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0393 - Diablitas Mörder-Gnome

0393 - Diablitas Mörder-Gnome

Titel: 0393 - Diablitas Mörder-Gnome
Autoren: Jason Dark
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wo denkst du hin? Das Orakel hat dich angekündigt. Diablita wußte Bescheid. Ohne das Orakel ist sie hilflos. Auch ich hätte es gern in meinem Besitz.«
    Ich hob die Schultern. »Darüber könnte man reden.«
    In seinem Gesicht malte sich Überraschung ab. Mit den Fingern der linken Hand strich er durch seinen Knebelbart. »Du willst mir das Orakel überlassen?«
    »Unter bestimmten Bedingungen ja.«
    »Welche sind das?«
    »Du hast etwas in deinem Besitz, das mir gehört.«
    Er lächelte. »Diese krumme Waffe.«
    »Ja, ich meine den Bumerang.«
    »So heißt sie?«
    »Genau. Ihn möchte ich zurückhaben, dann kannst du das Orakel bekommen. Ich habe es in meiner Zeit sowieso, denn ich weiß, daß es die Jahrhunderte überdauert hat. Und noch etwas möchte ich dir sagen. Ich habe dich gesucht, mein Freund. Es gibt mehrere Personen, die dich suchen, denn du bist es gewesen, der mehr über Aibon, den Dunklen Gral, die Templer und auch ein gewisses Kreuz weiß.«
    Bisher hatte ich Hector de Valois für einen Menschen gehalten, der sich immer beherrschen konnte. Nun sah ich ihn fassungslos.
    »Was hast du mir da gesagt?«
    Ich wiederholte es nicht, sondern setzte zu einer anderen Erklärung an. »Es ist so, Hector de Valois. Jeder Mensch muß sterben, auch du hast da keine Ausnahme gemacht. Aber du wirst ein Testament hinterlassen, in dem du einige Rätsel, die du gelüftet hast, niederschreibst. Um dieses Testament wird es harte Kämpfe geben, und es werden nicht nur Menschen sein, die dem Leben positiv gegenüberstehen, denn auch in meiner Zeit gibt es furchtbare Kämpfe zwischen Gut und Böse. Durch deine Forschungen bist du für die Zukunft interessant geworden. Du weißt über Dinge Bescheid, die mich persönlich berühren, deshalb möchte ich dir auch etwas zeigen. Schau es dir an…«
    Er nickte. Eine akustische Antwort bekam ich nicht. Zwischen uns lastete die Stille. Da eine so übergroße Ruhe herrschte, konnten wir auch aus der Ferne die Stimmen vernehmen, die mich an ein leises Brausen erinnerten und gleichblieben.
    »Sie kommen!« sagte de Valois. »Sie werden uns suchen. Diablita gibt nicht auf. Wir müssen hier weg.« Er holte meinen Bumerang hervor, überreichte ihn mir und hatte seinerseits den Teil des Versprechens eingelöst. Ich steckte den Bumerang ein, ohne ihm die Statue zu überreichen. Das konnte ich später erledigen.
    Dafür zeigte ich ihm mein Kreuz.
    Ich hatte es auf der offenen Handfläche liegen, damit er es sich anschauen konnte. Hector de Valois trat einen Schritt näher, er senkte den Kopf, starrte auf das Metall und gab ächzende Laute von sich.
    »Großer Himmel, das ist es.«
    »Was ist es?«
    Er hob den Kopf. Sein Gesicht hatte eine Gänsehaut bekommen.
    »Das ist das Zeichen des Sieges, das ist unser Kreuz. Das Kreuz der Templer. Sie haben es gehabt. Es hat einen Weg durch die Zeiten gefunden und zahlreiche Stationen gemacht. Es geriet in die Hände der Templer und kam mit auf den Weg ins Heilige Land. Die Kreuzritter haben es genommen und gesiegt. Es ist die Wunderwaffe.«
    »Und ich bin sein wahrer Besitzer!« erklärte ich.
    De Valois schluckte. Er wollte etwas sagen, auch mir schwirrten zahlreiche Fragen durch den Kopf, und ausgerechnet jetzt, wo wir uns beide hätten durch ausgetauschte Informationen befruchten können, mußten wir verschwinden, denn die Geräusche nahmen von Sekunde zu Sekunde zu. Ein Zeichen, daß die Häscher unterwegs waren und uns erwischen würden, wenn wir an dieser Stelle bleiben würden.
    »Vielleicht später«, sagte Hector de Valois. »Du mußt mir viel aus der Zukunft erzählen. Vielleicht kann ich nur so die Rätsel der Welt oder meiner Zeit begreifen.«
    »Das ist möglich.«
    Er faßte mich an. »Komm, ich kenne mich hier aus. Es gibt Schleichwege, die müssen wir nehmen.«
    Ich wollte die Figur nehmen, das ließ de Valois nicht zu. Er hob sie hoch. Dies geschah mit einer spielerisch anmutenden Leichtigkeit. Ein Beweis für die Kräfte des Mannes.
    Ich verließ mich voll und ganz auf ihn, und so liefen wir zunächst wieder den Weg zurück, den ich gekommen war. De Valois ging schnell. Es machte ihm nichts aus, die Figur zu tragen. Er kam noch immer nicht darüber hinweg, sie überhaupt zu besitzen, denn er sprach davon, daß für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen wäre.
    Hoffentlich blieb mir noch die Zeit, mich länger mit ihm zu unterhalten. Dieser Mann wußte Bescheid. Er konnte mir vieles über den Dunklen Gral und die Templer erzählen,
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