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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Blitzstrahl durch meinen Kopf.
    Die Skelette hatten erreicht, was sie wollten. Durch die offene Tür jagten sie als flammende Gestalten an Deck, wo die drei Mannequins warteten…
    ***
    Laura rieb ihre Hände gegeneinander. Sina schaute sich immer forschend um, und die Dritte im Bunde, Isabell, starrte vor ihre Füße.
    Alle drei spürten etwas von der Nervosität, die sie gepackt hielt, aber keine von ihnen wagte, darüber zu reden. Es schien so, als fürchteten sie sich davor, irgendetwas zu sagen.
    John Sinclair war nicht mehr zu sehen. Er musste am Heck des Schiffes verschwunden sein. Niemand wusste, wo genau, aber keine von ihnen hätte jetzt mit dem Geisterjäger tauschen wollen.
    Manchmal schauten sie auch hinaus aufs Meer. Dort sahen sie die dunklen Wogen, die ständig gegen die Insel anrollten, mal helle Kämme bekamen, sich überschlugen, Gischtspritzer in die Höhe schleuderten und gegen den Strand anrollten.
    Ein immerwährendes Spiel, das so lange Bestand haben würde, wie es die Welt gab.
    Urplötzlich begann Sina zu weinen. Zuerst hörten die anderen Mädchen es nicht, bis das Schluchzen der Jüngsten lauter wurde und einfach nicht mehr überhört werden konnte.
    Laura kümmerte sich um die Kollegin. »Was hast du denn?« fragte sie die gerade Neunzehnjährige.
    Sina wischte einige Tränen fort. »Ich weiß es auch nicht genau. Das ist alles so schlimm. Vor einer halben Stunde waren wir noch in London, und jetzt hängen wir hier. Wie kann das gehen? Wie kommen wir hier überhaupt her, verdammt?«
    »Ich weiß es nicht, Sina.«
    Isabell drehte sich heftig um. »Es war alles nur dieses verfluchte Parfüm!« rief sie laut. »Nur dieses Dark Mystery . Hätten wir uns doch darauf nicht eingelassen, dann wäre alles wieder gut geworden. Aber so ist es doch beschissen. Ich…«
    »Bitte, reiß dich zusammen!« sagte Laura.
    »Ja, ja, schon gut.« Sie deutete in die Runde. »Da sitzen wir hier und warten auf einen Bullen, der uns angeblich retten will. Einen Dreck wird er. Das packt der nicht, das ist zu hoch für ihn.«
    »Auf jeden Fall hat er nicht die Nerven verloren!« verteidigte Laura den Geisterjäger.
    »Ja, der hat sich zusammengerissen. Ich warte nur noch darauf, dass er anfängt zu schreien.«
    »Der nicht.«
    Isabell grinste scharf. »Was macht dich da so sicher?«
    »Ich fühle es.«
    »Kannst du auch fühlen, wie es weitergehen wird?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    Sina hatte sich wieder beruhigt. »Streitet euch doch nicht!« bat sie.
    »Bleibt ruhig, es ist besser so.«
    »Ja, sie hat Recht« gab Laura zu. »Wir haben wirklich Besseres zu tun, als uns hier zu streiten.«
    »Und was schlägst du vor?« Isabell deutete über das Schiff.
    »Sollen wir das Deck als Laufsteg zweckentfremden und hier eine Modenschau veranstalten? Vielleicht für die Fische, den Mond oder die Sterne. Ich will hier weg, verdammt, und zwar so schnell wie möglich. Habt ihr das verstanden, ihr beiden Hühner?«
    »Du hast laut genug gesprochen« sagte Laura.
    »Dann ist es ja gut.«
    »Außerdem fühle ich mich auf der Insel wohler als auf diesem Kahn« fuhr Isabell fort. »Hier habe ich jeden Augenblick das Gefühl, verbrennen zu müssen. Oder habt ihr vergessen, dass dieses Schiff in Flammen stand, als es ankam?«
    »Nein, natürlich nicht« sagte Sina. »Aber ist es nicht egal, wo wir uns aufhalten? Vielleicht entdeckt Sinclair wirklich etwas. Man kann ja nie wissen.«
    Isabell lachte. »Ja, man kann nie wissen. Uns wird es passieren, dass wir nicht…« Sie verstummte, winkte ab und suchte in den Taschen ihrer langen Bluse, die sie unter dem Pelz trug, nach Zigaretten. Sosehr sie den Stoff auch abklopfte, ein Päckchen fand sie nicht. »Hat denn eine von euch was zu rauchen?«
    Laura und Sina schüttelten die Köpfe. Isabell konnte nicht mehr länger sitzen bleiben. Sie rutschte vom Schanzkleid und ging auf den Planken auf und ab.
    Bei jedem Schritt machte sich auch das Holz bemerkbar. Es ächzte und stöhnte unter dem Druck, bog sich durch, und mit den Schuhspitzen schleuderte Isabell hin und wieder Aschereste in die Höhe.
    Sie ging durch bis zur Backbordseite. Die beiden anderen Mädchen sahen sie sehr bald nur noch als Schatten, aber das Geräusch der Schritte kam ihnen unheimlich vor.
    Isabell schaute über die Reling. Leer und völlig verlassen lag die Insel vor ihren Augen. Da war keine Menschenseele zu finden. Sie kam sich vor wie ein weiblicher Robinson, aber der hatte wenigstens die Chance gehabt, etwas
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