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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
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müssen wir annehmen, daß sie weiterhin in der Kleinen Magellan-Wolke leben und Pläne zur Beherrschung der Milchstraße schmieden."
    Der Haluter schwieg. Auf den fünftausend Schiffen des Flottenverbandes wandten die Männer und Frauen ihre Aufmerksamkeit wieder von den Radioempfängern ab und kehrten zu ihren Aufgaben und Beschäftigungen zurück, den Kopf noch schwer von den Bildern längst vergangener Zeiten, die Icho Tolot vor ihrem geistigen Auge heraufbeschworen hatte.
    Die Radioverbindung wurde unterbrochen, Perry Rhodan fand endlich Gelegenheit, einen Einwand vorzubringen, der ihm seit einiger Zeit auf der Seele brannte.
    „Sie sagen", begann er, „die Bestien des neuen Typs, die sich unter die Haluter geschmuggelt hatten, zogen sich zur Kleinen Wolke zurück - gewiß, daß die Gefahr eines Angriffs aus der Zeit wenigstens vorläufig gebannt war. Sie sind natürlich noch weitaus besser als ich im klaren, daß da ein gewisser Widerspruch vorliegt. Die Lemurer evakuierten die Milchstraße über die Sonnentransmitter-Strecke und siedelten sich in Andromeda an. Ihre Nachkommen existieren dort heute unter dem Namen Tefroder. Die Versuche mit der Zeit wurden niemals eingestellt.
    Wir selbst wissen ein Lied davon zu singen. Wie kam es, daß die Bestien zwar die ersten Zeitexperimente bemerkten, jedoch nicht den regelmäßigen, beinahe schon routineartigen Zeitverkehr, der sich noch während des Krieges und besonders danach zwischen Andromeda und der Milchstraße abspielte?"
    „Dieser Widerspruch ist mir klar", bestätigte der Haluter. „Leider gibt es auf Halut keinerlei Unterlagen, die es uns ermöglichen, die Frage im einen oder anderen Sinne zu beantworten, aber solange ich auch nachdenke, fällt mir doch immer nur eine einzige plausible Erklärung ein."
    „Die Lemurer hatten gelernt, ihre Zeittransmitter abzuschirmen?"
    „Genau. Und die Abschirmung war so vollkommen, daß selbst gewichtige Zeittransmissionen nicht einmal die Spur eines energetischen Echos ausstrahlten."
    „Infolgedessen hatten die Bestien allen Grund zu glauben, daß ihre Aufgabe tatsächlich erfüllt sei."
    „Richtig. Und das, wie die Geschichte beweist, ohne nachträgliche Folgen für ihre weitere Existenz.
    Die Lemurer-Tefroder beherrschten die Zeitreise zwar, jedoch zeigten sie auch keinerlei Interesse daran, diese Kenntnis zum Nachteil der Bestien auszuwerten."
    „Was wiederum", schloß Perry Rhodan nicht ohne einen Unterton leisen Spottes, „auf ihre Mentalität ein freundliches Licht wirft."
    Nach kurzer Pause fuhr er fort: „Ihre Informationen, lieber Freund, sind für uns von unschätzbarem Wert, das versteht sich von selbst. Wir sind Ihnen dankbar, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, in den ältesten Unterlagen Ihres Volkes zu suchen. Aber auch wir sind in der Zwischenzeit nicht gerade faul gewesen."
    Icho Tolot entblößte sein mächtiges Gebiß - eine Geste, die das Äquivalent eines Lächelns darstellte, obwohl sie einen Unvoreingenommenen zu Tode hätte erschrecken können.
    „Ich dachte mir Ähnliches", bestätigte der Haluter.
    „Zuvor eine Frage - Sie besitzen nur eine ungefähre Vorstellung vom Aussehen der Bestien des neuen Typs, nicht wahr?"
    „Das ist richtig. Die Unterlagen enthalten keine genaue Beschreibung."
    „Ich frage mich ...", begann Rhodan, unterbrach sich jedoch mitten im Satz und schritt auf die Schalttafel zu, die in die Platte seines großen Arbeitstisches eingelassen war.
    „Ich frage mich", nahm er den Faden wieder auf, nachdem er eine Serie von Schaltern gedrückt hatte, „ob wir nicht etwa ein Objekt in unserem Besitz haben, an dem sich auch mit mangelnden Unterlagen einige Vergleiche anstellen ließen."
    Die Szene auf dem großen Bildschirm wechselte.
    Das flache Geglitzer der weit entfernten Sterne erstarb. Gewölbte, hell erleuchtete Metallwände kamen zum Vorschein.
    „Was Sie sehen", erklärte Perry Rhodan, „ist das Innere eines diskusförmigen Raumschiffes, das vor kurzem von einer unserer Bergungseinheiten aufgebracht wurde. Die Besatzung war tot. Ich habe die Absicht, Ihnen die Leichen vorzuführen."
    Die tote Bestie war, da man die Reparaturarbeiten so gut wie beendet hatte, wieder an Bord des Diskusraumers zurückgebracht worden, wo sie nach Perry Rhodans Plan eine gewichtige Rolle zu spielen hatte. Die Kamera schwenkte. Die Linse erfaßte den Boden des kleinen Lagerraumes an Bord des fremden Schiffes.
    Die Bestie kam ins Blickfeld.
    Icho Tolot, ein Wesen, dem die
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