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0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

0396 - Wer erstach Jerry Cotton?

Titel: 0396 - Wer erstach Jerry Cotton?
Autoren: Wer erstach Jerry Cotton (1 of 3)
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spricht doch gerade dafür, daß er der Mörder war! Jetzt wurde ihm bewußt, was er angerichtet hatte, und da beging er Selbstmord!«
    »Das wäre überzeugend, wenn es so einfach wäre«, murmelte ich. »Unsere ballistische Abteilung hat inzwischen festgestellt, daß es die Waffe ist, aus der Ed Fuller erschossen wurde. Aus derselben Waffe kam auch die für Stearne Hatkins tödliche Kugel.«
    Mr. High sah mich groß an.
    »Jerry, jetzt verstehe ich Sie nicht mehr. Damit liegt die Sache doch sonnenklar auf der Hand. Wenn es dieselbe Pistole ist!«
    »Schön«, brummte ich. »Aber wollen Sie mir verraten, Chef, wie es ein Selbstmörder fertigbringen soll, sich zu erschießen und gleichzeitig die Kugel verschwinden zu lassen? Die Kugel trat aus Hatkins’ Kopf wieder aus, aber sie ist nicht in seinem Zimmer zu finden. Wie macht man so etwas? Fenster und Tür waren geschlossen. Und schließlich noch der dickste Brocken, Chef: Unsere Leute haben die Pistole natürlich auch nach Fingerspuren abgesucht. Sie fanden nur die Fingerspuren von Stearne Hatkins an der Waffe. Nur an einer einzigen Stelle fanden sie keine Fingerspur von ihm, aber auch nicht die allerkleinste: am Abzug. Können Sie mir sagen, Chef, wie sich jemand erschießen will, wenn er nicht einmal den Abzug bewegt?«
    ***
    Es war abends gegen zehn Uhr, als es Phil nicht mehr länger aushielt. Er befand sich im Hause des Polizeichefs von Lincoln Park. Will Snyder, und hatte gerade mit ihm zusammen ein kräftiges Abendessen verzehrt. Jetzt stand er auf und sah sich suchend um.
    »Wo steht Ihr Telefon, Snyder?« fragte er. »Ich möchte in New York anrufen. Ich verstehe nicht, wo Jerry solange bleibt. Als ich das letzte Mal mit ihm telefonierte, wollte er aufbrechen. Das ist über zwei Stunden her. Er müßte längst hier sein.«
    Fünf Minuten später legte er entgeistert den Telefonhörer wieder aus der Hand. »Das ist mir schleierhaft«, murmelte er. »Jerry hat noch mit dem Chef gesprochen, und dann ist er abgefahren. Er hätte vor reichlich einer halben Stunde schon hier sein können.«
    Will Snyder winkte ab.
    »Beruhigen Sie sich, Decker. Heutzutage gibt es tausenderlei Dinge, durch die ein Autofahrer unterwegs aufgehalten werden kann. Ihr Freund wird bestimmt in den nächsten Minuten eintrudeln.«
    Phil nickte. Für den Augenblick gab er sich zufrieden. Aber eine gewisse innere Unruhe vermochte er nicht zu verbergen. Später fiel er in einen unruhigen Schlaf. Er war sofort auf den Beinen, als in der Nacht das Telefon klingelte. Bevor er jedoch aus dem im oberer. Stock gelegenen Fremdenzimmer der Snyders hinab ins Wohnzimmer kam, wo das Telefon stand, hatte Snyder schon den Hörer abgenommen. Als das Gespräch beendet war und Snyder den Hörer zurücklegte, fragte Phil gespannt:
    »Was ist los, Snyder?«
    Der Polizeichef von Lincoln Park fuhr sich durch das mausgraue Haar.
    »Eine schlimme Nachricht, Decker« murmelte er. »Ein Streifenwagen in Newark hat Cottons Jaguar herrenlos in einer finsteren Gasse aufgefunden. Auf dem vorderen Sitz lag Cottons Jackett von mehreren Messerstichen zerfetzt und blutgetränkt.«
    Das war am Sonnabend, dem 16. Mai morgens um fünf Uhr fünfundzwanzig.
    ENDE des ersten Teils
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