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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat
Autoren: Jason Dark
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und schließlich verschwinden.
    Die Vergangenheit hatte mich eingeholt wie ein Traum. Zurück blieb die Gegenwart, ein Zimmer, eine Frau, zwei Männer und ein auf dem Boden liegender und mit Sternenblut gefüllter Chip, der dabei war, sich aufzulösen, denn die strahlende Helligkeit meines Kreuzes war letztendlich stärker gewesen.
    Nur noch ein kleiner Rest war vorhanden, aus dem dieser grauschwarze, kalt wirkende Dampf in die Höhe stieg, mit der Energie meines Kreuzes in Berührung kam, sodass es die fremde, uralte Vampirmagie vernichtete.
    Ich stand auf dem Fleck, ohne mich zu bewegen. Das Kreuz hatte die Aufgabe übernommen. Immer wenn seine und die fremde Magie zusammenstießen, gab es Funkenschläge, bei denen die Aura meines Kreuzes Sieger blieb.
    Lord Acron, die geheimnisvolle Figur im Hintergrund, hielt sich, falls sie noch existierte, zurück. Sie blieb in fernen, kaumzu erfassenden oder begreifbaren Dimensionen, während sein Erdenerbe durch mein Kreuz vernichtet wurde.
    Als strahlender Komet schaute es aus meiner Hand, als Fanal des Lichts und als Triumph des Guten über die andere, so gefährliche Seite. Fast tat es mir ein wenig Leid, dass ich ihm nicht persönlich gegenübergestanden hatte, aber wenn er noch existierte, konnte es möglicherweise zu einer Begegnung kommen.
    Jenny Deylen sprach mich an. »Mr. Sinclair, was ist geschehen? Sie haben so seltsam reagiert, waren abwesend, und der Chip…«
    Da wurde die Tür aufgerammt.
    Ich hatte während ihrer Worte zu ihr gesehen und bekam mit, wie die auffliegende Tür in den Rücken der Lehrerin drosch und sie nach vorn schleuderte.
    Ich sah ihr schmerzerfülltes Gesicht, den verzogenen Mund, weit geöffnete Augen, und ich hielt sie in einer Reflexbewegung fest, um sie sofort danach hinter mich zu schleudern, denn in der Türöffnung waren diejenigen aufgetaucht, die ich nun überhaupt nicht hier im Raum haben wollte.
    An der Spitze seiner Mitschüler stand Peter Wade. Die Vampirzähne gebleckt und bereit, sich ebenso auf mich zu stürzen wie seine Klassenkameraden.
    ***
    Und diese griffen an!
    Obwohl ich allein gegen sie stand, hatte ich einige Vorteile. Der erste war von der praktischen Art. Von der Breite her konnte die Tür die Masse der Kinder nicht fassen. Sie behinderten sich gegenseitig, so hatte ich einige Sekunden Luft.
    Ich hielt das Kreuz noch in der Hand. Eine kleine Drehung deinerseits reichte aus, um es so zu halten, dass die ersten, darunter befanden sich auch Mädchen, auf diesen geweihten Talisman blickten.
    Sie starrten ihn an, und auf ihren Gesichtern breitete sich die Angst aus.
    Furchtbar waren sie anzusehen, als sie litten. Ihre spitzen Schreie bildeten eine schrille Lärmkulisse. Sie wollten nicht mehr, ich jagte ihnen Angst ein, und ich hörte auch noch Bill Conolly jammern.
    Neben mir verdampfte der letzte Rest des Chips. Nicht mal ein Fleck blieb zurück, die magische Aura des Kreuzes zerstörte alles. In den folgenden Sekunden hatte ich tatsächlich das Gefühl, ein Stehenbleiben der Zeit zu erleben, denn die Kinder, die in den Bann geraten waren, wirkten auf mich wie Wesen, die in eine fremde Zeit gehörten.
    Blitzartig kam die Schwäche über sie.
    Peter Wade erwischte es als Ersten. Er kippte nach vorn. Es sah so aus, als wollte er fliegen, doch er landete vor meinen Füßen auf dem Boden des Zimmers.
    Den anderen erging es ebenso. Der Bann hatte sie gnadenlos gehalten. Jetzt wurde er zerrissen.
    Ich konnte nicht jedes Kind auffangen, das zu Boden fiel. Sie stürzten übereinander, sodass sie sich beim Aufprall kaum wehtaten. Das beobachteten Jenny Deylen und ich. Ich gab keinen Kommentar, die Szenen sprachen für sich, aber ich hörte jemanden etwas sagen.
    Es war mein Freund Bill.
    Er lag nicht mehr auf dem Fußboden, sondern hatte sich hingekniet. Mit den Händen stützte er sich auf, den Kopf hatte er leicht angehoben, sein Mund war geöffnet, und ich konnte sehr deutlich erkennen, dass keine Vampirzähne mehr aus dem Oberkiefer wuchsen.
    Ebensowenig wie bei Peter Wade.
    Seufzend holte der Reporter Luft. Er streckte einen Arm aus, und es war die Lehrerin, die ihm auf die Beine half. »Kommen Sie, Mr. Conolly. Ich glaube, das hier ist vorbei.«
    Ja, das war es. Nur hatten wir erst ein Steinchen aus dem Mosaik des Schreckens herausgerissen. Andere Steine steckten noch tief darin. Der Seher hatte mir von einem geheimnisvollen Mann berichtet, der an der Spitze eines Konzerns stand.
    Wer konnte das sein?
    Ich schluckte
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