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0397 - Der Fluch des Inka

0397 - Der Fluch des Inka

Titel: 0397 - Der Fluch des Inka
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder einen Einschleich-Versuch zu machen. Deshalb sind die Zwillinge auch sicher, ohne daß ich bei ihnen bin.«
    Zamorra nickte. »Na gut. Ich gebe dir ’nen Whisky aus, und du verrätst mir deine Tricks?«
    »Darüber müssen wir verhandeln«, sagte Tendyke.
    Zamorra fragte sich, ob der Abenteurer wirklich so unbesorgt war, wie er tat. Immerhin war er auf der anderen Seite übervorsichtig, was die beiden Mädchen anging. Monica und Uschi Peters, die eineiigen blonden Zwillinge aus Germany, die sich längst bei ihm häuslich niedergelassen hatten. Uschi Peters trug Tendykes Kind unter dem Herzen. Mit diesem Ungeborenen mußte es etwas Besonderes auf sich haben, nach aller Geheimniskrämerei, die Tendyke und die Zwillinge machten. Zamorra ahnte etwas; immerhin waren die Mädchen Telepathinnen, und Tendyke hatte auch seine besonderen unerklärlichen Gaben… wer konnte wissen, was sich wirklich daraus entwickelte?
    »Unter normalen Umständen wäre ich auch nicht hier«, fuhr Tendyke in seiner Erklärung fort. »Aber bei den Archäologen sind Leute, die ich kenne. Wir waren noch einmal zusammen, und da lag es nahe, daß sie mich anforderten. Ihr kennt sie übrigens auch. Erinnert ihr euch an die Ausgrabungen in Tunesien, in der Nähe der Stadt Stax? Der alte Tempel, in dem diese Gorgone ihr Unwesen trieb und Menschen zu Stein werden ließ?«
    Zamorra nickte. Nicole auf der Rückbank atmete tief durch. Es lag zwar schon eine Weile zurück, aber sie wußten beide noch, worum es gegangen war. Die Archäologen Jok, Willies und Cheryl Sanderson waren von der Gorgone versteinert worden. Es hatte enorme Anstrengungen gekostet, dieser Medusenschwester das Handwerk zu legen. Damals waren auch Bill Fleming und seine Gefährtin Manuela Ford mit dabei gewesen.
    Beide waren jetzt schon lange tot…
    »Warum haben sie dich angefordert?« wollte Zamorra wissen.
    »Weil sie so etwas wie einen Leibwächter, Aufpasser oder wie auch immer benötigen«, sagte Tendyke. »Und da sie mich erstens kennen und ich zweitens ja auch von Archäologie und Geologie ein wenig Ahnung habe, so daß ich auch mal selbst mit anfassen kann, lag es doch nahe… ansonsten hätte ich mich bestimmt nicht bereit erklärt, ausgerechnet jetzt hier herumzukrebsen. In ein paar Monaten, wenn das Kind da ist und sich in Sicherheit befindet, kann man schon mal eher wieder über größere Aktionen reden… nun ja, ich bin hier.«
    »Aufpasser? Leibwächter?«
    »Wegen der Grabräuber, der Plünderer«, sagte Tendyke. »Professor Kalmauc hat Polizeischutz angefordert, aber in Iquitos hat man freundlich, aber bestimmt abgewinkt. Der Dschungel ist nichts für die Herren Beamten. Die warten lieber, bis die Huaqueros ihnen in der Stadt wie die gebratenen Tauben ins Maul fliegen. Gerade, als ich anrief, hatten sie einen Plünderer einkassiert, bloß wären sie nicht mal im Traum darauf gekommen, was es mit dem Indio auf sich hatte, wenn ich ihn nicht bis nach Iquitos verfolgt hätte, und seine beiden spurlos verschwundenen Komplizen.«
    »Erzähl mehr davon«, verlangte Zamorra. »Dann vergeht die Zeit schneller, und wir merken auch diese elendige Hoppelei hier nicht mehr so…«
    »Na gut.«
    Der Wagen fraß sich langsam weiter in den Dschungel hinein, während Tendyke zu erzählen begann.
    ***
    Vor gut einem halben Jahr war über dem Amazonas-Regenwald ein Hubschrauber abgestürzt. Die drei Insassen, Geschäftsleute, hatten den Absturz überlebt und mit Handfunkgeräten, die dabei heil geblieben waren, schließlich wieder Kontakt zur Zivilisation gefunden. Aber ehe sie aus der Dschungelwildnis abgeholt wurden, hatten sie eine Entdeckung gemacht.
    Eine überwucherte Ruine…
    Sie wären nicht darauf gestoßen, wenn sie nicht auf Jagd gegangen wären und einem Beutetier gefolgt wären, das sich in den Mauern verkriechen wollte. Sie erzählten in kleinem Kreis von ihrer Entdeckung, und das archäologische Institut in Lima wurde darauf aufmerksam. Es dauerte eine Weile, bis die finanziellen Mittel für eine Forschungsexpedition bewilligt wurden, und vor etwa zwei Monaten war Professor Kalmauc mit seinem Team aufgebrochen, um sich diese Ruine einmal näher anzusehen.
    Sie erwies sich als eine Festung, ein Bollwerk mitten im Dschungel.
    Warum es hier angelegt worden und dann in Vergessenheit geraten war, wußte niemand. Auch die Pano, Tupi und Yagua, nomadisierende Waldindianerstämme, kannte, keine Erzählungen darüber. Erste Untersuchungen anhand des Baustiles ergaben,
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