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0397 - Der Fluch des Inka

0397 - Der Fluch des Inka

Titel: 0397 - Der Fluch des Inka
Autoren: Werner Kurt Giesa
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starten, Batiano, wenn wir bis dahin nicht wissen, was Sie mit Jacáo gemacht haben. Setzen Sie sich und reden Sie, aber lassen Sie dabei nicht die Hand vom Koffergriff!«
    Sie hatten sein Handicap klar erkannt und nutzten es eiskalt aus.
    Er hatte zu der Sitzgruppe zu gehen. Dann saß er den beiden Männern im Dreieck gegenüber.
    »Ich kenne keinen Jacáo!«
    »Er ging zu Ihnen, um Ihnen etwas zu verkaufen, das nicht ihm allein, sondern uns allen gehört«, fuhr der Sprecher ungerührt fort. »Und er kam bis jetzt nicht zurück. Wo ist Jacáo? Was haben Sie mit ihm gemacht? Liegt er jetzt tot in Ihrem Hotelzimmer? Und wo ist das, was er Ihnen verkaufen wollte?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, stieß Batiano hervor der nicht verhindern konnte, daß ihm der Schweiß ausbrach.
    »Öffnen Sie Ihren Koffer. Wir möchten uns vergewissern, daß Sie diese Gegenstände nicht bei sich tragen.«
    »Das ist lächerlich«, keuchte Batiano.
    »Öffnen Sie«, sagte der Sprecher. Er griff unter seine Jacke und zog eine großkalibrige Pistole hervor. »Schnell. Andernfalls tun wir das, nachdem wir die Hand eines Toten vom Koffergriff entfernten.«
    »Sie sind wahnsinnig! Ich kann doch nicht hier mitten im…«
    »Niemand wird uns dabei zuschauen. Dafür haben wir gesorgt. Sie werden also nicht kompromittiert, wenn Sie die Spitzenunterwäsche Ihrer Freundin in der Öffentlichkeit ausbreiten müssen!« Höhnisch klang die Stimme des zweiten Mannes, der sich bis jetzt ausgeschwiegen hatte und nur sein Springmesser vorgezeigt hatte.
    Batiano sah in kalte Augen und gnadenlose Gesichter und wußte, daß er von diesen beiden Huaqueros, Jacáos Mitarbeiter, nichts zu erwarten hatte außer den Tod, falls es ihm nicht gelang, jetzt den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Aber wie? Er verwünschte seinen Leichtsinn. Er hatte dieses heruntergekommene Hotel ausgewählt, weil er gewußt hatte, daß hier niemand nach ihm fragen würde. Das konnte ihm jetzt zum Verhängnis werden. In einem großen Nobelhotel im Stadtzentrum hätten diese beiden kleinen Gangster das nicht riskieren können, was sie hier taten.
    Die schwarze Pistolenmündung drohte ihm entgegen.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Koffer auf den niedrigen Rundtisch zu legen und zu öffnen. Die beiden Indios sorgten dafür, daß er keine Möglichkeit fand, sie zu überraschen.
    Weil der Schmuck-Set nicht gleich obenauf lag, schnappte der Messermann den Koffer und kippte ihn einfach aus.
    Stirnreif und Ohrhänger klirrten auf den Fußboden.
    Der Mann mit dem Springmesser bückte sich danach.
    Im gleichen Moment ging eine verblüffende Veränderung mit ihm vor.
    Er schrumpfte! Und im Schrumpfen begann er durchsichtig zu werden und verschwand innerhalb von wenigen Sekunden!
    Sein Komplize schrie auf und sprang unwillkürlich zurück. »Por dios!« kreischte er. Die Pistole richtete sich wieder auf Batiano, der vor Entsetzen wie gelähmt war.
    Von der Tür her knallte ein Schuß. Die Pistole wurde dem Indio aus der Hand geprellt. Er fuhr herum, sah den vollkommen in Leder gekleideten Mann mit dem langläufigen Navy-Colt und dahinter drei uniformierte Polizisten. Er spurtete auf das Fenster zu, sprang ab und schützte seinen Kopf mit den verschränkten Armen, als er durch das Glas brechen wollte.
    Er hatte bloß übersehen, daß das Fenster zweiflügelig war und in der Mitte einen soliden Steg besaß. Gegen den flog er in seinem Sprung.
    Vor dem Fenster blieb er halb betäubt und stöhnend liegen.
    Der Mann in Leder wirbelte den Revolver einmal um den Zeigefinger und ließ ihn ins Holster zurückgleiten, das er wie ein Cowboy im Wilden Westen an der Hüfte trug. »Das wär’s dann wohl, Señores«, sagte er. »Nehmen Sie die Kerle fest. Ich denke, daß sie uns eine Menge zu erzählen haben.«
    »Mit Vergnügen, Señor Tendyke«, grinste der Teniente und gab seinen beiden Männern Anweisungen. Handschellen klickten.
    Das Flugzeug nach Lima mußte auf Jorge Batiano verzichten…
    ***
    Die Polizei, glaubte weder Batiano noch dem Huaquero auch nur ein Wort, als sie von dem Verschwinden Jacáos und des anderen Mannes erzählten. Daß ihre Schilderungen dabei bis ins kleinste Detail übereinstimmten, änderte daran auch nichts. Für die Beamten konnte ein solches Verschwinden nicht stattgefunden haben, weil es allen Gesetzen der Logik widersprach. Menschen lösten sich nicht einfach in Nichts auf.
    Somit war für die Polizei klar, daß Jacáo und der andere nicht hier gewesen
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