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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat
Autoren: Jason Dark
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Widerspruch mehr. »Ich werde Bobby testen, wenn er erwacht. Ich habe nämlich das Gefühl, dass Bobby kein normales Kind mehr ist. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Ist auch nicht schlimm. Den Beweis oder Gegenbeweis werden wir ja bald erhalten.« Er hielt das Kreuz in der rechten Hand. Mit der linken tätschelte er die Wange seines Sohnes und hoffte, dass ihn die leichten Schläge aus der Bewusstlosigkeit holten.
    Tatsächlich begannen die Augenlider des Jungen zu zucken. Er musste auch die Stimme seines Vaters hören, denn er verzog den Mund, als wollte er gleich anfangen zu weinen.
    Harry spürte wieder die Schmerzen in seiner Nase. Der Tritt, der ihn so hart getroffen hatte, war nach seiner Ansicht kein Zufall gewesen, und er hatte ihn in seiner Meinung bestärkt, dass sein Sohn, der immer friedlich gewesen war, unter der Kontrolle eines anderen stand.
    Wer das war, wollte er herausfinden.
    Margret war nicht verschwunden. Sie stand so, dass sie ihren Sohn sehen konnte.
    Und der öffnete die Augen. Das ging sehr schnell, ohne irgendeinen Übergang.
    Plötzlich starrten sich Vater und Sohn an.
    Zuerst zuckte es im Gesicht des Jungen. Er stöhnte leise, und es dauerte einige Sekunden, bis er sich zurechtgefunden hatte und dann das Kreuz sah.
    Sein Blick wurde starr.
    »Siehst du es?« fragte Harry. »Siehst du das Kreuz?« Er wollte seinem Sohn eine Reaktion entlocken.
    Und die kam.
    Aus Bobby Belmonts Mund drang ein furchtbarer Schrei, der den Eltern des Jungen unter die Haut fuhr und Margret zurücktaumeln ließ.
    »Nimm es weg! Nimm es weg, verdammt!« schrie Bobby. »Wenn du es nicht wegnimmst, kille ich dich!«
    ***
    Harry Belmont hatte mit etwas Ähnlichem gerechnet, deshalb blieb er auch so hart, obwohl er sich erschreckt zeigte, als er diesen fast tierischen Schrei des Jungen vernahm. Er hatte das Gefühl, nicht mehr neben seinem Kind zu sitzen, sondern bei einer Person, die von einem anderen Wesen besessen war.
    Der Junge blieb nicht ruhig liegen. Er warf sich von einer Seite auf die andere, schrie, brüllte und forderte immer wieder seinen Vater auf, das Kreuz wegzunehmen.
    Das tat er nicht.
    Obwohl es ihm schwer fiel, Bobby leiden zu sehen, hielt er das Kreuz weiterhin dicht über dem Gesicht des Jungen, sodass der es einfach ansehen musste.
    Er schrie und schrie!
    Irgendwann, vielleicht erst nach Minuten, die Eltern hatten jegliches Zeitgefühl verloren, wurde er wieder ruhiger. Seine Stimme versagte. Die Laute klangen erstickter, bevor sie in einem Röcheln endeten, das hin und wieder von einem Schluchzen unterbrochen wurde.
    Das Gesicht war tränennass, es zeigte sich sogar entstellt, weil der Mund nicht mehr geschlossen war. Nur schluchzend holte Bobby Belmont Atem. Die Arme hatte er angewinkelt und auf das Kopfkissen gepresst. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, und aus dem vor kurzem noch roten Gesicht wich allmählich die Farbe.
    Er wurde leiser.
    Schließlich weinte Bobby nur noch, hatte aber seinen Kopf auf die rechte Seite gedreht, weil er keinesfalls mehr auf das Kreuz schauen wollte. Es war ihm verhasst. Nur noch ein Wimmern drang aus seinem Mund, und endlich traute sich auch seine Mutter wieder näher an die Couch heran.
    »Mein armes Kind!« flüsterte sie.
    Harry warf ihr einen schrägen Blick zu. »Armes Kind?« fragte er und begann zu lachen. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Maggy. Das ist kein armes Kind.«
    »Doch, wer so reagiert…«
    »Okay, du hast Recht. Unser Sohn ist besessen, Darling. Besessen, hast du verstanden?«
    Margrets Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an. »Wie meinst du das denn?«
    »Wie ich es gesagt habe. Er steht unter der Kontrolle einer fremden Kraft oder Macht.«
    »Und wer kann das sein?«
    »Vielleicht der Teufel!« erwiderte Harry mit leiser Stimme. »Wir müssen uns da auf einiges gefasst machen!«
    Seine Antwort hatte die Frau sprachlos werden lassen. Sie ging einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, Harry, nein, das kannst du mir nicht erzählen. Das glaube ich dir einfach nicht. Der Teufel!« Sie lachte schrill. »Wo gibt es denn so etwas? Ich glaube nicht an den Teufel oder die Hölle. Du spinnst dir da etwas zusammen!«
    Harry blieb gelassen und schüttelte den Kopf. »Ich spinne mir nichts zusammen, Margret. Hast du in der letzten Zeit nicht bemerkt, wie sich unser Sohn verändert hat? Oder bist du mit geschlossenen Augen durch die Welt gelaufen? Er hat sich verändert. Bobby ist nicht mehr der, der er noch vor einem Jahr
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