Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

Titel: 0396 - Wer erstach Jerry Cotton?
Autoren: Wer erstach Jerry Cotton (1 of 3)
Vom Netzwerk:
grinsend meine Dame. Als Phil die Dame neben dem Spielfeld und vor den drei Bauern aufbaute, die er mir abgenommen hatte, klingelte das Telefon.
    »Vielleicht hat einer falsch gewählt«, murmelte Phil hoffnungsvoll.
    Wir schielten beide hinüber zu dem Störenfried, der in Reichweite stand. Nach dem vierten Klingeln seufzte ich ergeben und griff nach dem Hörer.
    »Cotton.«
    »Leitstelle. Ben Hook am Apparat. Hallo, Jerry. Ich wollte euch nur eine Information zukommen lassen, die ich vorhin aufgeschnappt habe. Ein gewisser Sorrensky ist aus Hartford, Connecticut, verschwunden. Er…«
    »Er gehörte zu den Leuten, die es seinerzeit auf die Mac-Mahone-Gelder abgesehen hatten, ich weiß«, fiel ich ihm ins Wort. »Es scheint lange zu dauern, bis ihr müden Burschen in der Leitstelle so etwas erfahrt. Für diese Nachricht gibt dir keine Zeitung mehr einen Nickel.«
    »Na ja, ich dachte, es interessiert euch…«
    »Warum eigentlich? Dieser Sorrensky wird froh sein, in Ruhe gelassen zu werden. Oder hat er ein Verbrechen begangen.«
    »Nein«, stotterte Ben.
    ***
    »Jetzt aber nichts wie weg!« rief Stearne Hatkins, steckte das Bleirohr ein und lief durch die Einfahrt. Seine Horde folgte ihm.
    Eine Minute später sah sich Hatkins prüfend um. Vor Wut schoß ihm das Blut ins Gesicht.
    »Na, was ist?« fauchte er.
    Neben ihm stand Brighty Matkovski mit bleichem Gesicht und zitternden Händen. In fahrigen Bewegungen suchte er zum fünften Male seine Taschen durch.
    »Ich habe den Motorradschlüssel verloren«, gestand er kleinlaut.
    Hatkins atmete tief. Alle anderen blickten zu ihm und warteten auf das Zeichen zum Aufbruch. ›Du bist der Boß‹, redete sich Hatkins zu, ›verlier die Nerven nicht. Sie wollen keinen Boß, der die Nerven verliert, wenn mal eine Kleinigkeit schiefgeht.‹
    »Wann hast du den Schlüssel zum letzten Male in der Hand gehabt?« fragte er mit erzwungener Ruhe.
    »Als der Cop kam!«
    »Dann muß der Schlüssel im Hof liegen. Du kommst mit. Ihr anderen wartet hier. Gebt uns ein Signal, wenn es brenzlig wird.«
    Matkovski nickte zustimmend. Schnell atmend lief er hinter dem Boß her.
    »Du nimmst die linke Hälfte, ich die rechte«, entschied Hatkins, als sie die Einfahrt hinter sich gelassen hatten und an der Einmündung zum Hof standen.
    Gebeugt schritten sie über die Steinplatten des Innenhofs. Als sie sich am anderen Ende trafen, schüttelte Matkovski nur stumm den Kopf. Tränen standen in seinen Augen. Wenn er sein Motorrad hier zurücklassen mußte, war es doch für die Polizei ein Kinderspiel, auf seinen Namen zu kommen.
    Stearne Hatkins schnippte mit den Fingern der rechten Hand. Das tat er immer, wenn er über irgendwas angestrengt nachdachte.
    »Der Cop könnte auf dem Schlüssel liegen«, murmelte er endlich. »Komm, wir müssen ihn umdrehen.«
    Fast genau in der Mitte des Hofes lag noch immer reglos der Polizist Edwin Fuller. Bisher hatten sie es vermieden, ihn auch nur anzusehen. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihn herumzudrehen.
    Matkovski sah nur das verschwollene, blutverschmierte Gesicht. Der Hof begann sich vor seinen Augen zu drehen. Undeutlich hörte er:
    »Na, was habe ich gesagt? Da liegt der Schlüssel! He, Brighty! Zum Teufel, schläfst du?«
    Stearne Hatkins hob den Schlüssel auf und warf ihn triumphierend hoch, um ihn geschickt aufzufangen. Plötzlich stutzte er. Er stemmte die Fäuste knapp oberhalb der Knie auf seine Schenkel und drückte sich hoch.
    »Brighty«, wiederholte er erschrocken. »Was ist denn los?«
    Matkovskis Mund war offen. Sein Atem ging stoßweise. Die Augen waren weit aufgerissen. Das Gesicht wirkte auf einmal wächsern gelb. Es war, als hätte ihn eine plötzliche Lähmung befallen.
    Stearne Hatkins runzelte die Stirn. Ganz langsam wandte er den Kopf und versuchte, Matkovskis Blickrichtung zu folgen.
    Sie hatten Edwin Fuller umgedreht, weil sie den Motorradschlüssel suchten. Ihre Aufmerksamkeit hatte dem Boden unter dem Körper des Polizisten gegolten, nicht dem Manne selbst. Nun aber sah es auch der Bandenchef.
    Es ging ihm wie Matkovski. Für Sekunden war er wie gelähmt. Dann aber regte er sich. Die Gedanken in seinem Hirn überstürzten sich. Er packte Matkovski am Ärmel und riß ihn gewaltsam mit sich. Keuchend kam er vom an der Straße an.
    »Jesse«, befahl Hatkins in grimmiger Entschlossenheit, »du fährst mit deinem Schlitten rückwärts die Einfahrt ’rein bis auf den Hof! Tim, Hank und Moggy, laßt eure Mühlen mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher