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04

04

Titel: 04
Autoren: Fred
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zurückgab, fühlte ich mich, als könnte ein bisschen Jammern auch mir nicht schaden.
    Ich fragte nicht, ob ich ihn hochnehmen könnte, ich tat es einfach und stützte vorsichtig seinen Kopf. (Daran konnte ich mich noch aus meinen Zeiten als Babysitter erinnern.) Er stieß noch ein letztes „Gnääähhh!" aus und lag dann einfach da, schnaufend.
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    „Ich verbiete dir, ihn . ." Ant brach ab und starrte ihren Sohn an. „Mein Gott, das ist seit Stunden das erste Mal, dass er aufhört zu weinen."
    „Ich glaube, er mag mich."
    „Gib ihn mir zurück."
    Ich reichte ihr Baby Jon, und sofort fing er wieder an zu brüllen. Hastig legte Ant ihn wieder in meine Arme, und er hörte auf.
    Ich grinste - ich konnte einfach nicht anders. Eine neue Vampir-Kraft!
    Neugeborene gehorchten meinem Befehl. Und was noch besser war: Ant sah so grün aus wie Baby Jons Outfit.
    „Also", sagte ich laut, weil ich ihr ihn wiedergegeben hatte und ich sein Schreien übertönen wollte, „dann gehe ich jetzt mal."
    „Warte!"
    Aha.
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    Ich stieß die Tür zur Küche auf und machte einen Satz in die Mitte des Raumes. „Ich bin wieder da!", rief ich.
    „Ich auch", sagte Jessica, immer noch in ihrem karamellfarbenen Herrenmantel, der ihr fast bis zu den Knöcheln reichte, in der einen Hand ihren Strickbeutel, in der anderen die Handschuhe. Niemand schaute auf.
    Vielleicht sollte ich noch einmal an meinem dramatischen Auftritt feilen - zu viele Menschen schienen sich mittlerweile daran gewöhnt zu haben. „Vielen Dank, dass du mir abgesagt hast, verräterisches Stück."
    „Ach, komm schon. Als wenn du dich nicht insgeheim darüber freuen würdest, dass ich Ant zur Weißglut treibe. Und unsere morgige Verabredung muss ich wieder absagen, denn ich machte eine dramatische Pause, „.. ich sitte meinen Bruder."
    Jessica glotzte. „Du tust w as mit dem Baby?"
    Jetzt sahen auch Tina und Sinclair auf. „Ich glaube, wir haben nicht richtig gehört, mein Schatz", sagte Sinclair.
    „Doch, ihr habt ganz genau gehört, was ich gesagt habe. Ihr habt schon richtig verstanden." Ich pustete auf meine kalten Hände, leider ohne jeden wohltuenden Effekt. „Es stimmt. Das Baby mag mich. Ant mag mich zwar nicht, aber sie will nichts lieber, als endlich das Haus verlassen zu können.
    Also gehe ich morgen Abend wieder hin."
    „Hin .. zu deiner Stiefmutter."
    „Um alleine mit dem Baby zu sein", konstatierte Tina.
    „Dem Baby deiner Stiefmutter", fügte Sinclair hinzu.
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    „Ich weiß! Es ist ein Weihnachtswunder!"
    „Na gut, ich begleite dich", beschloss Jessica. „Um dir Gesellschaft zu leisten.
    Und ich möchte gerne das Baby sehen. John, so heißt er doch, oder?"
    „Jon. Genau. Das wird lustig! Seltsam. Aber lustig. Wir könnten ein bisschen Popcorn machen und es dann ganz hinten in ihrem Schrank .vergessen'". Ich warf meine Schlüssel auf den Tisch und durchquerte den Raum. „Woran arbeitet ihr?"
    Eric Sinclair lehnte sich zurück, damit ich einen Blick darauf werfen konnte.
    Er war der König der Vampire, mein Geliebter, mein Verlobter, mein Verderben und mein Mitbewohner. Das letzte Jahr war, vorsichtig ausgedrückt, ein interessantes Jahr gewesen.
    Wie immer sah Sinclair fantastisch aus, und für einen Moment vergaß ich fast, mir das Buch anzusehen, in das sie alle so vertieft waren. Er war einfach zu ..
    nun ja . . lecker. Lecker und gut aussehend und breitschultrig und einfach perfekt. So perfekt, dass es dagegen ein Gesetz geben sollte. Große Hände.
    Breites Lächeln. Große Zähne. Überall sehr groß. Seufz. Monatelang hatte ich zu leugnen versucht, wie verführerisch ich ihn fand. Zum Anbeißen. Jetzt, da ich es nicht mehr musste, griff ich zu und ließ es mir schmecken, das können Sie mir glauben. Wir beide taten das. Es war schön, dass ich meine Gefühle offen zeigen konnte. Wir würden heiraten. Wir liebten uns. Es war normal, dass wir die Finger nicht voneinander lassen konnten.
    Ich strich ihm ein paar dunkle Haarsträhnen aus der Stirn, versuchte, dabei nicht sehnsüchtig in seine schwarzen Augen zu starren, ließ meine Hand zum Aufschlag seiner Jacke gleiten, riss dann endlich meinen Blick los und sah zum Tisch. Im Bruchteil einer Sekunde löste sich meine gute Laune in Luft auf wie Ants guter Geschmack beim Schlussverkauf.
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    „Was zur Hölle hat das hier zu suchen?"
    „Liebling, dein Griff . ." Sanft löste er meine Finger, die seinen Jackenaufschlag in einer Faust umklammert hielten. Ich wusste, er war weniger
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