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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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hatte in der vergangenen Nacht Zeit genug gehabt, sich zu erholen und einen Plan zurechtzulegen. Suko und ich versuchten es immer wieder, sie aus der Reserve zu locken, aber die Frau blieb stur. Nach zwei Stunden brachen wir die Befragung ab. Sie wollte auch nicht mehr, und wir konnten sie nicht zwingen.
    »Ich werde in meine Zelle zurückkehren«, erklärte Hester mit fester Stimme.
    »Möchten Sie etwas zu Essen?«
    »Ja.«
    »Die Beamten werden es Ihnen besorgen.«
    Hester blickte mich nachdenklich an. Ich hatte dabei das Gefühl, als würde sie mich taxieren. Noch einmal zuckte es um ihre Lippen, dann drehte sie sich um und ging.
    Suko hob die Schultern. »Das war ein Lattenschuß.«
    »Nicht mal ein Streifer.«
    Glenda schaute herein. »Wenn einer von euch zu Tisch geht, hänge ich mich an.«
    Suko nickte. »Und ich bleibe hier.«
    »Hast du keinen Hunger?«
    »Nein, aber ich fühle mich ein wenig kaputt. Ich werde eine halbe Stunde entspannen.«
    »Bis gleich.«
    Ich stiefelte mit Glenda Perkins los. Sie trug heute eine blaue Jeans, die weit geschnitten war und über den Knöcheln endete. Auf den Stoff waren weiße Blumen gemalt. Über die Bluse mit den breiten Schultern hatte sie eine rote Strickjacke gehängt.
    Es war wieder warm geworden. Urplötzlich schien die Sonne durch die aufgerissene Wolkendecke. Ich setzte meine dunkle Brille auf, als wir zu einem Pub gingen, in dem der Wirt immer kleine Imbisse vorbereitet hatte.
    An der Theke fanden wir noch zwei freie Plätze. Umwallt vom Rauch zahlreicher Zigaretten und eingehüllt in einen Wirrwarr von Stimmen, aß Glenda ihren Salat, während ich einen Sandwich hinunterwürgte. Das Zeug war ziemlich trocken, und ich mußte schon mit einer Flasche Mineralwasser nachspülen.
    »Meinst du, daß du die Festung knacken kannst?« fragte Glenda.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und nickte. »Ja. Irgendwann wird sie weich. Das muß sie einfach.«
    Glenda lächelte. »Ich habe selten eine Frau gesehen, die einen äußerlich so schüchternen Eindruck macht, aber in der Sache so hart sein kann. Schon fast brutal.«
    »Das hält sie nicht durch.«
    »Und weshalb nicht?«
    Ich verzog den Mund. »Weil sie bestimmt von der Gegenseite auch Ärger bekommen wird.«
    »Vor dem du sie bewahren willst.«
    »Auch das.«
    Glenda holte tief Luft und schob den Teller zur Seite. Sie nahm auch noch ein Glas Mineralwasser. »Ist dir eigentlich etwas aufgefallen, John?«
    Ich grinste. »An dir?«
    »Da frage ich erst gar nicht. Die Jacke ist übrigens neu.«
    »Toll.«
    »Hör auf, ich meine das anders. Aufgefallen müßte dir eigentlich etwas sein.«
    »Und was?«
    »Südfrankreich.« Glendas Blick wurde auffordernd. »Los, großer Geisterjäger, laß mal deine kleinen, grauen Gehirnzellen spielen! Südfrankreich, der dunkle Gral, vielleicht Aibon und der Name eines gewissen de Valois. Hector de Valois…«
    »Du sagst es.«
    Glenda hatte natürlich unsere Bemühungen mitbekommen, mehr über die Geheimnisse zu erfahren, die sich um den dunklen Gral, Aibon, mein Kreuz und die Templer drehten. Im Vordergrund stand der Name eines genialen und geheimnisvollen Mannes namens Hector de Valois, der im späten Mittelalter in Südfrankreich gelebt hatte und ein sehr bedeutsamer Mann gewesen sein soll. Wir hatten Bücher gewälzt, Computer angeworfen, aber bisher keine Spur gefunden. Diese war im Lauf der Geschichte verschwunden.
    Nicht nur wir wollten mehr über diesen Mann wissen, auch der Spuk und sein Diener Akim Samaran. Allerdings erging es ihnen wie uns. Auch sie hatten nichts herausbekommen, obwohl der Spuk so mächtig war. Da mußte es irgendwo eine Barriere geben.
    Ich hob die Schultern. »Es ist klar, daß ich daran gedacht habe. Aber ich sah noch keine Verbindung.«
    »Dieses Phantom-Kommando könnte passen.«
    »Möglich.«
    »Wer hat es angeführt?«
    »Jemand, der sich hat versilbern lassen und jetzt bei uns im Panzerschrank steht.«
    Glenda lachte. »Läßt du ihn dort stehen?«
    »Nein, ich habe mir dies für den zweiten Teil des Verhörs aufbewahrt. Bin gespannt, ob ich die Frau damit aus der Reserve hervorlocken kann.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann habe ich Pech gehabt. Ich kann Hester Shapiro ja nicht zwingen, mir etwas zu sagen.«
    Glenda zog ein zweifelndes Gesicht und legte beide Hände um ihr Glas. »Meinst du nicht, daß die Frau eine bestimmte Absicht verfolgt.«
    »Die verfolgt jeder.«
    »Aber nicht gegen dich. Weshalb hat sie dir aufgelauert? Das muß einen Grund
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