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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt
Autoren: Dämonenkiller
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weg, sank auf die Knie und betete.
    »Stellt das Feuer ein!« befahl Parker. »Spart die Munition für den Rückweg ins Camp auf!«
    Sacheen lehnte sich erschöpft gegen ihn.
    Machu Picchu beruhigte sich und öffnete endgültig die Augen. Sie setzte sich auf- und zum ersten Mal sah Dorian sie lächeln.
    Er hatte den letzten Knoten des Quipus gelöst. Der Alptraum war vorbei, aber die Traum-Machu-Picchu war geblieben.
    Dorian atmete auf. Ein gnädiges Schicksal gestattete, daß die untote Machu Picchu, die dem Orinoco zutrieb, den Traum von einem freien Leben weiterträumen durfte.

    Der Tempelhof war zu einem Schlachtfeld geworden. Der Boden war mit dem Blut der Ungeheuer getränkt. Ihre Kadaver bildeten unförmige Berge von Fleisch.
    Das erste Licht des neuen Tages offenbarte den acht Menschen, die aus dem Sonnentempel traten, viel deutlicher die abstoßenden Einzelheiten an den Scheusalen, als es der Schein ihrer Taschenlampen vermocht hatte. Und den Kadavern entströmte ein Gestank, daß ihnen übel wurde.
    »Warum sind nicht auch die Kadaver verschwunden, als der Alptraum zu Ende ging?« fragte Elmar Freytag.
    »Sie sollen uns eine Mahnung sein«, sagte David Astor.
    Dorian erwiderte auf diese philosophische Deutung nichts. Warum sollte er versuchen, das Gewesene zu analysieren?
    »Es ist vorbei«, sagte er.
    Machu Picchu hatte sich schutzsuchend an ihn geschmiegt. Und es schien auch ganz selbstverständlich, daß Dorian einen Arm um sie legte, nicht besitzergreifend, sondern beschützend.
    »Es ist noch nicht vorbei«, murmelte sie so leise, daß nur er es hören konnte. »Gehen wir schnell aus der Stadt fort. Der Alptraum kann jederzeit wieder aufflackern.«
    Selbst wenn einer der anderen ihre Worte gehört hätte, verstanden hätte er ihr altertümliches Spanisch doch nicht auf Anhieb.
    Sie suchten sich ihren Weg durch die stinkenden Kadaver. Ihre Stiefel hinterließen in dem aufgeweichten Boden Abdrücke und verursachten schmatzende Geräusche.
    »Was wohl aus Pesce geworden ist?« fragte da Elliot Farmer.
    »Hoffentlich hat ihn der Teufel geholt«, meinte Jeff Parker inbrünstig.
    Sie waren alle froh, als sie den Tempelhof hinter sich gelassen hatten und den Dschungelrand erreichten.
    Seit Pesces Namen erwähnt worden war, mußte Dorian ständig an ihn denken. Eigentlich hatten sie all die Schrecken der vergangenen Nacht ihm zu verdanken. Mein Gott, das ist alles in einer einzigen Nacht passiert! Wenn Pesce die schlafende Machu Picchu nicht gefoltert hätte, wer weiß …
    »Kannst du verzeihen?« fragte die Machu Picchu an seiner Seite.
    Dorian wußte im ersten Moment nicht, was sie meinte, und er war sich später nicht sicher, vermutete aber, daß sie seine Gedanken erraten hatte. Selbst wenn er sich an Pesce nicht rächte, so würde sich Pesce doch vor einem Gericht verantworten müssen. Er hatte zuviel auf dem Kerbholz. Andererseits wiederum konnte man ihm nicht den Prozeß machen, weil er eine Inka-Prinzessin gefoltert hatte, die eigentlich bereits seit Jahrhunderten tot sein mußte. Und wenn Machu Picchu ihm verzieh …
    »Wartet hier auf mich!« sagte Dorian zu den Gefährten.
    Er wollte zum Fluß hinunter, sich die Stelle ansehen, von wo aus die schlafende Inka-Prinzessin ihre lange Reise angetreten hatte. Machu Picchu begleitete ihn.
    Die Gefährten riefen hinter ihm her, wollten wissen, was er vorhatte, aber er antwortete ihnen nicht. Schweigend verschwand er mit Machu Picchu im Dschungel.
    Es schien ihm, daß er den verwilderten Pfad zum ersten Mal entlangging. Die wild wuchernde Vegetation des Dschungels verändert sich ständig. In einem Jahr konnte eine größere Lichtung zugewachsen sein. In einigen Jahren würde der Dschungel die Inka-Stadt Manoa überwuchert haben.
    Dorian erinnerte sich noch gut an den Tag, als er als Georg Rudolf Speyer im Gefolge des spanischen Konquistadors Martinez an den Fluß gekommen war, von dem aus der dämonische Atahualpa seine rituell verpackten Opfer auf die lange Reise schickte. Damals hatte dieser Fluß einen ganz anderen Verlauf genommen, hatte sich viel weiter von Manoa entfernt durch den Dschungel gewälzt. Jetzt konnte man das Flußbett in kaum einer halben Stunde erreichen.
    Dorian war so in Gedanken versunken gewesen, daß er gar nicht bemerkte, wie Machu Picchu zurückblieb. Auf einmal stellte er fest, daß sie verschwunden war.
    »Pfoten hoch!«
    Pesce, ein Gewehr im Anschlag, trat durch die Büsche. »Hast du etwa mich gesucht, Hunter?«
    Der
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