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0399 - Alarm für die Galaxis

Titel: 0399 - Alarm für die Galaxis
Autoren: Unbekannt
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konnte: den Fiktivtransmitter."
    „Wanderer, ich hör' dich tapsen" flüsterte Nash-Nash Oglu. Seine Stimme wirkte gepreßt; etwas wie ehrfürchtiges Schaudern schwang in ihr mit.
    Der Kommandant fragte sich, ob das vergeistigte Kollektivwesen des Wandererplaneten tatsächlich etwas mit dieser Transmitterfalle zu tun haben könnte. Es hatte das bekannte Universum schon vor vielen Generationen verlassen aber die Anlage auf dem Planetoiden konnte eine Million Jahre alt sein.
    Doch wozu sollte sie dienen? Soviel er aus der Enzyklopädie des Imperiums wußte hatte ES von Wanderer nie etwas Unlogisches getan.
    „Aktiviere deinen HU-Schirm und gehe weiter!" befahl er dem zweiten Roboter.
    „Ich weise darauf hin, daß ich bei dem Versuch wahrscheinlich vernichtet werde", gab die Maschine zu bedenken.
    „Das wollen wir herausfinden". entgegnete Shukento.
    „Jawohl, Sir!"
    Der Kampfroboter brachte keine weiteren Einwände vor. Er hatte dem positronischen Äquivalent menschlichen Selbsterhaltungstriebes gehorcht, indem er seinen Herrn auf die Gefahr hingewiesen hatte. Damit war seiner Pflicht Genüge getan, und Furcht kannte eine Positronik nicht.
    Die Maschine marschierte ungerührt vorwärts. Sekunden später verging auch sie in einer lautlosen Explosion.
    „Ein HU-Schirm nützt also nichts" murmelte der Major. „Bliebe abzuwarten, ob wir die Vernichtungsanlage zerstören können." Aus einer unerklärlichen Scheu heraus vermied er es, das Wort „Fiktivtransmitter" ein zweitesmal auszusprechen.
    Er rief den dritten Roboter nach vorn und befahl ihm, die Wände voraus mit seiner Impulskanone und dem Desintegratorgeschütz zu beschießen.
    Dann befahl er Oglu, sich zurückzuziehen. Er selbst schwebte ebenfalls bis an den Ausgangspunkt zurück. Man konnte nicht wissen, welche Gegenaktionen der Beschuß auslösen würde.
    Der Kampfroboter entfachte mit seiner Impulskanone ein lautloses Höllenfeuerwerk. Die Strahlenbündel seines Desintegratorgeschützes blieben bei den grellen Lichtblitzen unsichtbar.
    Plötzlich senkte sich die Decke des Tunnels herab und begrub den Roboter unter sich.
    „Feuer einstellen!" befahl der Kommandant. „Ist alles in Ordnung?"
    „Alles in Ordnung, Sir", antwortete der Roboter. In den Schutthaufen kam Bewegung, dann wühlte sich die Maschine mit ruckhaften Bewegungen heraus.
    „Rein natürlicher Nebeneffekt des Beschusses, Sir", meldete sie. „Keine Abwehrreaktion erkennbar."
    „Man soll den Tag nicht vor dem Begräbnis loben", warf Nash-Nash Oglu ironisch ein.
    Major Eril Shukento achtete nicht darauf. Er befahl dem Roboter, den Schuttberg durch Desintegratorbeschuß zu vergasen. Als der Tunnel wieder frei war, ließ er die Maschine vorgehen.
    Mit angehaltenem Atem wartete er auf die Explosion. Sie blieb aus.
    „Kommen Sie, Oglu!" befahl er dem Captain.
    „Ich kann mir nicht helfen", murmelte Oglu, während sie hinter dem Roboter herschwebten, „aber meine Füße werden allmählich kalt."
    Der Kommandant gestand sich insgeheim ein, daß er genau das gleiche empfand. Es erschien ihm unglaubhaft, daß der Fiktivtransmitter die einzige Abwehreinrichtung in diesem Tunnel gewesen sein sollte.
    Plötzlich stutzte er. Sein Mund öffnete sich zu einem Wutschrei, als er zu bemerken glaubte, daß sein Geist von einer Psychowaffe umnebelt würde.
    Vor ihm waren plötzlich zwei Kampfroboter ...!
    Einer von ihnen meldete sich über Telekom und sagte: „KR-332 vom Sondereinsatz zurück, Sir. Ich habe die Abwehrautomatik desaktiviert, als ich sah, daß Sie in Gefahr waren."
    „Wach' ich oder schlaf' ich nicht ...!" entfuhr es Captain Oglu.
    Er wollte auf den Roboter zueilen, aber Major Shukento rief ihn zurück.
    „Halt! Es könnte eine Vorspiegelung sein - oder eine Nachbildung von KR-332. Wenn tatsächlich das Wanderer-Wesen diese Anlage baute, halte ich sogar noch ganz andere Raffinessen für möglich."
    „Kommt beide zu mir!" befahl er den Robotern. „HU-Schirme ausschalten, Waffenarme desaktivieren!"
    Die Kampfroboter gehorchten. Widerspruch gehörte nicht zur Programmierung solcher Maschinen.
    „Schenken Sie sich alle Fragen und Untersuchungen, Sir", flüsterte Nash-Nash Oglu. „Es hätte keinen Zweck."
    Das sah Shukento schließlich ebenfalls ein. Wenn die angenommene Automatik dieser Anlage vom Kollektivwesen von Wanderer erbaut worden war, würden auch alle ihre Täuschungsmanöver perfekt sein. Zumindest mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, konnten sie eine Täuschung
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