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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Nahrung zu finden. Auf diesem Eiland schien es nicht mal Wasser zu geben, von irgendwelchen Früchten ganz zu schweigen.
    Auch Sina und Laura beschäftigten sich mit ähnlichen Gedanken.
    Sina war es, die plötzlich sehr leise fragte: »Wie lange kann ein Mensch eigentlich ohne Wasser auskommen?«
    Laura erschrak heftig. Sie rückte ein Stück von ihrer Freundin weg. »Weshalb fragst du mich das?«
    »Weil wir uns vielleicht damit abfinden müssen, hier zu verdursten.« Ihre Stimme klang bei den nächsten Sätzen immer erstickter. »Vor einigen Tagen noch habe ich über das schreckliche Erdbeben in Mexiko gelesen. Da hat man nach zwei Wochen und mehr noch immer Lebende unter den Trümmern geborgen. Ob wir auch so lange durchhalten werden?«
    »Ich will davon nichts hören. Außerdem kommt Isabell zurück. Wenn du der das erzählst, lacht sie dich aus.«
    »Besser das, als zu sterben.«
    Wieder vernahmen die Mädchen das Knarren der Bohlen, als ihre Kollegin sich aus den düsteren Deckschatten löste. Auch über ihnen bewegte sich etwas und gab Laute ab. Da war das Segel, das im leichten Wind flatterte und manchmal Geräusche von sich gab, als hätte jemand mit einer Peitsche gegen den durchlöcherten Stoff geschlagen. Auch wehte der Wind über das Deck und fing sich hin und wieder an losen Aufbauten oder halb herausgerissenen Planken.
    »Sinclair ist immer noch nicht da!« stellte Isabell spöttisch lächelnd fest. »Ich habe das Gefühl, dass es mit ihm nichts mehr wird. Vielleicht können wir ihm helfen.« Bei diesen Worten hatte sie sich umgedreht und dorthin geschaut, woder Geisterjäger verschwunden war. Sehr langsam hob sie den rechten Arm.
    »He, was ist das?«
    »Wieso?«
    »Das Feuer…« Isabells Stimme klang plötzlich leise.
    Laura und Sina rutschten von ihren Sitzplätzen. Sie schauten genau in die Richtung, die Isabell ihnen anwies, und sie sahen ebenfalls das rötliche Flackern.
    »Aber das ist doch dort, wo auch der Polizist verschwunden ist« hauchte Sina und erschrak zutiefst. Keiner der beiden anderen bemerkte ihren panikartigen Blick, denn plötzlich flog etwas aus der Kabine hervor und jagte mit einem Heullaut über das Deck.
    »Ein Monster!« schrie sie, blieb nicht mehr auf dem Fleck und jagte auf die andere Seite des Schiffes. Sie konnte nicht mehr entkommen.
    Den beiden anderen Mädchen ging es genauso. Sie mussten zusehen, wie zwei in Feuer eingehüllte Skelette auf sie zujagten.
    Doch Sina erwischte es zuerst.
    Es gab überhaupt keine Chance für sie, noch auszuweichen. Was ihr da entgegenjagte, war einfach zu schnell. Ein feuriges Monstrum, ein bleiches Knochengestell hinter zuckenden Flammen, das in einer kometenartigen Geschwindigkeit auf Sina zujagte.
    Sie schrie auf und streckte die Arme nach vorn, um das Wesen aufzuhalten. Eine Chance hatte sie nicht. Was die schwarze Magie erschaffen hat, ist immer stärker als der Mensch.
    Das bekam Sina zu spüren.
    Wohin sie im nächsten Moment auch schaute, sie sah nur noch Feuer. Und dann waren da die knöchernen Klauen, die plötzlich ihren Körper umklammerten und ihn gegen das Skelett pressten. Ihr Kopf fiel gegen den des Skeletts. Mit dem Gesicht prallte das Mädchen dagegen, und sie hatte das Gefühl, als würde sie von dieser flammenden Horrorgestalt umarmt wie eine gute Freundin.
    Als das Feuer dann auf sie übergegriffen hatte, verlor sie den Schrecken und dachte nur noch daran, wie komisch es doch war, dass man verbrannte, ohne Schmerzen zu haben.
    Und das fühlten auch die anderen beiden. Laura war dem Feuerskelett in ihrer Panik entgegengerannt und wurde von der unheimlichen Gestalt ebenfalls umschlungen. Sie hing in den Armen wie eine Puppe, als sie über das Deck jagten und in einem Halbbogen in den Himmel stürzten.
    Isabell, auch von Angst erfüllt, war es als Einziger gelungen, etwas zu unternehmen. Sie hatte schon vor Minuten von diesem Geisterschiff weggewollt, setzte diesen Plan nun in die Tat um und kletterte in Windeseile auf das Schanzkleid.
    Dann sprang sie.
    Es war ihr egal, ob sie ins Wasser fiel und zwischen den Steinklippen zerschellte, der Tod war ihr so oder so sicher.
    Ungewöhnlich lang kam ihr der Fall in die Tiefe vor. Vielleicht lag es auch an dem plötzlichen Kreischen, das hinter ihr aufklang und immer lauter wurde.
    Dann packte das dritte Feuerskelett zu.
    Es war ein eisenharter Griff, von zwei Seiten gleichzeitig angesetzt, und Isabells Fall wurde abrupt gestoppt. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde,
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