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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat
Autoren: Jason Dark
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einige Male, weil mein Hals so trocken geworden war. Dann legte ich Bill meinen Arm um die Taille. Der Reporter konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    »Was war eigentlich genau los, John? Ich habe das Gefühl, in einem Nebel gelebt zu haben, der so dicht war, dass ich ihn nicht durchdringen konnte und nur vage Erinnerungen habe. Außerdem schmerzen mir einige Körperpartien, als hätte mich dort jemand geschlagen.«
    »Das stimmt auch.«
    »Warst du das etwa?«
    »In der Tat.«
    »Und weshalb hast du das getan?«
    Ich lächelte. »Mein lieber Bill. Du hattest einfach einen zu großen Durst.«
    »Ich?« Er lachte kratzig. »Deswegen schlägt man doch keinen Menschen. Was war in dich gefahren?«
    »Nein, deswegen schlägt man auch nicht. Aber dein Durst bezog sich auf mein Blut, und so etwas mag ich verständlicherweise nicht.«
    Bill wurde bleich, sodass man ihn schon mit einem Vampir vergleichen konnte. »Und das stimmt?« hauchte er.
    »Hätte ich dich sonst verprügelt?« fragte ich grinsend.
    ***
    Es hatte Suko Zeit und Mühe gekostet, überhaupt einen Kontakt zu gewissen Stellen herzustellen. Dass es schließlich doch noch klappte, hatte er seinem Chef, Sir James und dessen fantastischen Beziehungen zu verdanken. Und so war Suko losgefahren zu einem Haus, das im vornehmen Londoner Stadtteil Belgravia lag und von einem Grundstück mit hohem Eisenzaun umfriedet war. An einem Tor hatte Suko klingeln müssen und wurde eingelassen, als er ein bestimmtes Kennwort sagte, das zuvor vereinbart worden war. Das Haus lag ziemlich versteckt hinter den schon herbstlich bunt gefärbten Bäumen. Zum Eingang führte eine Treppe hoch, die ebenso grau aussah wie die breiten Fenster des Hauses.
    Als Suko vor der Tür stand, schwang sie automatisch nach innen.
    Der Chinese trat ein.
    Die halbdunkle Halle nahm ihn auf wie ein schützender Mantel.
    Möbelstücke standen an den Wänden verteilt. Hohe Regale, Aktenschränke, alles aus dunkel gebeiztem Holz, aber Suko sah auch einen Fernschreiber und eine moderne Computeranlage, die eingeschaltet war, denn einige Lampen blinkten wie feuerrote Augen.
    Der Inspektor hatte im Lauf der Zeit Erfahrungen mit gewissen Abteilungen der Geheimdienste gesammelt und wunderte sich nicht, dass er so ungewöhnlich empfangen wurde.
    Hinter ihm schwang die Tür wieder zurück, und Suko hatte das Gefühl, ein Gefangener zu sein, denn die Scheiben der Fenster waren offensichtlich schusssicher.
    Er schaute sich um, entdeckte einen einigermaßen bequem aussehenden Sessel und ließ sich nieder. Die Beine schlug er übereinander. Er war hier, jetzt war die andere Seite am Zug.
    Zuerst tat sich nichts. Suko hörte auch keine Schritte. Er war und blieb mit den Möbelstücken und Apparaturen allein. Dennoch war Suko sicher, dass man ihn genau beobachtete, denn in Häusern wie diesem war die elektronische Überwachung perfekt.
    Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis er angesprochen wurde.
    Die Stimme drang aus von ihm nicht sichtbaren Lautsprecherboxen, die im Schatten lagen.
    Es brannte sowieso nur eine Lampe, und ihr Licht fiel auf die Apparaturen.
    »Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind, und dürfen Sie begrüßen.«
    »Ja, danke. Gruß zurück. Nur finde ich es ungewöhnlich, dass Sie sich nicht zeigen.«
    »Das hat seine Gründe.«
    »Meinetwegen. Ich will sowieso nur einige Fragen beantwortet haben. Sie wiesen, um was es geht?«
    »Ja.«
    »Der Konzern Acron. Wer steckt dahinter?«
    »Nun, es ist nicht so einfach. Wir jedenfalls sind nicht unmittelbar davon betroffen, weil es kein englischer Konzern ist.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, dahinter stecken internationale Gruppen, wenn ich das mal so sagen darf. Es ist ein Mischkonzern und nicht nur, was die Palette seiner Produkte angeht.«
    »Also auch bei der Besetzung des Managements.«
    »Sehr richtig, Inspektor.«
    »Können Sie Namen sagen?«
    »Kaum. Es hat in letzter Zeit zu viele Verschiebungen gegeben. Zwei wichtige Personen sind auf ungewöhnliche Art und Weise gestorben. Wir rechnen damit, dass auch ein dritter Manager irgendwann verunglücken wird. Aber das muss sich erst herausstellen.«
    »Gut, ich habe begriffen. Aber Leute, die sterben, müssen ersetzt werden. Wer hat die Posten der Manager übernommen?«
    »Das steht nicht genau fest.«
    »Sie haben doch Vermutungen.«
    »Ja«, klang die zögernde Antwort auf.
    »Und wer leitet den Konzern?«
    »Man spricht hinter vorgehaltener Hand davon, dass ein neuer Stern geboren wurde. Wie dieser
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