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0393 - Der Vampir von London

0393 - Der Vampir von London

Titel: 0393 - Der Vampir von London
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwie wahr, wie der Körper des Gegners von gleißender Helligkeit umflossen wurde. Er glühte auf und verging. Nur die aufflammende Kleidung sank raschelnd zu Boden.
    Zamorra wußte, daß der Mann tot war.
    Das hatte er nicht gewollt, obgleich der andere es auf seinen Tod abgesehen hatte. Er hatte ihn nur seiner Waffe berauben wollen. Aber in der Hektik hatte er die Kraft des Dhyarras anscheinend nicht richtig dosiert. Der Kristall holte seine Energie aus den Tiefen des Kosmos und bündelte sie wie eine Linse. Dabei zwang er sie in die »Form«, die durch den Willen des Besitzers verlangt wurde.
    Im ersten Fall hatte diese kosmische Dhyarra-Energie die Laserblitze abgelenkt und Zamorra dadurch gerettet, im zweiten Fall die Waffe zur Explosion gebracht. In dieser Form hatte Zamorra sie nicht zerstören wollen.
    Er konnte wieder Schatten sehen.
    Da war ein anderer Schatten. Er tauchte dort auf, wo der erste verglüht war. Zamorra, der sich gerade aufgerichtet hatte, ließ sich sofort wieder fallen.
    Glühend heiß zischte es über ihn hinweg, gleich eine ganze Serie von Schüssen. Der zweite Mann hatte seine Waffe wohl auf Dauerfeuer geschaltet. Zamorra nahm die grellen Laserblitze überdeutlich wahr, die haarscharf über ihn hinweg zuckten. Fünf, sechs, sieben Stück in rasender Folge. Dann senkte der andere seine Waffe, korrigierte die Schußbahn. Es war wie beim Schießen mit Leuchtspurmunition. Er brauchte nicht zu zielen. Die grellen Energiebahnen zeigten ihm an, wohin der Schuß ging und wie er die Richtung seiner Waffe korrigieren mußte.
    Abermals setzte Zamorra den Dhyarra-Kristall ein.
    Seinen Gegner traf ein heftiger Schlag, riß ihm die Waffe aus der Hand. Der Mann fuhr herum und wollte flüchten.
    Zamorra riskierte es, seinen Kristall zu schleudern und ihm dabei den konzentrierten Befehl zu geben, daß er treffen sollte. Und wie er traf! Obgleich Zamorra aus denkbar ungünstiger Lage warf, erwischte er den Mann und brachte ihn zu Fall. Sofort war der Parapsychologe wieder auf den Beinen. Er konnte schon wieder einigermaßen gut sehen. Er erreichte den anderen gerade, als der sich wieder aufraffen wollte.
    Er packte zu.
    Der andere wirbelte herum. Zamorra glaubte, von einem Dampfhammer getroffen worden und durch die Hauswand gestoßen worden zu sein, als ihn der Fausthieb erwischte. Er konterte sofort, mit aller Kraft und Schnelligkeit, die er trotz seiner Brandverletzung aufwenden konnte. Er erwischte den anderen richtig. Der sank vor Zamorra zusammen. Er kauerte auf dem Boden, der Kopf pendelte seltsam hin und her, als habe der Mann Schwierigkeiten, seine Bewegungen zu kontrollieren.
    Die Schüsse und die Explosion hatten andere Menschen aufmerksam werden lassen. Sie trauten sich nicht heran. Irgendwo schrie jemand nach der Polizei. Die Neugierigen standen halb auf der Straße, wo sie den Verkehr behinderten, hielten respektvollen Sicherheitsabstand zu Zamorra und seinem Gegner.
    Zamorra wußte nicht, daß er mit rußgeschwärztem Gesicht und verschmutzen Händen, sowie seinem halb verglimmten Hemd, furchtbar aussah. Ihn interessierte im Moment nur dieser Mann, den er überwunden hatte und der nicht mehr in der Lage war, sich zu wehren.
    Er nahm seinen Dhyarra-Kristall wieder in die Hand, der neben dem Mann auf dem Boden lag.
    Eingehend betrachtete er ihn.
    Ein totenbleiches Gesicht, die Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen. Ein schwarzer Anzug, ein schwarzer Hut, der ihm auch beim Zusammenbrechen und beim Sturz nicht vom Kopf gefallen war.
    Zamorra wußte jetzt, wem er den mörderischen Überfall zu verdanken hatte. Leute dieser Art hatten ihm vor einiger Zeit in Marokko zu schaffen gemacht, später in Australien und jetzt wieder hier. Sie hatten auch den Ewigen begleitet, der Zamorra mit dem vergifteten Zauberdolch zu töten versucht hatte.
    Die geheimnisvollen Männer in Schwarz…
    Sie gehörten allem Anschein nach zur DYNASTIE DER EWIGEN, wenngleich Zamorra noch nicht ganz sicher war, wie er sie in dieser Rangfolge einzustufen hatte. Aber offenbar waren sie den Ewigen untergeordnet.
    Da wußte Zamorra, daß Sara Moon, die ERHABENE der Dynastie, weit schneller reagiert hatte, als er hatte glauben wollen. Sie mußte schon wissen, daß der Dolch-Anschlag danebengegangen war, und hatte ihm jetzt diese beiden Killer auf den Hals gejagt…
    Aber…
    »… woher wußtet ihr, daß ich hier auftauchen würde, verdammt?« keuchte er. Er schüttelte den Mann in Schwarz, der nicht mehr kampffähig
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