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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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oder?«
    »Ja.«
    »Dann los! Was wissen Sie noch?«
    »Mein Mann war tatsächlich ein Einzelgänger. Aber die Figur ist gefährlich.«
    »Dabei sieht sie so harmlos aus.«
    »Täuschen Sie sich da mal nicht. Gordon warnte mich. Er sagte, daß er endlich eine Spur gefunden habe.«
    »Wessen Spur?«
    »Von dem Volk im Berg.«
    »Wie?«
    »Ja, es muß ein Dämonenvolk sein, daß in irgendeinem Berg lebt. In einem Stollen, in unterirdischen Höhlen, was weiß ich. Auf jeden Fall soll es sehr alt sein, und dieses Volk steht in irgendeiner Verbindung zu einst mächtig gewesenen Menschen oder Magiern.«
    »Welcher Art?« fragte Suko.
    »Auch den Namen weiß ich«, erklärte die Frau. »Aber halten Sie mich nicht für übergeschnappt, wenn ich Ihnen jetzt…«
    »Reden Sie schon!«
    »Es sind die Templer!«
    ***
    Jetzt war es heraus. Ich hatte die Worte verstanden, Suko ebenfalls, wir schauten uns gegenseitig an, und ich wurde das Gefühl nicht los, daß Hester Shapiro mit dieser Antwort irgendwie eine neue Ära eingeläutet hatte.
    Die Templer!
    Unheimliches sagte man über sie. Ihre Herkunft lag im dunkeln.
    Sie waren aufgetaucht und wieder verschwunden. Sie hatten Kreuzzüge mitgemacht, sich aber gleichzeitig der Magie verschrieben. Jedenfalls spielten sie auch in unserem Leben eine Rolle.
    »Sie sagen ja nichts.«
    Ich lächelte. »Das war tatsächlich eine überraschende Antwort, Mrs. Shapiro.«
    »Glauben Sie mir nicht?«
    Ich winkte ab. »Doch, doch, schon. Ich glaube Ihnen alles, nur müssen wir das erst verdauen. Dieses Volk im Berg, ist es mit den Templern identisch?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das nicht, aber es hat von ihnen gehört oder verehrt sie.«
    »Und diese fliegenden Schützen mit ihren flammenden Pfeilen?« hakte ich nach. »Was ist mit Ihnen?«
    »Sie sind wohl das Volk.«
    »Und es hat seinen Berg verlassen, um uns anzugreifen.«
    »So ist es.«
    »Weil Ihr Mann«, fuhr Suko fort, »die Statue geraubt hat. Nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann muß die Figur mit dem Bergvolk, diesem Phantom-Kommando in Verbindung stehen.«
    »Auch das.«
    »Aber wie?«
    Hester bat um ein Glas Wasser. Sie bekam es von mir, trank und holte vor ihrer nächsten Antwort tief Luft. »Es ist so, das Bergvolk hat diese Figur angebetet. Sie war ein Götze, ein Gott für sie. Auch einen Namen hat man ihr gegeben. Harun…«
    Den hatte ich noch nie gehört. Ich schaute mir die Figur an und zog sie zu mir rüber. Mit beiden Händen strich ich über den Körper, ließ sie höher wandern und umfaßte auch den Kopf.
    Hester Shapiro beobachtete mich aus fiebernden Augen. Irgend etwas war mit ihr, das konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen, denn sie wurde blaß, ballte die Hände zu Fäusten, öffnete sie wieder, und auf ihren Handflächen schimmerte der feuchte Schweiß.
    »Haben Sie etwas?« fragte ich.
    Sie nickte. »Mr. Sinclair«, flüsterte sie. »Seien Sie um Himmels willen vorsichtig. Passen Sie auf! Geben Sie acht. Sie dürfen wirklich nicht mit der…«
    »Was darf ich nicht?«
    »Lassen Sie die Finger davon! Die Statue ist gefährlich, glauben Sie mir.«
    Ich dachte nicht daran, ihren Rat zu befolgen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dicht vor einer Teillösung zu stehen, und meine Hände wanderten wieder an der Figur nach oben, so daß sie sich dem Kopf näherten.
    Da sprang Hester auf!
    »Nein, Mr. Sinclair, auf keinen Fall den Kopf. Nehmen Sie Ihre Hände weg!«
    Ich ließ sie liegen. »Weshalb?«
    »Sie dürfen es nicht. Drehen Sie ihn nicht nach rechts. Drehen Sie um Himmels willen nicht den Kopf! Dann kommen sie nämlich!«
    »Wer kommt?«
    »Das Phantom-Kommando!«
    ***
    Mit einem Seufzer ließ sich die Frau wieder auf ihren Stuhl zurückfallen. Sie war blaß geworden. Auf ihrer Stirn lagen Schweißperlen.
    Jetzt endlich hatte sie mit der ganzen Wahrheit herausgerückt, und die sah ziemlich gefährlich aus.
    »Wiederholen Sie das noch einmal!« forderte Suko. Er hatte damit in meinem Sinne gesprochen.
    Sie tat es mit einer leisen, kaum zu verstehenden Stimme. Aber wir merkten, daß sie Angst hatte. Irgend etwas bedrückte sie. Verständlich, denn sie hatte schon Bekanntschaft mit dem Phantom-Kommando gemacht.
    Ich nahm die Hände weg. Hester sah es und entspannte sich. »Ist das die Lösung des Rätsels gewesen?« fragte ich sie.
    »Ja, Sir, das war oder ist sie.« Auf ihrem Gesicht hatten sich hektische, rote Flecken gebildet. »Wenn Sie den Kopf des Götzen drehen, entsteht eine magische Verbindung. Sie holt das
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