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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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lackieren, Motornummern ändern.«
    Wieder nickte er. Die Zigarette verglimmte in seiner Hand.
    »Sie bekamen einen Haufen Geld, aber Ihnen wurde die Sache zu mulmig. Sie wollten aussteigen, konnten es aber nicht mehr.«
    »Ja, so ist es.« Er schluckte.
    »Und nun möchte ich von Ihnen wissen: Wer gab das Geld?«
    Er sah hoch, seine Augen flackerten.
    »Nein, nein! Sie bringen mich um!«, schrie er auf.
    Draußen vor dem Büro hatte das junge Mädchen angefangen, den Jaguar zu waschen. Sie arbeitete ernst und sorgfältig.
    »Wer bringt Sie um?«
    »Die Kerle. Sie hat gesagt, wenn ich den Mund aufmache, dann bringen sie mich um.«
    »Sie hat das gesagt? Ist es denn eine Frau?«, hakte ich nach.
    »Ich sage nichts, ich kann nichts sagen«, heulte er.
    Ich sah zu Phil hinüber.
    »Hast du ein paar Abzüge von unseren Freunden dabei?«
    »Klar«, sagte Phil und reichte mir zwei Fotos von Cass Adams und Ed Logan. Ich hielt die Bilder Leo Carter hin: »Diese Kerle, wie?«
    »Ja, ja…«, er fuhr zitternd zurück. »Das sind sie, Cass Adams und Ed Logan, die Killer!«
    »Die Frau, von der Sie sprechen, haben Sie sie mal mit den beiden zusammen gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf, die Blicke immer noch auf die Fotos gerichtet.
    »Jeder, der einmal gesessen hat, kennt sie! Es genügte, dass sie mir die Namen nannte. Die haben schon ganz andere Männer umgebracht!« Seine Stimme schwoll zu einem schrillen Kreischen.
    Ich wartete, bis er sich etwas beruhigt hatte.
    »Die beiden Burschen sitzen selbst!«, sagte ich dann. »Sie haben schon gestanden. Vor denen brauchen Sie keine Angst mehr zu haben!«
    Einen Moment lang sah er mich zweifelnd an, dann lehnte er sich vor: »Ist das wahr?«
    Ich nickte, und er ließ sich erschöpft zurückfallen.
    »Ich glaube Ihnen. Ein G-man lügt nicht.«
    »Also, wie war das mit der Frau?«
    »Das Geld für die Kaution wurde mir einfach geschickt. Ich dachte zuerst, es käme von Mary, meiner Frau. Sie ist bei ihrem Vater, er hat eine Farm. Als ich herkam, merkte ich, dass es nicht stimmte. Eine Frau saß hier, etwa 30 Jahre alt, sehr elegant, teuer angezogen. Sie sagte mir, dass sie es war. Dann gab sie mir zu trinken. Meine Güte, ich hatte so lange nichts bekommen, ich fiel um, und dann kamen die Bedingungen. Ich konnte nicht zurück. Ich will ehrlich sein, damals wollte ich auch nicht.«
    »Wie hieß diese Frau?«
    »Es war keine einfache Frau, es war eine echte Lady, schon wie sie sprach.«
    »Und wie hieß sie?«
    »Chrystal Slope«, sagte er.
    »Sie würden sie jederzeit wiedererkennen?«
    »Ja, überall, jederzeit.«
    »War sie blond, dunkel?«
    »Blond.«
    »Und wie sah sie sonst aus?«
    »Nun, ein kleines Gesicht, gut geschminkt, vielleicht ein bisschen zu viel für meinen Geschmack.«
    »Und Sie haben auch einen Panzerwagen für sie gebaut, oder?«
    »Ja, der Mann kam auf ihre Empfehlung, Mister Snyder.«
    »Und einen gelben Pontiac umgespritzt?«
    Er nickte.
    »Sonst noch etwas?«
    »Bitte, Sir, wenn sie herausfindet, dass ich geredet habe, dann ist der Teufel los!«
    »Keine Sorge, Sie kommen mit uns mit. Vielleicht können wir sie Ihnen gegenüberstellen.«
    Er zuckte spürbar zusammen, aber er folgte uns widerstandslos. Draußen gab er dem Mädchen Bescheid, ich bezahlte meine Rechnung und gab ein gutes Trinkgeld, dann fuhren wir los.
    Als wir ihn im FBI abgeliefert und dort Bescheid gesagt hatten, fuhren wir zu der Druckerei von Red Griggs. Sie war in der Bronx, in einer kleinen Nebenstraße des Deegan Boulevard.
    ***
    Als wir in die Nähe kamen, ließ ich den Wagen langsamer laufen und parkte ihn hundert Yards vor der Druckerei. Diesmal hatten wir einen Haussuchungsbefehl und einen Haftbefehl für Red Griggs dabei. Wir konnten nicht damit rechnen, wieder so viel Glück zu haben wie bei Leo Carter.
    Der Mann hatte eine Druckerei. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder er war völlig unschuldig, oder er war der Mann, der die Pässe und die Formulare herstellte für die illegal eingeschleusten Puerto Ricaner.
    Als wir an den Laden kamen, jaulte irgendwo ein Hund. Es war fast Mitternacht.
    Vom Harlem River her kamen kalte Nebelschwaden, die nur von Zeit zu Zeit zerrissen wurden und sich wieder vereinigten.
    Der Eingang der Druckerei war dunkel. In einem trüben Schaufenster lagen Türschilder, Stempel und Glückwunschkarten aller Art.
    »Red Griggs, Prägungen und Druckarbeiten für jeden Zweck!«, stand in verstaubten Bronzebuchstaben im Fenster.
    Wir blieben stehen und sahen uns
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