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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht
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wie du es geschafft hast, aus dem rasenden Wagen herauszukommen«, sagte Phil.
    Das Lächeln war auf dem Hamstergesicht wie eingraviert. Er winkte mit der Hand ab, an der goldene Ringe glänzten. »Das ist eine Kleinigkeit für mich«, erklärte der Dicke. Wer ihn so sah, hätte annehmen können, dass er nicht allein aus dem Bett steigen konnte. »Im Turnen war ich immer schon eine große Nummer, Gentlemen. Später habe ich in Hollywood als Stuntman gearbeitet. Ich bin dort für den Film zigmal aus einer fahrenden Karre gesprungen.«
    »Warum hattest du es so eilig, Jonny?«, fragte ich. »Wir hätten dich gerne in deinem Büro gesprochen.«
    »Sie waren in meinem Büro?«, sagte er und spielte den Ungläubigen.
    »Als du hörtest, wer wir waren, bist du von deinem Stuhl gesprungen und mit dem Pontiac vom Hof gerast.«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass mich zwei Gentlemen, wie ihr es seid, sprechen wollten, wäre ich natürlich geblieben«, sagte er in fast feierlichem Ton.
    Plötzlich grinste er nicht mehr. »Wer seid ihr überhaupt, und was wollt ihr von mir?«
    Ich sagte es ihm. »Wir wollten dich wegen Brillen-Bill sprechen.«
    »Den kenne ich nicht«, antwortete er und steckte das Taschentuch ein.
    »Wie du willst, Jonny. Dann reden wir zuerst von dem Pontiac, den du als Spielzeug für die Fische im Meer versenkt hast.«
    »Ich kann mit meinem Wagen machen, was ich will!«, erwiderte er bissig.
    »Falls es dein Wagen war«, sagte ich. »Das bezweifeln wir nämlich.« Wir nahmen Locksmith zwischen uns und gingen zum Jaguar zurück.
    »Wie wollt ihr beweisen, dass es nicht mein Wagen war?«, sagte er frech und grinste überheblich.
    »Er trug eine New Yorker Nummer«, sagte ich schlicht. »Und außerdem war dein Verhalten sehr merkwürdig, Jonny. Du hörst, dass zwei G-men in deinem Büro sind und dich sprechen wollen. Du springst in den Pontiac, jagst davon und versenkst ihn im Meer. Und das alles nur, damit wir nicht einen gestohlenen Wagen auf deinem Schrottplatz entdecken. Stimmt es?«
    Er sah ein bisschen verdattert aus.
    »Kein Mensch ist so dumm und versenkt einen neuen Pontiac auf halsbrecherische Art und Weise im Meer, wenn er damit nicht etwas verbergen will. Jetzt sagst du uns, was du mit deiner Aktion vertuschen wolltest.«
    »Da könnt ihr lange warten«, quetschte er durch die Zähne.
    »Es wäre in deinem eigenen Interesse besser, wenn du sofort redest, Jonny«, mischte sich Phil ein. »Es ist für uns leicht, dir anhand der Nummer, die wir uns gemerkt haben, nachzuweisen, dass du nicht der Besitzer des versenkten Pontiac bist.«
    »Er kann ja bei mir zur Reparatur gewesen sein«, versuchte er sich wenig klug zu verteidigen.
    »Es ist aber nicht branchenüblich, Kundenwagen zu versenken, Jonny«, widerlegte ich ihm. »Also heraus mit der Sprache. Was war mit dem weißen Pontiac los?«
    »Ihr seid doch so schlau. Seht doch selbst zu, wie ihr es herausfindet.«
    »Gut«, meinte Phil betont gleichmütig, »dann werden wir dich ins Polizeigefängnis fahren. Dort kannst du hinter Eisenstäben nachdenken, ob es nicht doch besser ist zu reden.«
    »Ihr habt kein Recht dazu!«, schrie er uns an. Weitere Belehrungen blieb er uns schuldig.
    »Du irrst dich, Jonny«, sagte ich. »Mein Kollege und ich arbeiten an einer Spezialaufgabe. Wir wurden vom FBI eingesetzt, um Autodiebstähle zu klären. Und wir haben den begründeten Verdacht, dass du einen gestohlenen Wagen hast verschwinden lassen. Wenn wir dich freilassen, so besteht die Gefahr, dass du noch weitere Handlungen begehst, die die Aufklärung der Diebstähle erschweren. Du bist vorläufig festgenommen. Steig in den Wagen.«
    Er gehorchte. Phil setzte sich hinter ihn auf den Notsitz. Ich nahm Funkverbindung zum City Police Headquarter auf und berichtete, was sich ereignet hatte.
    Sofort darauf meldete sich James Harding. Er befand sich auf dem Rückweg zum Hauptquartier und hatte meine Meldung mit angehört. »Jerry, haltet den Kerl bloß fest«, rief er uns zu.
    »Wird gemacht, James. Ende.« Ich wandte mich an Locksmith. »Du hast gehört, was du für ein gefragter Mann bist.«
    »Ihr könnt mir nichts wollen, G-men.«
    »Abwarten, Jonny. Sprechen wir jetzt nicht mehr von dem Pontiac. Eine andere Frage. Was weißt du über Brillen-Bill und Gerald Potter?«
    »Ich kenne sie beide nicht.«
    »Der Chinese Bill wurde heute Morgen erschossen. Er hatte eine Zeitung bei sich. Darin war dein Inserat mit einem Kreuz markiert, Locksmith!«
    Jetzt wurde er
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