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0393 - Der Vampir von London

0393 - Der Vampir von London

Titel: 0393 - Der Vampir von London
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gut wie restlos verwischt. Außerdem… wie sollte er ohne das Hilfsmittel Amulett Spuren finden? Wenn hier eine dämonische Kreatur lauerte, konnte er sie vielleicht auch so aufspüren. Aber was er suchte, war doch Vergangenheit.
    Wahrscheinlich, überlegte er, war es nur der Versuch, sich zu vergewissern, daß auch Gryf nichts übersehen hatte.
    Vielleicht hatte der Mörder das Amulett ja verloren, und es lag unter einem Schmutzhaufen… oder er hatte es erst gar nicht an sich nehmen können, weil der Ermordete es im Todesreflex irgendwohin geschleudert hatte…?
    »Du spinnst ganz schön vor dich hin, mein Lieber«, murmelte Zamorra im Selbstgespräch. »Warum sollte das Amulett dann abgeschaltet worden sein? Es muß etwas anderes dahinter stecken…«
    Er ging langsam weiter. Einmal sah er sich um, aber es hatte wohl niemand darauf geachtet, daß er von der Straße verschwunden und zwischen den Häusern untergetaucht war. Die Bobbies, die uniformierten Polizisten, waren hier scheinbar nicht besonders zahlreich vertreten. Andererseits konnte auch der aufmerksamste Polizist nicht alles zugleich wahrnehmen…
    Das Ende der Gasse kam. Es wurde heller. Da drüben war wieder eine Straße mit pulsierendem, hektischen Leben. Zamorra hörte Autolärm und sah Menschen vorübergehen.
    Plötzlich blieb er stehen.
    Jemand tauchte vor dem Ende der schmalen Gasse auf. Eine schwarze Silhouette. Ein Mann, der im Durchgang stand und ihn versperrte.
    Der Mann hob den Arm. Zamorra sah etwas Metallisches blitzen. Im nächsten Moment vernahm er ein häßliches, zirpendes Zischen. Und es wurde gleißend hell.
    Der Blitz aus sonnenheißer Energie traf Zamorra…
    ***
    Plötzlich stand Mrs. Ceteby in der Zimmertür. Sie bedachte Gryf mit einem vernichtenden Blick.
    »Ich hatte Sie aufgefordert, das Haus zu verlassen!« fuhr sie ihn an. »Sie - wie sind Sie überhaupt hier hereingekommen?«
    »Ich bin durchs Fenster geklettert«, behauptete Gryf.
    »Sie Einbrecher!« fauchte die Wirtin. »Ich werde die Polizei rufen! Ich werde Sie anzeigen.«
    »Bitte, wenn Sie es wünschen… darauf kommt es auch nicht mehr an«, sagte Gryf. »Aber wenn Sie die Polizei rufen, dann bitte richtig. Wenden Sie sich vertrauensvoll an Inspektor Galen von Scotland Yard. Er arbeitet bei der Mordkommission.«
    Mrs. Ceteby schluckte heftig. »Mord…?«
    »… kommission«, ergänzte Gryf trocken.
    Mrs. Ceteby starrte ihn mit immer größer werdenden Augen an. Wie Gryf gehofft hatte, kam sie auf die falsche Schlußfolgerung, nämlich, daß Gryf mit Galen zusammenarbeitete und unter Umständen in seinem Auftrag hier war. Gryf hatte seine Worte bewußt etwas mehrdeutig formuliert, und er tat jetzt nichts, um den hervorgerufenen Eindruck zu korrigieren.
    »Möchten Sie mich jetzt immer noch hinauswerfen, oder darf ich Sie fragen, was es mit diesem Zimmer wirklich auf sich hat, aus dem Sie Ihre Gäste so gern wieder hinauskomplimentieren möchten?«
    Sie sah ihn an wie ein Gespenst. »Sie sind… Parapsychologe? Scotland Yard arbeitet mit Parapsychologen zusammen?«
    »Ja«, sagte Gryf und hatte in diesem Fall nicht einmal gelogen. Immerhin war Mrs. Cetebys zweite Frage ganz allgemein formuliert. Der Druide lächelte. Auch jetzt schaffte die gute Frau es, die Berufsbezeichnung glatt auszusprechen…
    »Aber wie sind Sie auf dieses Zimmer gekommen?« wollte sie wissen. Allmählich wurde ihre Stimme wieder fester. Die Neugierde gewann langsam wieder die Oberhand über die Ablehnung und Unsicherheit.
    »Es haben sich Dinge ereignet, die möglicherweise ihre Ursache in diesem Zimmer haben könnten«, sagte Gryf. »Ich erhielt den Hinweis durch die Brodys, die in diesen Fall leider Gottes so eng verwickelt sind wie die Banane in die Schale.«
    »Mordkommission? Hat es mit einem Mord zu tun?« fragte Mrs. Ceteby erregt.
    Gryf tat ihr nicht den Gefallen, ihren Sensationshunger zu stillen. »Ich kann Ihnen erst mehr darüber sagen, wenn ich mehr über dieses Zimmer weiß«, sagte er. »Weshalb möchten Sie es am liebsten leer sehen?«
    »Nun… ich weiß nicht, ob…« Mrs. Ceteby sah zu Sheila und Terence hinüber. Sie scheute sich offenbar, vor ihren Gästen mit der Sprache herauszurücken.
    »Wir möchten es auch gern wissen«, sagte Terence. »Ich denke, daß wir ein Recht darauf haben.«
    Schließlich überwand sich Mrs. Ceteby. Sie ließ sich in dem Polstersessel nieder. »Gut, aber Sie müssen mir versprechen, daß Sie nichts davon weitererzählen. Ich fürchte, daß
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