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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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Telefonzentrale eine Stunde lang keine Verbindung hersteilen - mit Ausnahme der Verbindung zu Ihnen.«
    Garney hängte sich wieder an die Strippe und gab der Telefonistin in der Zentrale eine entsprechende Anweisung. Der Hotelbesitzer legte den Hörer auf die Gabel, wandte sich zu uns um und fragte: »Und jetzt?«
    Winzige, glitzernde Schweißperlen traten auf seine Stirn. Garney zog ein Seidentuch aus der Jackentasche und fuhr damit über sein Gesicht. Seine mit Mühe getragene Fassung begann zu schwanken.
    »Jetzt müssen wir abwarten, bis der Gangster sich wieder meldet«, antwortete Phil.
    »Dieses Warten macht mich verrückt«, knurrte Garney.
    Plötzlich schrie er uns an: »Aber wer sagt Ihnen, dass der Bursche uns nicht in die Luft jagt, bevor die neunzig Minuten abgelaufen sind? Und wer garantiert Ihnen, dass nicht ein Helfershelfer hier in meinem Hotel die Nerven verliert und die Dinger zündet?«
    »Wenn der Bursche Sie ermorden wollte, hätte er es ohne Vorwarnung gemacht und wahrscheinlich auf einfachere Weise«, erwiderte ich. »Ich bin überzeugt, dass der Gangster es auf Ihre Dollars abgesehen hat. Selbstverständlich werden Sie in aller Ruhe zuerst Ihren Gästen und dann Ihrem Personal erklären müssen, dass das Hotel Beekman wegen irgendeiner gefährlichen Arbeit für ein bis zwei Stunden geräumt werden muss. Denn wir sind verpflichtet, alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.«
    »Ich soll meine Gäste aus dem Haus treiben?«, jammerte Garney, »das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Dann bin ich ruiniert. Niemand kommt in mein Hotel zurück. Sie wissen genau, wie empfindlich die Leute auf solche Sachen reagieren.«
    Garney wedelte unentwegt mit dem Seidentuch über seine Stirn und stöhnte wie nach den Anstrengungen eines Rugby spiel s.
    »Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, das Haus räumen zu lassen«, erklärte Phil, »denn es besteht Lebensgefahr.«
    »Vergessen Sie nicht, dass der Gangster mir mit Mord gedroht hat, wenn ich die Polizei einschalte«, meinte der Hotelier, »und wenn ich das Hotel räumen lasse, wird er vermuten, dass die Cops dahinterstecken. Außerdem, werden seine Helfershelfer ihn informieren - und unter Umständen den Zeitzünder der Sprengsätze in Gang setzen. Spreche ich damit nicht selbst mein Todesurteil?«
    »Es ist kaum anzunehmen, dass die Helfershelfer in einem solchen Fall angewiesen sind, das Hotel in die Luft zu sprengen. Denn der Erpresser will Ihr Geld, Mister Garney. Und wenn der Gegenstand der Erpressung vernichtet ist, nämlich Ihr Hotel, hat er sich selbst um die Verdienstquelle gebracht. So dumm wird er nicht sein.«
    Mr. Garney war wieder ruhiger geworden.
    »Sie schicken uns als Kontaktpersonen los, die dem Gangster das Geld bringen«, fuhr ich fort, »allerdings müssen wir erst seine weiteren Anweisungen abwarten. Und noch etwas, Mister Garney«, setzte ich hinzu, »Sie wissen ja, dass die Polizei in Erpressungsfällen nur im Einvernehmen mit dem Bedrohten vorgeht. Es geht um Ihr Leben, und wir werden alles tun, was wir aufgrund unserer Erfahrung für richtig empfinden, um Sie zu schützen und den Verbrecher zu stellen.«
    »Okay, Agent Cotton, ich sehe ein, dass ich bei Ihnen in guten Händen bin. Hoffentlich dauert es keine Ewigkeit bis zum nächsten Anruf.«
    Aber die Ewigkeit dauerte nur acht Minuten. Dann rasselte das Telefon auf Garneys Schreibtisch.
    Ich sprang auf und griff zum Hörer.
    »Hallo, Mister Garney, hier ist ein Anruf für Sie!«, flötete das Girl aus der Zentrale und stellte das Gespräch durch. Ich hörte ein leises Knacken in der Leitung.
    »Hallo, Garney, sind Sie es?«, fragte eine verzerrt klingende Stimme am anderen Ende. Ich murmelte ein kaum hörbares »Yes«.
    »Haben Sie Ihre Leute schon losgeschickt, um das Geld zu besorgen? Sie kennen meine Bedingung - 250 000 Dollar, oder Ihr Kasten fliegt in die Luft. Schicken Sie einen Mann in zwanzig Minuten zum Osteingang des Trinity Cemetery. Er soll die Telefonzelle direkt neben dem Eingang betreten. Dort hinterlasse ich eine Nachricht. Kommen Sie nicht auf die Idee, mir eine Falle zu stellen. Der Mann soll mit einem Wagen vorfahren und die Aktentasche unter den linken Arm klemmen. Erscheint er in zwanzig Minuten nicht, sprenge ich Ihren Laden in die Luft.«
    Ein Knacken in der Leitung verriet, dass der Erpresser eingehängt hatte.
    ***
    Mr. Akron bekleidete seit zehn Jahren den Posten eines Geschäftsführers im Kaufhaus Hillby & Co. Jeden Morgen begann er seinen Dienst mit
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