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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht
Autoren: A.F.Morland
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sich John Dahl. Sobald er sich zeigt, sofort losballern! Ohne zu zielen! Eine Kugel wird ihn schon treffen!
    »Heute nacht geht er drauf, Sergeant!« preßte Sam Taylor zwischen den Zähnen hervor. »Heute befreien wir London von dieser schrecklichen Plage! Heute machen wir diesen behaarten Teufel fertig!«
    Sie rannten am Rohbau vorbei, erreichten einen Zementsilo, hörten das Knallen von Pistolen und sahen die Mündungsfeuer.
    »Dort läuft er!« schrie John Dahl und wies aufgeregt auf eine schemenhafte Gestalt, die durch die Finsternis wischte. Keiner der Polizisten hatte den Mut, der Bestie zu folgen, und das war gut so, denn mit gewöhnlichen Kugeln konnte man dem Monster nichts anhaben.
    Sam Taylor schärfte das allen Kollegen ein.
    Die Baustelle umstellen – ja. Aber nicht den Werwolf angreifen!
    »Los, Sergeant! Hinterher!« zischte der Inspektor.
    Das Ungeheuer verschwand unter einer Betontreppe. Dahl und Taylor trennten sich. Sie wollten die Bestie in die Zange nehmen.
    Taylor erreichte die Treppe und feuerte sofort in die Dunkelheit.
    Das Monster heulte auf. Getroffen? fragte sich Sam Taylor aufgewühlt. Habe ich ihn getroffen? Verletzt? Wie schwer?
    Stampfende Schritte. Das Scheusal ergriff die Flucht. »Sergeant!«
    brüllte Sam Taylor. »Passen Sie auf! Er kommt zu Ihnen!«
    Wenige Sekunden später krachte Dahls Waffe. Der Inspektor hetzte unter der Treppe durch. Er sah Dahl, der alle im Magazin befindlichen Silberkugeln verfeuerte und das Kunststück fertigbrachte, die Bestie kein einziges Mal zu treffen.
    »Das darf nicht wahr sein!« stöhnte Taylor und ging in Combat-Stellung. Beidhändig visierte er den breiten Rücken des Ungeheuers an, auf das der Sergeant mit geschlossenen Augen geschossen haben mußte.
    Aber durfte er einen Schuß riskieren? Bestand auf diese Entfernung nicht die Gefahr, daß er den Sergeant an Stelle des Wolfs traf?
    »Sergeant! Beiseite!« brüllte er. »Aus der Schußlinie! Lassen Sie sich fallen!«
    Dahl, der keine Silberkugel mehr in seiner Waffe hatte, stierte das Ungeheuer entgeistert an. Der Wolf kam direkt auf ihn zu. Er dachte, nun wäre es um ihn geschehen.
    Was Taylor schrie, hörte er nicht.
    »Sergeant! Weg!« brüllte der Inspektor wieder, und erst jetzt reagierte John Dahl. Er hechtete nach links. Der Werwolf ließ ihn ungeschoren, raste an ihm vorbei.
    Inspektor Taylor schoß. Eine Kugel nach der andern jagte er in kurzen Abständen durch den Lauf. Beim vierten Schuß bäumte sich das Untier auf, riß die Pranken hoch, torkelte, drohte zu stürzen, fing sich aber wieder und lief weiter.
    Verdammt, ich habe ihn nur geringfügig verletzt! dachte Taylor.
    Das ist zu wenig! Die Silberkugel muß mitten im schwarzen Leben dieses Monsters sitzen!
    Er wollte erneut den Stecher seiner Waffe durchziehen, doch da schlug die Bestie blitzschnell einen Haken und verschwand aus seinem Blickfeld. Der Inspektor wechselte in großer Hast das Magazin, während er zu Dahl rannte.
    Der Sergeant stand ächzend auf.
    »Verdammt, auf das, was Sie sich geleistet haben, können Sie stolz sein, Sergeant!« schrie Taylor den Mann an. »Dafür kriegen Sie garantiert einen Orden!«
    »Es tut mir schrecklich leid, Inspektor, aber als ich die Bestie auf mich zurennen sah, gingen mir die Nerven durch«, rechtfertigte sich John Dahl.
    Sam Taylor ließ ihn stehen und hetzte weiter. Wieder fielen Schüsse, und aufgeregte, fast hysterische Rufe waren zu hören. Um Himmels willen, nein! durchzuckte es den Inspektor. Er durchbricht die Sperre!
    »Haltet ihn auf! Laßt ihn nicht durch!« schrie er, doch Augenblicke später mußte er erkennen, daß die Show zu Ende war. Die Bestie hatte die Polizeikette durchbrochen.
    Dem Werwolf war die Flucht gelungen, und Inspektor Sam Taylor war einem Tobsuchtsanfall nahe…
    ***
    Vladek Rodensky begrüßte Vicky Bonney und Mr. Silver nur kurz.
    Ich half ihm, sein Gepäck ins Gästezimmer zu schaffen, dann begleitete ich ihn nach nebenan, zu Lance Selby.
    Oda, die rothaarige Hexe mit den grünen Augen, ließ uns ein.
    Lance war nicht mehr unser Freund. Wenn Roxane ihn aufgeweckt hätte, wäre er sofort wieder losgezogen, um Tucker Peckinpah umzubringen.
    Oda hing an Lance mehr als an ihrem Leben. Sie litt sehr darunter, ihm nicht helfen zu können. Stundenlang saß sie stumm neben ihm, starrte ihn an und war schrecklich unglücklich.
    Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie sie zu uns stieß.
    Mago, der Schwarzmagier, der Jäger der abtrünnigen Hexen, war
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