so begeistern kann, dachte Hubert S.
    Maurice verwundert und ein wenig amüsiert, weil der Erste Finanzsenator sich in poetischen Ergüssen erging.
    Unvermittelt stand Perry Rhodan neben Homer G. Adams. Gegen die leicht verkrüppelte Gestalt des Finanzsenators wirkte der Großadministrator wie ein Riese. Sein Symbiont Whisper hatte sich wieder zu einem kurzen Schulterumhang geformt, der wie in einer leichten Brise zitterte und wogte und mit seinen etwa zweihundert Nerventastern den funkelnden Glanz zahlloser Mikrodiamanten vortäuschte.
    Perry Rhodan hob die Hand.
    Oberst Maurice hatte den vagen Eindruck, als sähe der Großadministrator für den Bruchteil einer Sekunde spöttisch zu ihm herüber. Doch er konnte sich auch täuschen.
    Das Arbeitsgeräusch der schweren Energieumformer und Felderzeuger schwoll an, bis es einem fernen Donnern glich.
    Plötzlich schwebten fünf gigantische Gebilde im freien Raum.
    Hubert Selvin Maurice schluckte trocken.
    Alles war viel zu schnell für die unvollkommenen menschlichen Sinne gegangen. Er hatte zwar das Flakkern der Transmitterbögen bemerkt, er hatte gesehen, wie sich das dunkelgraue wesenlose Wallen des Entstofflichungsfeldes verändern wollte - doch dann war es bereits vorbei gewesen.
    Die Feldobjektive der TV-Kameras schwenkten hierhin und dorthin, erfassten alles und jeden.
    „Liebe Mitbürger des Solsystems!" begann Perry Rhodan lachend.
    „Was Sie in diesem Augenblick auf Ihren Bildschirmen sehen, sind fünf Container von fünf verschiedenen Planeten unseres Systems. Jeder misst fünfzehnhundert mal dreihundert Meter - und Millionen davon werden in den nächsten Wochen und Monaten zwischen Normalzeit und Ghostzeit hin- und herwandern."
    In seinem Gesicht zuckte es, als draußen der Schlund der Temporalschleuse „entstand".
    Natürlich entstand die Temporalschleuse nicht wirklich, denn sie war seit rund dreizehn Monaten vorhanden. In Wirklichkeit war sie nur soeben zusammen mit dem Planeten Merkur hinter der wabernden Sonnenscheibe hervorgekommen.
    Auch in Maurice Gesicht zuckte es. Der Anblick der Temporalschleuse - oder des Zeitfensters, wie man noch dazu sagte - war zugleich erhebend und beängstigend: erhebend, weil es sich um eine grandiose Leistung der Wissenschaft handelte, beängstigend, weil die äußere Erscheinung zutiefst im Menschen verwurzelte Urängste weckte.
    „Stellen Sie sich vor, Sie sähen mit Hilfe einer Sonde den rot angeleuchteten, schleimig muskulösen Ausgang des menschlichen Magens, dessen Nerven chemisch zu höchster Aktivität gereizt wurden: die konvulsivischen Zuckungen und Verwindungen, das abwechselnde Öffnen und Schließen des Magenausgangs...
    Glauben Sie nicht etwa, nun wüssten Sie, wie ein Zeitfenster aussieht. Sie können nach dieser Schilderung höchstens ahnen, welche Assoziationen der direkte Anblick des Zeitfensters in Ihrem Unterbewusstsein hervorzurufen vermag..."
    Die fünf Riesencontainer ordneten sich hintereinander an. Die Kraftlinien von Zug- und Druckstrahlprojektoren waren dafür verantwortlich.
    Sie waren es auch, die die Container schneller und immer schneller auf das Zeitfenster zufliegen - und darin verschwinden ließen.
    Oberst Maurice schloss sekundenlang die Augen und versuchte sich den weiteren Weg durch die Temporalschleuse vorzustellen. Er kannte die verschiedenartigen Eindrücke, die dort auf den Menschen einstürmten. Ganz nüchtern betrachtet „durchflog" - wieder ein Begriff, der eigentlich unzutreffend ist und nur angewandt wird, weil es noch keinen Ersatz dafür gibt - man fünf verschiedene Sektoren oder Etappen. Den tiefroten Sektor „hinter" dem Eingang, dann den rot leuchtenden Sektor, einen gelb leuchtenden und danach einen grellweiß strahlenden Sektor.
    Den Durchmesser dieses energetisch gebildeten „Stollens" kannte niemand, auch nicht seine Länge.
    Wahrscheinlich besaß er im normalen Sinne weder das eine noch das andere.
    Hier galten ganz andere Dimensionen als im festgefügten Bereich einer fixierten Existenzebene.
    Es stand lediglich fest, dass „nach" dem grellweiß strahlenden Sektor das kam, was man Normalraum und Normalzeit nannte, obwohl es für die solare Menschheit eben nicht mehr
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