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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt
Autoren: Dämonenkiller
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Abenteurer sah so verwildert und heruntergekommen aus, als hätte er seit Jahren im Busch gelebt.
    »Nein«, erwiderte Dorian. Die Waffe beeindruckte ihn nicht. »Ich wollte mir nur die Stelle ansehen, von wo aus Machu Picchu die endlose Reise angetreten hat.«
    Pesce lachte krächzend. »Endlos ist gut. Ihre Reise wird nur so lange dauern, bis Piranhas oder Krokodile sie stoppen.«
    »Warum hast du es getan, Pesce?«
    »Warum?« Der Italiener schien nachzudenken, dann sprudelte es aus ihm heraus. »Sie wollte nicht reden. Mann, ich drehte einfach durch, weil dieses Aas nicht den Mund auftun wollte. Ob du mir glaubst oder nicht, Hunter, ich wollte sie nicht töten. Ich dachte nur, daß ich vielleicht an mein Ziel kommen könnte, wenn ich das Opferritual nachvollziehe.«
    »Aber du hast den Schatz nicht gefunden«, stellte Dorian fest. »Du hast nur erreicht, daß alle Schrecken ihrer Alpträume Wirklichkeit wurden und über uns herfielen.«
    »Das ist nicht wahr«, verteidigte sich Pesce. »Ich habe euch gerettet. Ihr wäret alle draufgegangen, wenn ich Machu Picchu nicht gerichtet hätte.«
    »Ich dachte, du wolltest ihr nichts antun?«
    Pesce sah sich in die Enge getrieben. »Was soll's Hunter, ich weiß, daß du mich nicht leiden kannst. Du würdest mir selbst einen Strick daraus drehen, wenn ich nur hustete. Aber ich werde dir wirklich was husten. Mich bekommst du nicht. Lieber schicke ich dich der Inka-Prinzessin nach.«
    Pesce hob entschlossen das Gewehr. Da wurden seine Augen plötzlich groß, und sein Gesicht verlor alle Farbe.
    »Nein! Das … das … Nein!« stammelte er.
    Neben Dorian war Machu Picchu aufgetaucht. Sie sagte keinen Ton, kam nur gemessenen Schritts heran und ließ Pesce nicht aus den Augen.
    Der wich bis an einen Baum zurück. Er zitterte am ganzen Körper. Speichel troff ihm von den Lippen. Plötzlich schleuderte er mit einem Aufschrei das Gewehr von sich und rannte davon. Er achtete nicht darauf, in welche Richtung er lief. Er wollte nur fort von hier. Es konnte nicht wahr sein! Machu Picchu war tot! Er floh vor einem Gespenst! Jawohl! Er wollte fort von diesem Geist – irgendwohin.
    Pesce rannte gegen ein Hindernis. Er erkannte erst nach dem Zusammenstoß, daß es sich um eine menschliche Gestalt handelte. James Rogard!
    Pesce schluchzte auf. Er war mit den Nerven völlig am Ende.
    »Warum denn diese Hast, Pesce?« fragte Rogard in der gemächlichen Art, wie sie Geistesgestörten oft zueigen ist. »Wir brauchen keine Eile zu haben. Den Schatz nimmt uns niemand weg. Die anderen wagen sich nicht mehr nach Manoa hinein. Der Schatz gehört uns.«
    »Sie sind ja verrückt«, keuchte Pesce. »Wovon sprechen Sie überhaupt?«
    Rogard tat verwundert. »Ich dachte, Hunter hätte Ihnen erzählt, daß wir den Schatz gefunden haben.«
    Pesce erinnerte sich plötzlich an sein Gespräch mit Hunter.
    Und in seine Gedanken hinein begann Rogard zu schwärmen. »Das Gold ist im Saal der Träume . Alle Wände und der Boden und die Decke sind mit Gold ausgelegt. Zentimeterdicke Reliefs aus Gold. Tonnen von Gold. Unermeßlicher Reichtum.«
    »Sie spinnen«, behauptete Pesce, aber er folgte dem Biologen, der sich langsam in Bewegung setzte.
    Gold! Wozu brauchte er es eigentlich? Sein Alter hatte Geld genug; er konnte bis ans Ende seiner Tage davon zehren.
    Aber es war der Inka-Schatz! Es ging ihm nicht nur um den Reichtum. Es galt auch, sich selbst zu bestätigen. Es ging um das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Mit dem Reichtum, den er sich selbst verschafft hatte, konnte er das Halbblutflittchen Sacheen kaufen und … Oh, sie würde leiden! Und er würde sich an ihren Schmerzen weiden.
    Sie betraten die Inka-Stadt, verschwanden über eine Treppe in dem unterirdischen Labyrinth und kamen in den Saal.
    »Gold!« entfuhr es Pesce ehrfürchtig. »Wahrhaftig! Alle Wände sind aus Gold. Ich könnte Sie umarmen, Professorchen!«
    Rogard stand nur da und beobachtete Pesce mit einem geheimnisvollen Lächeln. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich auch nicht, als die Reliefe an den Wänden sich plötzlich zu verformen begannen und sich bewegten, als hätten sie ein eigenes Leben.

    »Ich kann doch nicht verzeihen!« rief Machu Picchu aufschluchzend und warf sich Dorian an die Brust. »Es – ist stärker als ich. Ich komme nicht dagegen an. Der Traum läßt mich nicht los.«
    Sie hatten die anderen erreicht, die die verbliebene Ausrüstung zusammengetragen hatten. Sie wollten bald aufbrechen zum Camp am Rio
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