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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
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Selbstbeherrschung zur zweiten Natur geworden war, stieß einen Laut der Überraschung aus. Selbst Perry Rhodan, der den Anblick während der vergangenen Tage mehrmals über sich hatte ergehen lassen, fühlte von neuem das unbestimmbare Grauen, das ihn angesichts des fremden, leblosen Wesens stets überfiel.
    Es war gigantisch. Ein gewaltiger, halbkugelförmiger Kopf wölbte sich ohne sichtbaren Halsansatz über den Rumpf. Drei riesige Augen, rötlich gefärbt, starrten leblos ins Nichts. Der Fremde hatte zwei ungeheuer starke Säulenbeine, zwei kurze, kräftige Laufarme in Hüfthöhe und ein Paar langer Handlungsarme, die aus den Schultern wuchsen.
    Er hätte ausgesehen wie ein Haluter in Großformat, wenn nicht die eigentümliche Färbung der Haut gewesen wäre. Es war, um genau zu sein, mehr als die Farbe, die den flüchtigen Eindruck der Ähnlichkeit zerstörte. Die Konsistenz der Haut selbst wies ein anderes Muster auf, als es bei Halutern oder Zweitkonditionierten beobachtet wurde.
    Die Haut bestand aus Schuppen, von denen jede das Licht des kräftigen Scheinwerfers in einem anderen Winkel zu brechen schien, so daß der seltsame grünlichblaue Schimmer entstand, der für das fremde Ungeheuer charakteristisch war.
    Icho Tolot ließ sich Zeit, das Bild zu studieren. Als er sich Perry Rhodan zuwandte und zu sprechen begann, war seine Stimme schwer und von ungewöhnlichem Ernst: „Ich wies schon darauf hin, daß uns die Unterlagen zu einer einwandfreien Identifizierung fehlen. Aber soweit die Hinweise reichen und soweit ich mir getraue, - Folgerungen aus vorhandenem Material zu ziehen, haben wir hier eine der Bestien des neuen Typs vor uns.
    Einen der Herrscher aus der KMW.
    Ein Mitglied der Ersten Schwingungsmacht."
     
    2.
     
    „Leutnant Parmenter - Schleuse achtzehn-C - dringend! Ich wiederhole ..."
    Ken Parmenter machte sich auf den Weg. Er hatte auf den Anruf gewartet. Er war derjenige, der sich - unter Anleitung einer Handvoll Baramos - mit dem Steuer- und Kontrollsystem des fremden Raumschiffes am innigsten beschäftigt hatte. Es war klar, daß sie nach ihm riefen, sobald die Reparaturarbeiten abgeschlossen waren.
    Er fuhr zur Schleuse 18-C und fand dort eine Gruppe von Männern vor, die im Begriff waren, das Schiff in Richtung des Diskusraumers zu verlassen.
    Ken gewann unvermittelt einen neuen Eindruck von der Wichtigkeit des Anlasses, als er unter den Leuten Atlan, den Arkoniden, erkannte.
    Der kurze Flug zum Diskusraumer wurde ohne Zwischenfälle bewerkstelligt. Als sie das Schiff betraten, wandte sich Atlan an Ken.
    „Ich möchte, daß Sie das Steuersystem einer eingehenden Prüfung unterziehen. Man wird uns so nahe wie möglich ans Ziel bringen, aber selbst über die letzten paar Lichtjahre wollen wir noch in der Lage sein, unseren Weg aus eigener Kraft zu finden, nicht wahr?"
    Ken blieb zunächst die Antwort schuldig. Atlans Gebrauch der Worte „wir" und „uns" verwirrte ihn.
    Ken war ein Mann, der es liebte, den Umfang seiner Verpflichtungen auf Monate, wenn nicht gar Jahre hinaus zu kennen und genau zu wissen, was von ihm erwartet wurde. Er verabscheute Überraschungen und - in womöglich noch stärkerem Maße - unplanmäßige Abenteuer.
    Er machte sich an die Aufgabe. Zwei Baramos standen ihm zur Seite, um seine Handlungen zu überprüfen. Er kontrollierte eine Steuerfunktion nach der anderen, und so etwas wie Verzweiflung kam ihn an, als er ein ums andere Mal feststellte, daß die Geräte einwandfrei arbeiteten. Er brauchte weniger als eine Stunde, um die komplizierte Anlage durchzutesten, und als er den letzten Schalter umlegte, da wußte er, daß das Steuer- und Kontrollsystem des fremden Schiffes so reibungslos und fehlerfrei funktionierte, als wäre es eben erst aus der Fertigung gekommen.
    Der Arkonide wartete auf Bescheid.
    „Alle Funktionen einwandfrei, Sir", meldete Ken.
    „Vorzüglich. Sie könnten etwas mehr Begeisterung zeigen, Leutnant."
    „Jawohl. Sir", antwortete Ken.
    „Oder bedrückt Sie etwas?"
    Ken hatte eine ausweichende Antwort auf der Zunge, aber im letzten Augenblick entschied er sich, seine Karten auf den Tisch zu legen.
    „Jawohl, Sir", bekannte er. „Die Vorstellung, daß ich die nächsten Tage oder Wochen hinter diesem Schaltpult sitzen sollte."
    „An Ihnen ist ein Prophet verlorengegangen", spottete Atlan. „Sie sind die logische Wahl. Von allen Männern der Flotte sind Sie mit dem fremden Gerät am engsten vertraut. Niemand hat allerdings die Absicht,
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