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0399 - Alarm für die Galaxis

Titel: 0399 - Alarm für die Galaxis
Autoren: Unbekannt
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derzeitigen Verhältnissen nur höllisch zu nennen war. Der Major fragte sich, ob er seine Leute durch diese Hölle jagen durfte.
    Er entschied schließlich, daß er es riskieren mußte, wollte er seiner Verantwortung gerecht werden.
    Mit ruhiger Stimme, jede Silbe genau akzentuierend, gab er seine Anweisungen an die Besatzung durch, während die Finger bereits über die Programmierungstasten des Autopiloten huschten.
    Die PANTO PEA beschleunigte mit unregelmäßig arbeitenden Impulstriebwerken, immer wieder hin und her geworfen von urplötzlich hereinbrechenden Stoßwellenfronten. Der Hochenergie-Überladungsschirm flackerte wie eine Kerze im Wind; er war ständigen Überlastungen ausgesetzt und würde innerhalb der nächsten zehn Minuten endgültig zusammenbrechen.
    Bei siebzig Prozent LG drückte der Kommandant den Leistungshebel des Kalupschen Kompensationskonverters nach vorn. Das schwere Aggregat im Schiffsinnern schien gellend dagegen zu protestieren, aber schließlich baute es blitzartig das Strukturfeld auf, das die PANTO PEA von einem Augenblick zum anderen aus dem normalen Kontinuum in die rätselvolle Librationszone des Zwischenraums schleuderte.
    Auf dem Reliefortungsschirm wanderten drei blaue Riesensonnen in die Nullzone. Sie standen so dicht beisammen, daß keine von ihnen allein ins Zentrum zu bringen war. Dennoch mußte das Schiff zwischen ihnen hindurchfliegen, um ins Auge des Zyklons zu kommen.
    Eril Shukento stellte den Interkom zur Funkzentrale durch. Die Reparaturmannschaft hatte den Schaden schnell behoben.
    Tondo Hewitts bärtiges Gesicht blickte fragend vom Bildschirm.
    Bereiten Sie die Hälfte unserer Hyperfunkbojen für einen schnellen Ausstoß vor, Captain", befahl der Kommandant. „Erkennungskode des Schiffes sowie Nachricht über Zyklon und voraussichtliches Schick sal der PANTO PEA."
    Hewitt stieß eine Verwünschung aus. Sein zernarbtes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
    „Ich soll also unsere Todesanzeige aufgeben, wie? Okay, Sir", fügte er schnell hinzu, als Shukentos Brauen sich drohend zusammenzogen.
    „Ich sage Ihnen Bescheid, wenn es soweit ist, Captain!" erklärte Eril Shukento abschließend und unterbrach die Verbindung.
    Kühl abwägend musterte er danach die winzig erscheinende Lücke zwischen den drei blauen Riesen.
    Höchstwahrscheinlich wirkten zwischen ihnen starke gegengerichtete Gravitationskräfte. Sie konnten dem Schiff gefährlich werden. Unter Umständen wurde die PANTO PEA aus dem Zwischenraum gerissen. Dann war sie verloren. Shukentos Befehl an Captain Hewitt beruhte auf diesen Überlegungen. Wenn das Schiff verlorenging, wollte er wenigstens versuchen, einige Hyperfunksonden durchzubekommen. Bei den einsetzenden Nachforschungen würde man die Sonden finden und aus ihren Botschaften Gewißheit über das Schicksal der PANTO PEA erhalten.
    Sekundenlang verdüsterten sich die wasserblauen Augen des Majors.
    Er dachte an die verwüsteten Planeten des Solsystems und war sich plötzlich gar nicht mehr sicher, daß irgend jemand sich um das Schicksal eines verschollenen Leichten Kreuzers kümmern konnte.
    Zehntausende von Raumschiffen der Solaren Flotte waren während der letzten Wochen verlorengegangen. Die letzte Offensive der Ersten Schwingungsmacht hatte praktisch das Imperium zerschlagen. Von dem riesigen strahlenden Gebäude waren bestenfalls Ruinen geblieben.
    Eril Shukento wußte aus den empfangenen Verlustmeldungen, daß die Oberfläche der Erde fast eine einzige Trümmerwüste war. Dennoch hatten etwa siebzig Prozent der Erdbevölkerung überlebt - dank des lückenlosen Tiefbunkersystems, das auf Veranlassung Perry Rhodans bereits vor anderthalb Jahrhunderten fertiggestellt worden war.
    Die namentliche Erfassung der Toten lief jedoch sehr zögernd an. Die terranischen Dienststellen mußten sich vordringlich um die Überlebenden kümmern. So wußten weder Major Shukento noch die anderen Männer an Bord des Kreuzers, was aus ihren Angehörigen geworden war. Shukentos Familie hatte in Port Elisa gewohnt, einer hochmodernen Stadt an der australischen Ostküste. Das Tiefbunkersystem von Port Elisa war nicht weniger modern. So konnte der Major hoffen, daß seine Frau und seine vier Kinder noch lebten. Gewißheit allerdings gab es vorerst nicht.
    Er beneidete Yuma Kitatse, seinen Ersten Offizier. Kitatse war unverheiratet; seine Eltern lebten auf einer Siedlungswelt und waren wahrscheinlich von der Katastrophe verschont geblieben.
    „Kurs liegt genau im
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